Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Struma (Kropf) hinweisen:
- Vergrößerung der Schilddrüse, ggf. mit folgenden Komplikationen:
- Dysphagie (Schluckstörung)
- Stridor (pfeifendes Atemgeräusch) oder Dyspnoe (Atemnot) – durch Einengung der Luftröhre
- Tracheomalazie (Synonym: Säbelscheidenluftröhre; Erkrankung, welche durch eine Erschlaffung der Luftröhre gekennzeichnet ist)
- Obere Einflussstauung (OES) ‒ Stauung der Venen des Kopfes und der oberen Gliedmaßen durch Kompression der Hohlvenen
- Rekurrensparese** ‒ Lähmung des Nervus laryngeus recurrens
- Horner-Symptomatik** (Horner-Syndrom) ‒ Horner-Trias bestehend aus: Pupillenverengung (Miosis), Herabhängen des oberen Augenlids (Ptosis) und ein scheinbar eingesunkener Augapfel (Pseudoenophthalmus)
- Herzhypertrophie (Herzvergrößerung; auch genannt: Kropfherz) – durch beeinträchtigte Blutzirkulation im Thorax (Brustkorb)
- Pemberton-Zeichen ‒ Ohnmachtsanfälle mit Schwellung des Gesichts und oberer Einflussstauung der externen Jugularvenen (Drosselvene; Halsader), die beim Heben der Arme auftritt
*Retrosternales (hinter dem Brustbein lokalisiert) bzw. retrotracheales (hinter der Luftröhre lokalisiert) Wachstum
**Rasch wachsender Knoten, Rekurrenzparese oder eine Horner-Symptomatik sind immer verdächtig für ein Schilddrüsenkrebs!
Weitere Hinweise
- Eine Struma bewegt sich beim Schlucken.
- Von einer sichtbaren Struma ist ab einem Volumen von ca. 40 ml auszugehen. Eine mechanische Beeinträchtigung der Trachea (Luftröhre) oder des Ösophagus/Speiseröhre (Tracheal- und/oder Ösophguskompression) liegt im chirurgischen Kollektiv in ca. 30-85 % der Patienten vor, bei scheinbar asymptomatischen Patienten!
Warnzeichen (red flags)
Nachfolgend Anhaltspunkte für das Vorliegen eines Karzinoms (Krebs):
- Anamnestische Angaben
- Positive Familienanamnese
- Alter < 14 Jahren oder > 70 Jahre
- Zustand nach Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich
- Heiserkeit, Dysphagie (Schluckbeschwerden), Stridor (Atemgeräusch beim Ausatmen) und Husten
- Untersuchungsbefund: wachsende Knoten, harte Knoten; fehlende Schluckverschieblichkeit von Knoten oder Schilddrüse; vergrößerte zervikalen Lymphknoten (in der Halsregion)