Lippenlifting

Das Lippenlifting ist ein kosmetischer Eingriff der ästhetischen Medizin und dient der Verbesserung der Kontur und der Proportionen der Lippen durch Verbreiterung des Lippenrots. Außerdem kann die Lippe operativ angehoben werden. Das Lippenlifting kann ihnen zu einer jüngeren, sinnlichen Lippenregion verhelfen.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Lippendeszensus – Absenken der Lippe
  • Vermindertes Volumen – vor allem die Oberlippe flacht zunehmend altersbedingt ab
  • Vertikale Falten über der Lippe – durch Elastizitäts- und Spannungsverlust der Haut

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Akute Infektionen oder Entzündungen im Bereich der Lippen oder des Mundes: Diese können den Heilungsprozess beeinträchtigen und das Risiko für Komplikationen erhöhen.
  • Schwere Allergien gegen Lokalanästhetika oder verwendete Materialien: Patienten mit bekannten Allergien sollten dies im Voraus mit ihrem Arzt besprechen.
  • Blutgerinnungsstörungen: Erhöhen das Risiko von Blutungen während und nach dem Eingriff.
  • Autoimmunerkrankungen oder Kollagenosen: Diese Erkrankungen können den Heilungsprozess beeinträchtigen.
  • Schlechte Hautelastizität oder ausgeprägte Narbenbildung in der Vergangenheit: Kann das ästhetische Ergebnis beeinträchtigen.
  • Raucher: Rauchen kann die Wundheilung beeinträchtigen und das Risiko von Komplikationen erhöhen.

Vor der Operation

Vor der Operation sollte ein intensives Anamnesegespräch durchgeführt werden, das die Krankengeschichte und die Motivation zu dem Eingriff einschließt. Die Durchführung, eventuelle Nebenwirkungen und die Folgen der Operation sollten ausführlich erörtert werden.
Beachte: Die Anforderungen der Aufklärung sind strenger als üblich, da Gerichte im Bereich der ästhetischen Chirurgie eine „schonungslose“ Aufklärung fordern.

Des Weiteren sollten Sie vor der Operation für die Dauer von sieben bis zehn Tagen weder Acetylsalicylsäure (ASS) noch Schlafmittel oder Alkohol zu sich nehmen. Sowohl Acetylsalicylsäure als auch andere Schmerzmittel verzögern die Blutgerinnung und können zu unerwünschten Blutungen führen.
Raucher sollten ihren Nikotinkonsum bereits vier Wochen vor dem Eingriff stark einschränken, um die Wundheilung nicht zu gefährden.

Das Operationsverfahren

Beim Lifting der Lippen muss das direkte Lippenlifting grundsätzlich vom indirekten Lippenlifting unterschieden werden. Das direkte Lippenlifting beinhaltet die Entfernung eines schmalen Hautstreifens direkt über dem Lippenrot. Hierbei wird die ideale Kontur ermittelt und genau markiert. Der Zwischenraum, der durch die Entfernung der Haut entsteht, wird präzise durch Anlegen der beiden Wundränder (rote und weiße Oberlippenhaut) subkutan und intrakutan vernäht (sowohl im Unterhautfettgewebe als auch innerhalb der Haut wird eine Naht gesetzt, die von außen unsichtbar ist). Dadurch wird die Lippe angehoben und das Lippenrot verbreitert. Die optimale Breite der Oberlippe beträgt 7-8 mm, die der Unterlippe 10 mm. Der Eingriff erfolgt unter Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung), während der Patient sich in sitzender Position befindet.

Das indirekte Lippenlifting ist eine Methode, bei der 3-6 mm unterhalb der Nasenbasis ein schmaler Hautstreifen entfernt wird, um die Lippe anzuheben. Präoperativ erfolgen die genaue Schnittmarkierung und eine Lokalanästhesie. Die Wunde wird ebenfalls subkutan und intrakutan vernäht. Bei diesem Verfahren verschwindet die Narbe besonders gut unterhalb der Nase.

Alternativ zum Lippenlifting kann eine Lippenaugmentation (Verbreiterung des Lippenrotes durch Unterspritzung mit Füllungsmaterialien) erfolgen, um das Lippenvolumen zu verbessern.

Anästhesieverfahren: Lokalanästhesie (örtliche Betäubung)
Operationsdauer: 1-2 Stunden

Nach der Operation

  • Pflege der Wundstelle: Regelmäßige Reinigung und Anwendung von verschriebenen Salben oder Cremes.
  • Vermeidung von körperlicher Anstrengung: Einschließlich intensiver Gesichtsbewegungen, die die Heilung beeinträchtigen könnten.
  • Kühlung: Kann helfen, Schwellungen und Unbehagen zu reduzieren.
  • Einnahme verschriebener Medikamente: Einschließlich Analgetika (Schmerzmittel) und gegebenenfalls Antibiotika.
  • Kontrolluntersuchungen: Wichtig, um den Heilungsprozess zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
  • Schonung: Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung und starkem Druck auf die Lippen.

Mögliche Komplikationen

Obwohl das Lippenlifting im Allgemeinen als sicher gilt, gibt es wie bei jedem chirurgischen Eingriff potenzielle Risiken und Komplikationen:

Frühkomplikationen

  • Blutungen und Hämatome: Obwohl selten, können Blutungen im Operationsbereich auftreten, was zu Hämatombildung (Bildung von Blutergüssen) führen kann.
  • Infektionen: Infektionen sind eine mögliche Komplikation, die eine antibiotische Behandlung erforderlich machen kann.
  • Schwellungen: Eine gewisse Schwellung ist normal und klingt in der Regel innerhalb weniger Tage ab.
  • Schmerzen: Postoperative Schmerzen sind zu erwarten, können aber normalerweise gut mit Schmerzmitteln kontrolliert werden.
  • Wundheilungsstörungen: Verzögerungen in der Wundheilung können insbesondere bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen oder Rauchern auftreten.

Spätkomplikationen

  • Narbenbildung: Obwohl die Narben meist klein und gut versteckt sind, können sie bei einigen Patienten sichtbarer sein oder eine hypertrophe Narbenbildung aufweisen.
  • Asymmetrien und Unregelmäßigkeiten: Unregelmäßigkeiten oder Asymmetrien in der Lippenform können auftreten und unter Umständen eine Nachkorrektur erforderlich machen.
  • Veränderung der Lippenempfindung: Es kann zu temporären oder dauerhaften Veränderungen in der Sensibilität der Lippen kommen.
  • Allergische Reaktionen: Auf Anästhetika oder andere verwendete Materialien können allergische Reaktionen auftreten.
  • Überkorrektur oder Unterkorrektur: In einigen Fällen kann es erforderlich sein, den Eingriff zu wiederholen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Ihr Nutzen

Das Lippenlifting verhilft Ihnen durch die Verbreiterung des Lippenrots und der Verschönerung der gesamten Lippenpartie zu einem jüngeren, erholtem Aussehen und kann Ihr Wohlbefinden verbessern.

Literatur

  1. Dirschka T, Sommer B: Klinikleitfaden Ästhetische Medizin. Elsevier, Urban & Fischer Verlag 2002

     
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