Chronische Nierenschwäche (Chronische Niereninsuffizienz) – Prävention
Zur Prävention der chronischen Niereninsuffizienz (chronische Nierenschwäche) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Übermäßiger Konsum von Fructose durch Softdrinks (zwei oder mehr Gläser Limonade täglich) [möglicher Risikofaktor] – führt zu Nierenschädigung, die früh mit einer Albuminurie (krankhafte Ausscheidung von Albumin im Urin; Hinweis für eine generalisierte Kapillarschädigung) einhergeht [2].
- Fehlernährung mit hoher Aufnahme von Kochsalz, tierischem Protein und gesüßten Getränken erhöht das Risiko für eine chronische Niereninsuffizienz.
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen) – begünstigt das Fortschreiten einer Niereninsuffizienz
- Körperliche Inaktivität
- Bewegungsmangel erhöht das Risiko von Bluthochdruck und Diabetes, die häufige Ursachen einer chronischen Niereninsuffizienz sind.
- Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas) – HDL-Werte und glomeruläre Filtrationsrate nahmen mit steigendem BMI ab; die chronische Nierenerkrankung (definiert als geschätzte glomeruläre Filtrationsrate unter 60 ml/min/1,73 m2) wurde bei Untergewichtigen 2,6 Jahre später als bei Normalgewichtigen, dagegen wurde diese bei Übergewichtigen 1,1 und bei Adipösen 2,0 Jahre früher diagnostiziert [7]
Medikamente (nephrotoxische – nierenschädigende – Arzneimittel/nephrotoxische Medikamente)
- ACE-Hemmer (Benazepril, Captopril, Cilazapril, Enalapril, Fosinopril, Lisinopril, Moexipril, Peridopril, Quinapril, Ramipril, Spirapril) und AT1-Rezeptorantagonisten (Candesartan, Eprosartan, Irbesartan, Losartan, Olmesartan, Valsartan, Telmisartan) (akut: Abnahme der glomerulären Filtrationsrate (GFR), verbunden mit einem Kreatinin-Anstieg: ACE-Hemmer ebenso wie AT1-Rezeptorantagonisten heben die Vasokonstriktion (Gefäßverengung) im Vas efferens auf, und es resultieren ein Abfall der GFR und ein Kreatinin-Anstieg im Serum. Bis 0,1 bis 0,3 mg/dl ist dies in der Regel tolerierbar.
Bei einer hämodynamisch relevanten Nierenarterienstenose (bei Patienten mit Atherosklerose/Arteriosklerose nicht selten) wird die GFR aber ausgeprägt Angiotensin-II-abhängig eingeschränkt, und die Gabe eines ACE-Hemmers oder AT1-Rezeptorantagonisten kann ein akutes Nierenversagen (ANV) zur Folge haben!) - Angiotensinrezeptor-Neprilysin-Antagonisten (ARNI) – duale Wirkstoffkombination: Sacubitril/Valsartan
- Allopurinol
- Antiphlogistische und antipyretische Analgetika (Non-steroidal anti-inflammatory drugs (NSAID), nichtsteroidale Entzündungshemmer) bzw. Nicht-Steroidale Antirheumatika (NSAR*)
Achtung: Die Kombination eines Diuretikums, eines RAS-Blockers und eines NSAR ist mit einem signifikanten Risiko einer akuten Nierenschädigung assoziiert [4]:
- Acetylsalicylsäure (ASS)
- Diclofenac
- Ibuprofen/Naproxen
- Indometacin
- Nichtsaure Analgetika
- Metamizol (Novaminsulfon) ist ein Pyrazolon-Derivat und Analgetikum aus der Gruppe der nichtsauren Nichtopioid-Analgetika (höchste analgetische und antipyretische Wirkung. Nebenwirkungen: Kreislaufschwankungen, Überempfindlichkeitsreaktionen, sowie sehr selten eine Agranulozytose. [Erwähnung wegen oben genannter Kombination; keine Nephrotoxizität, nur geringe renale Elimination]
- Paracetamol/Acetaminophen [Erwähnung wegen oben genannter Kombination; keine Nephrotoxizität, keine renale Elimination]
- Phenacetin (Phenacetin-Nephritis)
- Selektive COX-2-Hemmer wie Rofecoxib, Celecoxib (Nebenwirkungen: verringerte Natrium- und Wasserausscheidung, Blutdruckanstieg sowie periphere Ödeme. Damit geht in der Regel eine Hyperkaliämie (Kaliumüberschuss) einher!)
