Ischialgie/Lumboischialgie – Operative Therapie

Eine operative Therapie der Ischialgie/Lumboischialgie wird bei radikulären und komplizierten Ursachen durchgeführt. Zu diesen zählen unter anderem:

  • Tumorerkrankungen
  • Verletzungen der Knochen und/oder Gelenke und Bänder
  • Nucleus pulposus-Prolaps (Bandscheibenvorfall); operative Therapie s. u. Bandscheibenschaden (Diskopathie)

Weitere Hinweise

  • Rückenmarkstimulation (spinal cord stimulation, SCS)
    • Das Verfahren: Es handelt sich dabei um einen minimal-invasiven Eingriff. Dabei wird eine Elektrode im Epiduralraum des Rückenmarks (Synonym: Periduralraum; Raum im Wirbelkanal, der zwischen der Knochenoberfläche und der Dura mater (harte Hirnhaut), das Rückenmark umgibt) implantiert. Über ein Steuergerät werden elektrische Impulse an das Rückenmark abgegeben, die nach der Gate-Control-Theorie (Kontrollschrankentheorie) die Weiterleitung von Schmerzimpulsen an das Gehirn unterbrechen sollen.
      Nach der  Gate-Control-Theorie werden äußere und innere Schmerzreize von Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) in Haut, Muskeln, Gelenken und inneren Organen aufgenommen.
    • Indikation: Patienten, die unter einer medikamentösen Therapie oder nach einer Operation nicht schmerzfrei werden.
  • Operative Therapie (in der Regel Diskektomie/chirurgische Entfernung von abnormen Bandscheibenmaterial) versus konservativer Maßnahmen bei Ischiasbeschwerden nach Bandscheibenvorfall: Kurzfristig, d. h. nach sechs Wochen bzw. drei Monaten, schien die Operation in puncto Beinschmerzen und Alltagseinschränkungen von Vorteil zu sei, aber langfristig war das Ergebnis gleich [1].

Literatur

  1. Liu C et al.: Surgical versus non-surgical treatment for sciatica: systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. BMJ 2023;381:e070730; http://dx.doi.org/10.1136/bmj-2022-070730