Medikamentöse Therapie
Finger- und Daumengelenkarthrose

Therapieziel

  • Linderung der Beschwerden

Therapieempfehlungen

  • Bei nicht-aktiver Finger- und Daumengelenkarthrose sowie Rhizarthrose: Analgetikum Paracetamol (beste Verträglichkeit)
  • Bei aktivierter Finger- und Daumengelenkarthrose sowie Rhizarthrose: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), z. B. selektive COX-2-Hemmer (z. B. Etoricoxib)oder Diclofenac [keine Dauertherapie!]
    Beachte: kein Diclofenac bei kardiovaskulärem Risiko! Betroffen davon sind Patienten mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) der NYHA-Klassen II bis IV, Koronare Herzkrankheit (KHK, Herzkranzgefäßerkrankung), peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) oder zerebrovaskulärer Erkrankung.
  • ggf. Glucocorticoide (z. B. Prednisolon 10 mg täglich über 6 Wochen); die Wirkung bei intraartikulärer Injektion ist nicht gesichert, kann jedoch bei anders nicht beherrschbarer Entzündung verabreicht werden.
  • Beachte: In randomisierten kontrollierten Studien konnte durch intraartikuläre Injektionen weder Griffkraft noch Schmerzniveau signifikant langfristig verbessert werden.

Allgemeine Hinweise

  • Die intravenöse Applikation bringt keine Vorteile gegenüber der oralen Applikation.
  • Es sollte keine Dauertherapie durchgeführt werden.
  • Verschiedene NSAR sollten nicht kombiniert werden!
  • Therapiealternative bei hohem kardiovaskulärem/gastrointestinalem Risiko → konventionelle NSAR + niedrigdosierte Acetylsalicylsäure (ASS) + Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, PPI) (Empfehlung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft)

Weitere Hinweise

  • Eine Netzwerk-Metaanalyse zeigt, dass orale nichtsteroidale Antirheumatika und Glukokortikoide als wirksam gegen Schmerzen bei Handarthrose sind. Des Weiteren ließen sich Interventionen identifizieren, wie die Gabe von Hydroxychloroquin und intraartikuläre Injektionen von Glucocorticoiden bei Arthrose des Daumens, die unwirksam und potenziell schädlich sind [1].

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (A, C, E, D3)
  • Mineralstoffe (Magnesium)
  • Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Mangan, Selen, Zink)
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Curcumin, Bromelain aus Ananas-Extrakt)
  • Weitere Vitalstoffe (Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat, Kollagene)

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

Literatur

  1. Døssing et al.: Comparative effectiveness of pharmacological interventions for hand osteoarthritis: a systematic review and network meta-analysis of randomized trials. RMD Open 2023;9:e003030; https://doi.org/10.1136/rmdopen-2023-003030

Leitlinien

  1. Kathmann W: EULAR-Leitlinie zur intraartikulären Therapie. Orthopädie & Rheuma 2020;23:16-1

     
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