Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik)

Eine Bauchdeckenstraffung (Bauchstraffung; Abdominoplastik) ist ein operativer Eingriff im Bauchbereich, bei dem überschüssige Haut und Gewebe entfernt werden. Sie verhilft Ihnen so zu einer neuen, schlankeren und strafferen Körperform.

Der Bauch ist die Problemzone vieler Männer und Frauen. Jeder wünscht sich einen flachen Bauch, den man gern zeigt und den man nicht verstecken muss.

Doch Lebensumstände wie radikale Diäten oder mehrere Schwangerschaften können dazu führen, dass die Bauchdecke erschlafft.

Eine Diät führt zwar mitunter zum Verlust von Fett, die überschüssige Haut jedoch bleibt erhalten.

Auch nach Geburten bildet sich die Haut nicht immer vollständig zurück. Mit der Anzahl der Geburten steigt auch das Risiko einer erschlafften Bauchdecke.

Die herab hängende Haut wird oft auch als „Fettschürze“ bezeichnet, obgleich dieser Begriff nicht korrekt ist, da es sich größtenteils um Haut und Bindegewebe handelt.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Nach einer starken Gewichtsabnahme (Gewichtsreduktion)
  • Nach mehreren Schwangerschaften zur Glättung der erschlafften Bauchdecke
  • Bei Überlappung und Schürzenbildung

Kontraindikationen

  • Schwere systemische Erkrankungen: Wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder unkontrollierter Diabetes mellitus, die das Risiko während und nach der Operation erhöhen können.
  • Akute Infektionen: Vorhandensein von Infektionen im Operationsgebiet oder im Körper.
  • Starkes Übergewicht oder Adipositas: Patienten mit starkem Übergewicht sind einem höheren Risiko für Komplikationen ausgesetzt.
  • Schwangerschaftsplanung: Frauen, die planen, in naher Zukunft schwanger zu werden, sollten eine Bauchdeckenstraffung verschieben.
  • Blutgerinnungsstörungen: Erhöhtes Blutungsrisiko kann den Eingriff riskant machen.
  • Rauchen: Raucher haben ein erhöhtes Risiko für Wundheilungsstörungen und sollten vor der Operation das Rauchen einstellen.

Vor der Operation

Vor der Operation sollte ein intensives Anamnesegespräch durchgeführt werden, das die Krankengeschichte und die Motivation zu dem Eingriff einschließt. Die Durchführung, eventuelle Nebenwirkungen und die Folgen der Operation sollten ausführlich erörtert werden. 
Beachte: Die Anforderungen der Aufklärung sind strenger als üblich, da Gerichte im Bereich der ästhetischen Chirurgie eine „schonungslose“ Aufklärung fordern.

Des Weiteren sollten Sie auf eine Hüft-Asymmetrie untersucht werden. Eine Studie weist darauf hin, dass die meisten Patienten eine schiefe Hüfte haben, die das Operationsergebnis und die Patientenzufriedenheit maßgeblich beeinflussen können [1].

Vor einer Bauchdeckenstraffung sollten Sie für die Dauer von sieben bis zehn Tagen weder Acetylsalicylsäure (ASS) noch Schlafmittel oder Alkohol zu sich nehmen. Sowohl Acetylsalicylsäure als auch andere Schmerzmittel verzögern die Blutgerinnung und können zu unerwünschten Blutungen führen.
Raucher sollten ihren Nikotinkonsum bereits vier Wochen vor dem Eingriff stark einschränken, um die Wundheilung nicht zu gefährden.

Das Operationsverfahren

Die Bauchdeckenstraffung wird unter Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) durchgeführt. Anschließend ist ein Klinikaufenthalt von drei bis zehn Tagen erforderlich.

Um das überschüssige Gewebe zu entfernen, muss ein langer Schnitt im Bereich der Bikinizone gemacht werden. Die dadurch entstehende Narbe kann in der Regel von Bikini- oder Badehose verdeckt werden. Die Haut wird von den darunter liegenden Muskeln getrennt. Je nach Situation werden die Muskeln verkürzt und die überschüssige Haut wird entfernt. Mitunter kann noch vorhandenes, überschüssiges Fettgewebe abgesaugt (Liposuktion; Fettabsaugung; engl. Liposuction) werden. Da bei der Bauchdeckenstraffung die gesamte Haut des Bauches nach unten verlagert wird, muss im Zuge der Operation der Bauchnabel nach oben versetzt werden. Anschließend werden die Wundränder vernäht und es werden sogenannte Drainagen gelegt, die den Abfluss von Blut und Gewebeflüssigkeiten ermöglichen. Ein Verband schützt die Operationswunde in den ersten Tagen.