- Antibiotika
- Aminoglycosidantibiotika (Aminoglykoside) – Amikacin, Gentamycin (Gentamicin), Netilmicin, Streptomycin, Tobramycin, Vancomycin
- Ampicillin (Gruppe der β-Lactam-Antibiotika)
- Cephalosporine (Cefotaxim, Cefotiam, Cefuroxim)
- Amoxicillin
- Carbenicillin
- Ethambutol (Tuberkulostatikum)
- Fenoprofen
- Glykopeptidantibiotika (Vancomycin) – insb. Piperacillin reduziert die Vancomycin-Clearance
- Gyrasehemmer (extrem selten: akute interstitielle Nephritis nach Ciprofloaxin, Ofloxacin und Norfloxacin)
- Lincosamid-Antibiotika (Clindamycin)
- Methicillin (penicillinasefestes Penicillin)
- Oxacillin
- Rifampicin (bakterizides Antibiotikum aus der Gruppe der Ansamycine)
- Sulfonamide wie Sulfadiazin, Cotrimoxazol (feste Kombination aus: Trimethoprim + Sulfamethoxazol)
- Tetracycline (Doxycyclin)
- Antimykotika
- Polyene (Amphotericin B, Natamycin)
- Chloralhydrat
- Colchicin
- Dihydrouridin-Calciumkanalblocker (DCCB): Unter DCCB ist das Risiko für eine Albuminurie signifikant höher als unter Thiaziden, insbesondere ohne begleitende RAS-Hemmung [11].
- Diuretika
- Thiaziddiuretika (Hydrochlorothiazid (HCT), Benzthiazid, Clopamid, Chlortalidon (CTDN), Chlorothiazid, Hydroflumethiazid, Indapamid, Methyclothiazid, Metolazon, Polythiazid und Trichlormethiazid, Xipamid) + ältere Patienten: Rückgang der GFR um mehr als 25 % [2]
- Die Kombination eines Diuretikums, eines RAS-Blockers und eines NSAR ist mit einem signifikanten Risiko einer akuten Nierenschädigung assoziiert [4].
- D-Penicillamin
- Gold – Natriumaurothiomalat, Auranofin
- Immunsuppressiva (Ciclosporin (Cyclosporin A)) – insb. Ciprofloxacin plus Ciclosporin A
- Interferon
- Kolloidale Lösung mit Hydroxethylstärke
- Kontrastmittel – Bedeutung haben hier insbesondere gadoliniumhaltige Magnetresonanztomographie (MRT)-Kontrastmittel, die zu einer nephrogenen systemischen Fibrose (NSF) führen können. Besonders betroffen von NSF sind Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) von weniger als 30 ml/min. [CKD-Stadium 4]; jodhaltige Röntgenkontrastmittel; [erfordern bei Niereninsuffizienz ein prophylaktische Wässerung]
EMA (Europäische Arzneimittelagentur): Kategorisierung von GBCAs (Gadolinium-basierten Kontrastmittel) bezüglich des NSF-Risikos (nephrogener systemischer Fibrose), auf der Grundlage der thermodynamischen und kinetischen Eigenschaften [8]:
Hohes Risiko:
- Gadoversetamid, Gadodiamid (linear/nicht-ionische Chelate) Gadopentetat-Dimeglum (linear/ionisches Chelat)
- Gadofosveset, Gadoxetsäure-Dinatrium, Gadobenat-Dimeglumin (linear/ionische Chelate)
- Gadoterat-Meglumin, Gadoteridol, Gadobutrol (makrozyklische Chelate)
- Lithium (Nephrotoxizität bei der Langzeittherapie)
- Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, PPI; Säureblocker) [5]
- "Atherosclerosis Risk in Communities" (ARIC): 10-jährige PPI-Anwendung: Erkrankungsrate der chronischen Niereninsuffizienz bei Patienten mit PPI 11,8 %, ohne 8,5 %; Rate der Nierenschädigungen: 64 %; zwei Pillen am Tag führten zu signifikant häufiger Schäden: 62 %
- Geisinger-Health-System: Beobachtungszeit 6,2 Jahre; Erkrankungsrate der chronischen Niereninsuffizienz: 17 %; Rate der Nierenschädigungen: 31 %; zwei Pillen am Tag führten zu signifikant häufiger Schäden: 28 %
- Rast-Blocker: Die Kombination eines Diuretikums, eines RAS-Blockers und eines NSAR ist mit einem signifikanten Risiko einer akuten Nierenschädigung assoziiert [4].
