Ursachen
Struma (Kropf)

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Eine Struma ist in der Mehrzahl der Fälle durch eine Jodmangelversorgung bedingt. Dabei kommt es zu einem Versuch der Kompensation der insuffizienten (unzulänglichen) Hormonproduktion (TSH steigt reaktiv an, weil aufgrund des Jodmangels zu wenig T3 und T4 produziert wird, und stimuliert somit die Hyperplasie (übermäßige Zellbildung) der Schilddrüse). 

Nach ihrer Funktion (funktionell) unterscheidet man die euthyreote Struma (normale Stoffwechselwerte) von der hypothyreoten Struma (bei Unterfunktion) und hyperthyreoten Struma oder toxischen Struma (bei Überfunktion).

Die dauernde TSH-Sekretion (TSH-Ausschüttung) führt zu einer Wachstumsstimulation der Schilddrüse und dadurch bedingt wahrscheinlich zu lokalen Mutationen (Erbgutveränderungen), die aus einer diffusen TSH-abhängigen Struma eine autonome (unabhängige) Struma entwickeln. Man spricht in solchen Fällen von einer fokalen Autonomie.

Ätiologie (Ursachen) der jodmangelbedingten Struma/euthyreote Struma und dyshormogenen Struma

 Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung durch Eltern, Großeltern
  • Geschlecht – Frauen sind insgesamt häufiger betroffen; wahrscheinlich bedingt durch ein erhöhtes Vorkommen von Autoimmunerkrankungen
  • Hormonelle Faktoren
    • Jugendliche in der Wachstumsphase*
    • Schwangere*
    • Stillende*
    • Frauen im Klimakterium Klimakterium (Wechseljahre der Frau)

*Personen mit erhöhtem Jodbedarf (→ endemischer alimentärer Jodmangel)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Aufnahme strumigener Substanzen wie:
      • Casavawurzeln
      • Gemüse aus der Crucifeae-Familie (Blumenkohl, Rosenkohl, Wirsing) [Thiocyanate]
      • Milch (aus Gebieten mit Gras, das Strumigene enthält)
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – Jod; siehe Prävention mit Mikronährstoffen

Krankheitsbedingte Ursachen

Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)

  • Akromegalie (IGF-1-abhängig) – endokrinologische Erkrankung, die durch eine Überproduktion des Wachstumshormons Somatotropin (STH) hervorgerufen wird, mit ausgeprägter Vergrößerung der Körperendglieder oder vorspringenden Teile des Körpers (Akren), wie beispielsweise Hände, Füße, Unterkiefer, Kinn, Nase und Augenbrauenwülste
  • Autoimmunthyreoiditis (Schilddrüsenfunktion: euthyreot, hypo- und hypertyhreot) – bei Hashimoto-Thyreoiditis liegt eine Destruktion (Zerstörung der Thyreozyten (hormonbildende Zellen der Schilddrüse) vor; bei M. Basedow liegt eine TRAK- vermittelte Thyreozytenstimulation vor
  • Jodmangelbedingte diffuse Struma (E01.0)
  • Jodmangelbedingte mehrknotige Struma (E01.1)
  • Jodmangelbedingte Struma, nicht näher bezeichnet (E01.2)
  • Nichttoxische diffuse Struma (E04.0)
  • Nichttoxischer solitärer Schilddrüsenknoten (E04.2)
  • Nichttoxische mehrknotige Struma (E04.2)
  • Sonstige näher bezeichnete nichttoxische Struma (E04.8)
  • Nichttoxische Struma, nicht näher bezeichnet (E04.9)
  • Dyshormogene Struma (E07.1)
  • Riedelstruma
  • Schilddrüsenhormonsynthesestörung – TSH-getriggerte Struma multinodosa
  • Schilddrüsen-Hormonresistenz (endorganabhängige Funktion)
  • Thyreoiditis de Quervain (Schilddrüsenfunktion: euthyreot, hypo- und hypertyhreot) – meist druckschmerzhaft, Fieber und Allgemeinzustand verschlechtert, erhöhte Entzündungsparameter

Medikamente

  • Lithium
  • Perchlorat
  • Thyreostatika

Ätiologie (Ursachen) der Struma mit Hypothyreose/hypothyreote Struma (Schilddrüsenunterfunktion)

 Biographische Ursachen

  • Genetische Belastungen durch Eltern, Großeltern

Krankheitsbedingte Ursachen

Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)

  • Autoimmunthyreoiditis (Schilddrüsenfunktion: euthyreot, hypo- und hypertyhreot) – bei Hashimoto-Thyreoiditis liegt eine Destruktion der Thyreozyten vor; bei M. Basedow liegt eine TRAK- vermittelte Thyreozytenstimulation vor
  • Erworbene Hypothyreose
  • Kongenitale (angeborene) Hypothyreose mit diffuser Struma 
  • Schilddrüsenhormonsynthesestörung – TSH-getriggerte Struma multinodosa
  • Thyreoiditis de Quervain (Schilddrüsenfunktion: euthyreot, hypo- und hypertyhreot) – meist druckschmerzhaft, Fieber und Allgemeinzustand verschlechtert, erhöhte Entzündungsparameter

Medikamente

  • Lithium
  • Perchlorat
  • Thyreostatika

Ätiologie (Ursachen) der Struma mit Hyperthyreose/hyperthyreote Struma (Schilddrüsenüberfunktion)

 Biographische Ursachen

  • Genetische Belastungen durch Eltern, Großeltern

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Autoimmunthyreoiditis (Schilddrüsenfunktion: euthyreot, hypo- und hypertyhreot) – bei Hashimoto-Thyreoiditis liegt eine Destruktion der Thyreozyten vor; bei M. Basedow liegt eine TRAK- vermittelte Thyreozytenstimulation vor
  • Hyperthyreose mit diffuser Struma (E05.0)
  • Hyperthyreose mit toxischem solitärem Schilddrüsenknoten (E05.1)
  • Hyperthyreose mit toxischer mehrknotiger Struma (E05.3)
  • Jodmangelbedingte mehrknotige Struma (E01.1) in Kombination mit Autoimmunthyreoiditis
  • Thyreoiditis de Quervain (Schilddrüsenfunktion: euthyreot, hypo- und hypertyhreot) – meist druckschmerzhaft, Fieber und Allgemeinzustand verschlechtert, erhöhte Entzündungsparameter
  • TSHom (Synonym: Gonadotropinom) – TSH produzierender Hypophysentumor ist typischerweise mit den klinischen Zeichen einer Schilddrüsenüberfunktion und einer Vergrößerung der Schilddrüse vergesellschaftet (seltene Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion)

Zu Ursachen einer Hypothyreose bzw. einer Hyperthyreose – siehe bei der jeweiligen Krankheit.

     
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