Operationsdauer: 2-5 Stunden

Nach der Operation

In den ersten Tagen nach der Operation treten durch die Straffung des Gewebes ein Spannungsgefühl sowie ein Wundschmerz auf. Der Wundschmerz lässt im Regelfall innerhalb von Tagen nach, das Spannungsgefühl dagegen hält an bis zu 4-6 Wochen.

Die Drainagen werden meist bereits am folgenden Tag gezogen. Nach einigen Tagen wird der Verband abgenommen. Ein bis zwei Wochen nach der Operation werden die Fäden gezogen. Die Kompressionshose muss noch über einige Wochen getragen werden.

Das endgültige Ergebnis ist erst nach einigen Monaten sichtbar, da die Narben mit der Zeit noch verblassen und der Heilungsprozess langwierig ist.

Mögliche Komplikationen

  • Stärkere Blutungen lassen sich nicht ausschließen, sodass in seltenen Fällen eine Bluttransfusion erforderlich wird.
  • Örtliche Infektionen sind sehr selten; Entzündungen der Unterhautfaszien sind sehr gefährlich (lebensbedrohlich), aber extrem selten
  • Gefühlsstörungen im Bereich der Hautnarben sind möglich, diese bilden sich aber im Regelfall nach einigen Wochen zurück. Im Bereich der Operationsnarbe kann jedoch ein Taubheitsgefühl zurückbleiben.
  • Durchblutungs- und Wundheilungsstörungen können im Bereich der Wundränder auftreten. Diese mögliche Komplikation ist typisch für Raucher.
  • Äußere Schnitte können Narben bilden, die jedoch im Regelfall verblassen und zart werden; hier können ggf. bei Wundheilungsstörungen bzw. bei Veranlagung auch Keloide (wulstige Narben) und/oder Hautverfärbungen auftreten (selten)
  • Durch die Verwendung von elektrischen Geräten (z. B. Elektrokoagulation) kann es zu Kriechströmen kommen, die zu Haut- und Gewebeschäden führen können.
  • Durch die Lagerung auf dem Operationstisch kann es zu Lagerungsschäden (z. B. Druckschäden an Weichteilen oder auch an Nerven, mit der Folge von Empfindungsstörungen kommen; in seltenen Fällen dadurch auch zu Lähmungen des betroffenen Gliedes).
  • Bei Überempfindlichkeit bzw. Allergien (z. B. Betäubungs-/Narkosemittel, Medikamente etc.) kann es vorübergehend zu folgenden Beschwerden kommen: Schwellung, Hautausschlag, Juckreiz, Niesen, tränende Augen (Augentränen), Schwindel oder Erbrechen.
  • Infektionen, nach denen schwere lebensbedrohliche Komplikationen betreffend Herz, Kreislauf, Atmung etc. auftreten, sind sehr selten. Ebenso sind bleibende Schäden (z. B. Lähmungen) und lebensbedrohende Komplikationen (z. B. Sepsis/Blutvergiftung) nach Infektionen sehr selten.
  • Wie nach jedem operativen Eingriff kann es zu einer Thrombose (Bildung eines Blutgerinnsels) kommen, mit der möglichen Folge einer Embolie (Verschluss eines Blutgefäßes) und damit einer Lungenembolie (Lebensgefahr). Eine Thromboseprophylaxe führt zu einer Risikoreduktion.

Weitere Hinweise

  • Eine Schwangerschaft ist nach einer Abdominoplastik nicht kontraindiziert. Unabhängig davon sollte die Schwangerschaft engmaschig im Bezug auf fötale und maternale Gesundheit überwacht werden Zwei Frauen (1,47 %) hatten allerdings einen Cervixprolaps/Gebärmutterhalsvorfall erlitten (Rate ist wesentlich höher als diejenige in der Allgemeinbevölkerung mit 1/10000-15000) [2]. Zwei Frauen (1,47 %) hatten allerdings einen Cervixprolaps erlitten (Rate ist wesentlich höher als diejenige in der Allgemeinbevölkerung mit 1/10000-15000) [2]. [2]. Einschränkung: retrospektive Studie mit kleiner Teilnehmerzahl

Ihr Nutzen

Eine Bauchdeckenstraffung verhilft Ihnen zu einer neuen, schlankeren und strafferen Körperform.
Ein solcher Eingriff kann maßgeblich Ihr Selbstvertrauen steigern und Ihre Lebensfreude wieder zurückbringen.

Literatur

  1. Maia M, Shikowitz-Behr L, Matarasso A: Hip Asymmetry: Implications in Body Contouring Surgery. Plast Reconstr Surg. 2019 Mar;143(3):513e-517e. doi: 10.1097/PRS.0000000000005317
  2. Karunaratne YG et al.: Aesthetic Plast Surg. 2023 Jun 2. doi: 10.1007/s00266-023-03423-x.

     
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