- Tacrolismus (Makrolid aus dem gram-positiven Bakterium Streptomyces tsukubaensis. Tacrolimus wird verwendet als Arzneistoff aus der Gruppe der Immunmodulatoren oder Calcineurinhemmer)
- TNF-α-Antikörper – Adalimumab → IgA-Nephropathie (mit 30 % die häufigste Form einer idiopathischen Glomerulonephritis im Erwachsenenalter)
- Virostatika
- Nukleosidanaloga (Aciclovir, Brivudin, Cidofovir, Famciclovir, Foscarnet, Ganciclovir, Valaciclovir)
- Zytostatika – Carboplatin, Cisplatin, Cyclophosphamid, Gemcitabin, Iphosphamid (Ifosfamid), Methotrexat (MTX), Mitomycin C, Platin (Cisplatin)
Umweltbelastungen – Intoxikationen (Vergiftungen)
- Halogenierte Kohlenwasserstoffe (HKW; Trichlorethen, Tetrachlorethen, Hexachlorbutadien, Chloroform)
- Herbizide (Paraquat, Diquat, chlorierte Phenoxyessigsäuren)
- Hitze (Kombination aus Hitzestress, Dehydrierung und Überanstrengung) [10]
- Metalle (Cadmium, Blei, Quecksilber, Nickel, Chrom, Uran)
- Mykotoxine (Ochratoxin A, Citrinin, Aflatoxin B1)
- Aliphatische Kohlenwasserstoffe (2,2,4-Trimethylpentan, Decalin, bleifreies Benzin, Mitomycin C)
- Melamin
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Genetische Faktoren:
- Genetische Risikoreduktion abhängig von Genpolymorphismen:
- Gene/SNPs (Einzelnukleotid-Polymorphismus; engl.: single nucleotide polymorphism):
- Gene: UMOD
- SNP: rs4293393 im Gen UMOD
- Allel-Konstellation: CT (0,76-fach)
- Allel-Konstellation: CC (0,58-fach)
- Gene/SNPs (Einzelnukleotid-Polymorphismus; engl.: single nucleotide polymorphism):
- Genetische Risikoreduktion abhängig von Genpolymorphismen:
- Ernährung
- Mittelmeerdiät: moderate Fett- und Kohlenhydrataufnahme führt zur signifikant um 30 % reduzierte Wahrscheinlichkeit für die Erstdiagnose einer Niereninsuffizienz (Odds-Ratio, OR 0,70); Endpunkt "Albuminurie" war bei gesunder Kost ebenfalls signifikant seltener anzutreffen (OR 0,77):
- Fettzufuhr: es überwiegen die einfach ungesättigten Fettsäuren sowie die Omega-3-Fettsäuren; gesättigte Fettsäuren werden in sehr geringer Menge zugeführt.
- Folgende Lebensmittel werden bevorzugt verzehrt: Getreideprodukte, Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte, Obst und Nüsse sowie Fisch
- möglichst geringe Anteile an rotem Fleisch und Fleischprodukten (Wurstwaren), Natrium (Kochsalz) und gesüßten Getränken
- Vermeiden einer Fehlernährung mit hoher Aufnahme von Kochsalz, tierischem Protein und gesüßten Getränken.
- Mittelmeerdiät: moderate Fett- und Kohlenhydrataufnahme führt zur signifikant um 30 % reduzierte Wahrscheinlichkeit für die Erstdiagnose einer Niereninsuffizienz (Odds-Ratio, OR 0,70); Endpunkt "Albuminurie" war bei gesunder Kost ebenfalls signifikant seltener anzutreffen (OR 0,77):
- Mikronährstoffe
- Vitamin D – Unterstützt die Immun- und Gefäßfunktion sowie die Regulation des Calcium-Phosphat-Stoffwechsels; niedrige 25(OH)D-Spiegel sind mit einer erhöhten Prävalenz von Albuminurie und chronischer Niereninsuffizienz assoziiert, jedoch keine primäre Ursache. Ziel: ≥ 30 ng/ml; Mangel < 20 ng/ml.
