Brustkorbverletzung (Thoraxtrauma) – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Sofort Notruf absetzen! (Rufnummer 112)
  • Erstversorgung bzw. Notfallmaßnahmen (am Unfallort):
    • Sicherstellung der Atmung
    • Sauerstoffgabe bei Spontanatmung: 8-10 Liter/Minute
    • frühzeitige Intubation und druckkontrollierte Beatmung mit 100 % Sauerstoff bei insuffizienter Spontanatmung (nicht ausreichende Spontanatmung)
    • sofortige Entlastung bei Verdacht auf Spannungspneumothorax (lebensbedrohliche Form des Pneumothorax, bei der es durch einen erhöhten Druck im Pleuraraum zu Problemen mit dem Blutfluss zum Herzen sowie zur eingeschränkten Ausfaltung der gegenseitigen Lunge kommt)
    • Lagerung
      • Ansprechbare Patienten mit Dyspnoe (Atemnot): Hochlagerung des Oberkörpers (50-60°), wodurch die Atmung erleichtert wird
      • bewusstlose Patienten: stabile Seitenlagerung auf die verletzte Seite, um die gesunde Seite zu schonen
      • Schocklagerung bei Verdacht auf Volumenmangel
    • Schockbehandlung
    • Wundversorgung
  • Patienten beruhigen
  • Beengte Kleidung entfernen
  • Patienten zudecken

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Frühzeitige Thoraxdrainage (Synonym: Pleuradrainage; Ableitungssystem, das dazu dient, Flüssigkeiten und/oder Luft aus dem Brustkorb (Thorax) zu drainieren) bei stumpfen Thoraxtrauma mit Hämatothorax (Blutansammlung im Pleuraspalt), Pleuraerguss (Wasseransammlung zwischen Rippen- und Lungenfell)
    Cave: Bei anhaltendem Blutverlust über die Drainage (> 200 ml/h) wird eine Operation erforderlich!
  • Volumentherapie mit kollodialen Lösungen zusätzlich zu den kristalloiden (im Verhältnis 1:2 )
    Beachte: Kolloidale Lösungen haben ausgeprägtere Volumeneffekte und eine längere intravenöse Verweildauer als Kristalloide.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de