Abdomen-CT

Die Computertomographie des Abdomens (Synonyme: CT-Abdomen; Abdomen-CT) bezeichnet ein radiologisches Untersuchungsverfahren, bei dem das Abdomen (Bauchraum) mit seinen Organen mit Hilfe der Computertomographie CT) untersucht wird.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Tumoren im Bereich des Abdomens (Bauchraums) wie Magenkarzinom, Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs), Leberkarzinom, Nierentumoren, Nebennierentumoren
  • Gynäkologische Tumoren wie das Cervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs), Ovarialtumoren (Eierstocktumoren) – zum Ausschluss von Metastasen (Tochtergeschwülste) im Rahmen des Stagings (Tumorstadium)
  • Lymphome im Bauchraum durch tumoröse Veränderungen oder durch systemische Lymphknotenerkrankungen wie M. Hodgkin
  • Veränderungen der Blutgefäße wie Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung), Aneurysmen, Aortendissektion (Einriss der Aortenwandung)
  • Akutes Abdomen – akute Bauchschmerzen, die mit Abwehrspannung einhergehen und vielerlei Ursachen haben können
  • Entzündliche Prozesse wie Abszesse im Bereich des Abdomens (Bauchraum)
  • Verdacht auf spontane oder iatrogene Perforation (Durchstoßung oder Durchbohrung) eines Hohlorgans (Sensitivität/Prozentsatz erkrankter Patienten, bei denen die Krankheit durch die Anwendung des Tests erkannt wird, d. h. ein positives Testresultat auftritt von 90-95 %) 

Das Verfahren

Die Computertomographie zählt zu den nicht invasiven, das heißt nicht in den Körper eindringenden, bildgebenden röntgendiagnostischen Verfahren. Der Körper bzw. der zu untersuchende Körperteil wird Schicht für Schicht mit einer schnell rotierenden Röntgenröhre dargestellt. Ein Computer misst dabei die Abschwächung der Röntgenstrahlen beim Durchtritt durch den Körper und ermittelt daraus ein ausführliches Bild des zu untersuchenden Körperabschnittes.

Das Prinzip der CT (Computertomographie) ist es, die Dichteunterschiede der verschiedenen Gewebe darzustellen. So hat zum Beispiel Wasser eine andere Dichte als Luft oder Knochen, was sich in unterschiedlichen Graustufen ausdrückt. Zur noch besseren Differenzierung der Gewebsarten kann dem Patienten zudem ein Kontrastmittel verabreicht werden. Es handelt sich hierbei um jodhaltiges Kontrastmittel. Gesundes Gewebe nimmt Kontrastmittel in anderer Geschwindigkeit auf als ein krankes Gewebe wie z. B. Krebs. Die Untersuchung dauert mit modernsten Geräten nur wenige Minuten, d. h. der Abtastvorgang sogar nur wenige Sekunden, sodass der Patient bei dem Untersuchungsgang die Luft anhalten kann und Bewegungsartefakte unmöglich werden.

Die Untersuchung erfolgt im Liegen. Die neuesten Geräte arbeiten im Multislice-Verfahren, d. h. es werden mehrere Schichten gleichzeitig angefertigt. Bei modernen Untersuchungsgeräten handelt es sich um einen 64-Zeiler, d. h. 64 Schichten werden gleichzeitig angefertigt. Vergleichbar ist diese Methode mit einem Rettig, der in Spiralform geschnitten wird. Hierbei handelt es sich aber dann nur um eine Scheibe und bei der beschriebenen Methode werden also 64 Scheiben ineinander als Spirale angefertigt und vom Computer verarbeitet.

Moderne Geräte arbeiten zudem mit einer sogenannten Low-dose-Technik, d. h. es werden nur noch 50 % der Strahlung notwendig um diese präzisen Aufnahmen mit einer Schichtstärke von bis zu 0,4 mm herstellen zu können. Neue Rekonstruktionsalgorithmen (Rekonstruktionsrechenverfahren) ermöglichen diese Präzision.

Hinweise zum strahleninduzierten Krebs- und Mortalitätsrisiko (Sterberisiko) durch ein Abdomen-CT: gemäß einer Modellrechnung für das Krebsrisiko gemittelt über alle Personen und alle Altersgruppen, sterben 1 von 2.000 Personen, die einer einmaligen Strahlenbelastung von 10 mSv ausgesetzt sind, an einer Krebserkrankung [1].

Die Computertomographie des Abdomens wird heute routinemäßig bei vielen Indikationen eingesetzt, da sie ein schnelles und sehr aussagekräftiges diagnostisches Verfahren darstellt.

Literatur

  1. Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums: Strahleninduziertes Krebs- und Mortalitätsrisiko durch Abdomen-CT? aus: Onkologie und Versorgung in Fach- und Publikumsmedien. Onkologe 2018 · 24:910-914 Online publiziert: 25. September 2018 https://doi.org/10.1007/s00761-018-0469-x 

     
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