- Vitamin K – Beteiligung an der Inhibition vaskulärer Kalzifikationen; niedrige Spiegel korrelieren mit gesteigerter Arteriensteifigkeit und möglicherweise reduzierter Nierenperfusion. Mangelindikator: dp-ucMGP > 500 pmol/l.
- Folsäure + Vitamin B6/B1 – Wichtig für den Homocysteinabbau; erhöhte Homocysteinspiegel stehen im Zusammenhang mit Endothelschäden und vaskulären Risikofaktoren, die eine chronische Niereninsuffizienz begünstigen können. Ziel: Homocystein < 10 µmol/l.
- Selen und Zink – Essenzielle antioxidative Cofaktoren; niedrige Spiegel werden mit erhöhtem oxidativem Stress und renaler Dysfunktion in Verbindung gebracht. Zielwerte: Selen ≥ 80 µg/l, Zink ≥ 70 µg/dl.
- Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) – Beeinflussen Entzündungsprozesse, Blutdruck und Lipide günstig; niedrigere Zufuhr ist mit erhöhtem Risiko für Albuminurie assoziiert. Zielzufuhr: 250-500 mg/Tag; Zielwert: Omega-3-Index ≥ 8 %.
- Sojaprotein – Pflanzliche Proteinquelle mit günstigen Effekten auf Blutdruck, Entzündungsmarker und Lipidprofil; Ersatz für tierisches Protein kann präventiv wirksam sein. Zielzufuhr: 25-30 g/Tag.
- Reduktion kontrastmittelinduzierter Nephropathien [6]:
- N-Acetylcystein versus intravenös verabreichte physiologische Kochsalzlösung: Risikoreduktion 31 %
- Statinen plus N-Acetylcystein versus N-Acetylcystein: Risikoreduktion 48 %
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention richtet sich an Personen mit ersten Anzeichen einer chronischen Niereninsuffizienz, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks, der Blutzuckerwerte und der Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff).
- Urinuntersuchungen zur Früherkennung von Proteinurie und Mikroalbuminurie.
- Lebensstiländerungen
- Gewichtsreduktion bei Übergewicht.
- Erhöhung der körperlichen Aktivität (z. B. moderater Sport).
- Rauchentwöhnung zur Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit und Nierenfunktion.
- Medikamentöse Kontrolle
- Optimierung der blutdrucksenkenden Therapie (ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker).
- Mikronährstoffbasierte Therapieansätze
- Vitamin D – Bei beginnender chronischer Niereninsuffizienz häufig erniedrigt; Supplementation kann sekundären Hyperparathyreoidismus und inflammatorische Aktivität reduzieren. Ziel: ≥ 30 ng/ml; Mangel < 20 ng/ml.
- Folsäure + Vitamin B6/B1 – Reduktion erhöhter Homocysteinwerte kann vaskulären Folgekomplikationen entgegenwirken. Ziel: Homocystein < 10 µmol/l.
- Eisen – Bei chronischer Niereninsuffizienz häufig funktioneller Mangel mit Risiko für renale Anämie; Eisengabe verbessert Symptomatik und Lebensqualität. Indikation bei Ferritin < 500 µg/l und Transferrinsättigung < 20-30 %.
- Selen und Zink – Defizite verstärken oxidativen Stress und beeinträchtigen die Immunfunktion. Zielwerte: Selen ≥ 80 µg/l, Zink ≥ 70 µg/dl.
- Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) – Studien zeigen eine Assoziation mit reduzierter Proteinurie und entzündungshemmender Wirkung. Dosierung von 1-2 g/Tag; Zielwert: Omega-3-Index ≥ 8 %.
- Sojaprotein – Ersatz tierischer Proteine reduziert glomerulären Druck, verbessert Lipidstatus und wirkt proteinuriesenkend. Zielzufuhr: 25-30 g/Tag.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, die Lebensqualität von Patienten mit bestehender chronischer Niereninsuffizienz zu verbessern und Folgekomplikationen zu vermeiden.
- Langzeitüberwachung
- Regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion und Anpassung der Therapie.
- Kontrolle des Kalium- und Phosphatspiegels zur Vermeidung von Elektrolytstörungen.
- Ernährungsberatung
- Reduktion der Natriumzufuhr.
- Begrenzung der Proteinzufuhr zur Entlastung der Nieren.
