Prävention
Chronische Schmerzen

Die Prävention von Schmerzen ist ein wichtiger Schwerpunkt der klinischen Schmerzforschung.

Die Schmerzprävention kann untergliedert werden in eine Primärprävention, Sekundärprävention und Tertiärprävention:

  1. Primärprävention dient der Vermeidung von Verletzungen oder Schmerzen.
  2. Sekundärprävention dient der Linderung bzw. Minimierung eines unvermeidbaren Schmerzes.
  3. Tertiärprävention hat die Aufgabe der Vermeidung bzw. Reduktion bestehender Folgen des chronischen Schmerzes (z. B. Funktionseinschränkungen, psychische Belastungen).

Ad 1.: Maßnahmen, die der Primärprävention dienen:

  • Ergometrische Arbeitsplätze, Spielplätze etc.
  • Schulungsmaßnahmen
  • Impfungen

Ad 2.: Maßnahmen, die dazu dienen dass ein akuter Schmerz nicht zu einem chronischen Schmerz wird

  • Bewältigungsstrategien
  • Behandlung einer Erkrankung (z. B. Antibiotikatherapie)
  • bei Kindern: behütende Verhaltensweisen der Eltern vermeiden, da diese bei Kindern mit chronischen Schmerzen mit höherer Schmerzintensität und Beeinträchtigung assoziiert sind [1]
  • Psychotherapien zur Linderung von Angst und Schmerz

Ad 3.: Maßnahmen, die dazu dienen, dass die Folgen des chronischen Schmerzes gelindert werden:

  • Psychotherapien (z. B. kognitive Verhaltenstherapie (KVT) mit Bewältigungsstrategien des Schmerzes)
    • Beachte: Die positiven Effekte einer KVT bleiben im Follow-up nicht erhalten [3]. Von Kritikern wird die Evidenzqualität der Endpunkte (Schmerzintensität, Beeinträchtigung und psychische Belastung nach Therapie) allerdings als mäßig bewertet. Weitere Studien sind abzuwarten.
    • Bei Kindern gibt es positive Studien zum Thema Psychotherapie und Senkung von Schmerzintensität und Beeinträchtigung, die auch im Follow-up in Bezug auf Reduktion der Beeinträchtigung erhalten geblieben sind [4, 5].

Literatur

  1. Donnelly TJ, Palermo TM, Newton-John TRO: Parent cognitive, behavioural, and affective factors and their relation to child pain and functioning in pediatric chronic pain: a systematic review and meta-analysis. Pain
    2020 Jul;161(7):1401-1419. doi: 10.1097/j.pain.0000000000001833.
  2. Harrison LE, Timmers I, Heathcote LC, Fisher E, Tanna V, Bans DST, Simons LE: Parent responses to their child’s pain: systematic review and meta-analysis of measures. J Pediatr Psychol 2020 Apr 1;45(3):281-298. doi: 10.1093/jpepsy/jsaa005.
  3. Williams ACC, Fisher E, Hearn L, Eccleston C: Psychological therapies for the management of chronic pain (excluding headache) in adults. Cochrane Database Syst Rev. 2012 Nov 14;11(11):CD007407.
  4. Fisher E, Law E, Dudeney J, Palermo TM, Eccleston C: Psychological therapies (remotely delivered) for the management of chronic and recurrent pain in children and adolescents. Cochrane Database Syst Rev. 2019 Apr 2;4(4):CD011118.
  5. Fisher E, Law E, Dudeney J, Palermo TM, Stewart G, Eccleston C: Psychological therapies for the management of chronic and recurrent pain in children and adolescents. Cochrane Database Syst Rev. 2018 Sep 29;9(9):CD003968. doi: 10.1002/14651858.CD003968.pub5
     
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