Einleitung
Bronchitis

Bei der Bronchitis – umgangssprachlich Atemwegsentzündung genannt – (Synonyme: Bronchitiden; Rhinobronchitis; Tracheobronchitis; ICD-10-GM J20.-: Akute Bronchitis; ICD-10-GM J40.-: Bronchitis, nicht als akut oder chronisch bezeichnet; ICD-10-GM J41.-: Einfache und schleimig-eitrige chronische Bronchitis) handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhaut der Bronchien. Meist sind die großen Bronchien betroffen.

Man unterscheidet die akute (plötzlich auftretende) von der chronischen (dauerhaften) Form der Erkrankung.
Von der chronischen Bronchitis spricht man, wenn Husten und Auswurf an den meisten Tagen während mindestens je dreier Monate in zwei aufeinander folgenden Jahren auftreten und andere Ursachen ausgeschlossen wurden.

Bei der chronischen Bronchitis werden zwei Formen unterschieden:

  • chronische Bronchitis
  • chronisch-obstruktive Bronchitis – zusätzlich zur Entzündung liegt eine Atemwegsobstruktion (Verengung der Atemwege) vor

Bei der akuten Bronchitis handelt es sich zu über 90 % der Fälle um einen viralen Infekt. Die Erkrankung wird bei Kindern am häufigsten durch RS-, Adeno-, Coxsackie- und ECHO-Viren verursacht und bei Erwachsenen am häufigsten durch Rhino-, Corona-, Influenza- und Parainfluenzaviren sowie dem SARS-Coronavirus.

Die akute Bronchitis kann bei Babys und Kleinkindern auch als obstruktive Bronchitis (früher auch spastische Bronchitis) auftreten. Bei Erwachsenen ist diese Form eher seltener.

Saisonale Häufung der Erkrankung: Die akute Bronchitis tritt gehäuft im Herbst und Winter auf (ca. doppelt so häufig). 

Die Übertragung des Erregers (Infektionsweg) der akuten Bronchitis erfolgt über Tröpfchen, die beim Husten und Niesen entstehen und beim Gegenüber über die Schleimhäute der Nase, des Mundes und ggf. des Auges aufgenommen werden (Tröpfcheninfektion) bzw. aerogen (durch erregerhaltige Tröpfchenkerne (Aerosole) in der ausgeatmeten Luft).
Eine chronische Bronchitis ist nicht mehr ansteckend.

Die Krankheitsdauer der akuten Bronchitis beträgt in der Regel 7-10 Tage. 

Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen beträgt 3 : 1 (chronische Bronchitis).

Häufigkeitsgipfel: Die Häufigkeit der akuten sowie chronischen Bronchitis steigt mit dem Alter an. Die chronische Bronchitis tritt vorwiegend im 4. Lebensjahrzehnt auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der chronischen Bronchitis liegt bei etwa 15 % bei Männern und 8 % bei Frauen (in Deutschland). Bei starken Rauchern kann die Prävalenz auf 80 % ansteigen.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) der akuten Bronchitis beträgt ca. 80 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Woche (in Deutschland).

Verlauf und Prognose: Eine akute Bronchitis verläuft in den meisten Fällen komplikationslos. Nach einigen Tagen löst sich der Husten und die Betroffenen können abhusten. Zum Einsatz kommen je nach Bedarf Sekretolytika (schleimlösende Hustenmittel), Antitussiva (Hustenstiller) oder Antibiotika.
Mögliche Komplikationen einer akuten Bronchitis treten vornehmlich bei älteren oder abwehrschwachen Personen auf und können eine Pneumonie (Lungenentzündung) oder eine chronische Bronchitis sein.
Bei einigen Patienten kann, 8 bis 10 Tage nach einer viralen Infektion, durch Erreger wie Haemophilus influenzae, Staphylokokken oder Streptokokken eine Sekundärinfektionen entstehen.
Im Rahmen der Therapie der chronischen Bronchitis steht das Meiden der auslösenden Noxen (Schadstoffe) im Vordergrund. Dazu zählt ebenso eine Nikotinkarenz (Verzicht auf Tabakkonsum). Dann ist die chronische Bronchitis im Regelfall noch heilbar. Werden die Noxen weiter inhaliert, kann sich eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und ein Lungenemphysem (Überblähung der Lunge) entwickeln. Die COPD ist nicht mehr reversibel.

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Akuter und chronischer Husten. (AWMF-Registernummern: 053-013) Februar 2021. Kurzfassung Langfassung

     
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