- Kontrolle der Flüssigkeitszufuhr, je nach Krankheitsstadium.
- Mikronährstoffbasierte Langzeitstrategien
- Vitamin D – Wichtig zur Vorbeugung von Niereninsuffizienz-bedingter Knochenerkrankung (renal osteodystrophy) und zur Suppression des Parathormons. Ziel: ≥ 30 ng/ml; Mangel < 20 ng/ml.
- Vitamin K – Kann Kalzifikationsprozesse bei chronischer Niereninsuffizienz verlangsamen; potenzieller Nutzen auf Gefäßfunktion. Mangel bei dp-ucMGP > 500 pmol/l.
- Eisen + ggf. Erythropoetin-Analoga – Korrektur renaler Anämie bei Hb < 10-11,5 g/dl empfohlen; Eisengabe bei Ferritin < 500 µg/l und Transferrinsättigung < 20-30 %.
- Selen und Zink – Chronisch niedrige Spiegel (z. B. bei Dialyse) mit erhöhter Infektanfälligkeit und Entzündungsneigung assoziiert. Zielwerte: Selen ≥ 80 µg/l, Zink ≥ 70 µg/dl.
- Omega-3-Fettsäuren – Langzeiteinnahme kann kardiovaskuläre Ereignisse und Niereninsuffizienz-assoziierte Entzündung reduzieren. Dosierung von 1-2 g/Tag; Zielwert: Omega-3-Index ≥ 8 %.
- Sojaprotein – Proteinarme Diäten mit pflanzlicher Komponente verbessern die metabolische Kontrolle und können Proteinurie vermindern. Zielzufuhr: 25-30 g/Tag.
- L-Carnitin und Coenzym Q10 (optional) – In speziellen Fällen zur Verbesserung der mitochondrialen Funktion und Reduktion von Fatigue-Symptomen diskutiert.
- Patientenschulung
- Aufklärung über die Bedeutung der Medikamentenadhärenz.
- Schulung zu Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen und weiteren Nierenschäden.
Literatur
- Van Laecke S et al.: Hypomagnesemia and the Risk of Death and GFR Decline in Chronic Kidney Disease. Amer J Med 2013, in press doi: 10.1016/j.amjmed.2013.02.036
- Yamamoto R et al.: Soft Drink Intake and Prediction of Proteinuria: A Retrospective Cohort Study (ASN Kidney Week 2013: Abstract 2458)
- Makam AN et al.: Risk of Thiazide-Induced Metabolic Adverse Events in Older Adults. Journal of the American Geriatrics Society
- Lapi F et al.: Concurrent use of diuretics, angiotensin converting enzyme inhibitors, and angiotensin receptor blockers with non-steroidal anti-inflammatory drugs and risk of acute kidney injury: nested case-control study. BMJ 2013, 346: eB525, doi 1011136/bmj.e8525.
- Lazarus B et al.: Proton Pump Inhibitor Use and the Risk of Chronic Kidney Disease. JAMA Intern Med. Published online January 11, 2016. doi:10.1001/jamainternmed.2015.7193
- Subramaniam RM, et al.: Effectiveness of Prevention Strategies for Contrast-Induced Nephropathy: A Systematic Review and Meta-analysis. Ann Intern Med. 2016 Feb 2. doi: 10.7326/M15-1456
- Chang Y et al.: Metabolically Healthy Obesity and Development of Chronic Kidney Disease: A Cohort Study. Ann Intern Med. 2016;164(5):305-312. doi:10.7326/M15-13
- EMA: Assessment report for Gadolinium-containing contrast agents. Procedure No. EMEA/H/A-31/1097 1 July 2010 EMA/740640/2010
- Bach KE et al.: Healthy Dietary Patterns and Incidence of CKD: A Meta-Analysis of Cohort Studies. CJASN 2019; https://doi.org/10.2215/CJN.00530119
- Chapman, Christopher et al.: Kidney physiology and pathophysiology during heat stress and the modification by exercise, dehydration, heat acclimation and aging. Temperature; 2021, VOL. 8, NO. 2, 108–159, doi:10.1080/23328940.2020.1826841.
- Blum MF et al.: Dihydropyridine Calcium Channel Blockers and Kidney Outcomes. J Gen Intern Med 2024; https://doi.org/10.1007/s11606-024-08762-2