In ausgewählten Fällen ist eine operative Lungenvolumenreduktion (LVR) nötig zur Verbesserung der Lungenfunktion. Der Eingriff erfolgt chirurgisch oder bronchoskopisch (endoskopische Lungenvolumenreduktion, ELVR).
Endoskopische Lungenvolumenreduktion (ELVR) – Entfernung von 20-30 % des Lungengewebes bei Lungenemphysem
- Indikation: fortgeschrittenes Lungenemphysem mit einer FEV1 (forcierte Einsekundenkapazität) von < 40 % und einem Residualvolumen (Menge Atemluft, die permanent in der Lunge vorgehalten wird, d. h. nicht willkürlich ausgeatmet werden kann) von > 200 %
- Methoden; reversible Ventilimplantation; teilreversible Coil-Implantation; irreversible bronchoskopische Thermoablation (BTVA)
- Mögliche Komplikationen bei:
- Ventiltherapie: Pneumothorax (Kollaps der Lunge, der durch eine Luftansammlung zwischen der Pleura viszeralis (Lungenfell) und der Pleura parietalis (Brustfell))
- Coil-Implantation: Hämoptyse (Bluthusten) und COPD-Exazerbationen
- BTVA: inflammatorische ("entzündliche") Reaktionen
Weitere Hinweise
- Die Nutzen- und Schaden-Analyse des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) kann wg. weniger verfügbarer Studien zum bronchoskopischen Verfahren kaum belastbare Aussagen treffen. In Bezug auf die Gesamt-Mortalität (Sterblichkeit) wurde u. a. folgende Aussage getroffen: „Betrachtet man die Daten fünf Jahre nach dem Eingriff, zeigt sich ein Hinweis auf einen Nutzen der chirurgischen LVR“ [1].
- Bei schweren Verläufen kann in speziellen Fällen eine Lungentransplantation (LUTX) diskutiert werden.
Literatur
- Verfahren zur Lungenvolumenreduktion beim schweren Lungenemphysem. Vorbericht (vorläufige Nutzenbewertung). Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) Auftrag: Version: Stand: N14-04 1.0 30.06.2016