Einleitung
Achillessehnenschmerz (Achillodynie)

Die Achillodynie – umgangssprachlich Achillessehnenschmerz genannt – ("dynie" = Schmerzen) ist eine Erkrankung der Achillessehne (Tendo calcaneus) bzw. des Ansatzes der Achillessehne (Tuber calcanei) (Synonyme: achilles tendinitis; Schmerzsyndrom der Achillessehne; Schmerzen im Bereich der Achillessehne; Entzündung der Achillessehne; Tendinose der Achillessehne; Tendopathie der Achillessehne; Tendinopathie der Achillessehne; ICD-10-GM M76.6: Tendinitis der Achillessehne), die mit (teils heftigen) Schmerzen verbunden ist.

Der häufigste Grund für das Schmerzsyndrom ist eine langjährige Fehl- oder Überlastung durch vor allem sportliche Aktivitäten, die zu Schäden in und an der Achillessehne führt.

Die Achillessehne verbindet den Musculus triceps surae (dreiköpfiger Wadenmuskel) mit dem Tuber calcanei (Achillessehnenansatz) am Fersenbein. Sie ist 10-12 cm lang und hat einen Durchmesser von 0,5-1 cm. Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des Körpers.

Eine Achillodynie entsteht nach ca. zehn Jahren leistungsorientiertem Training. Sie ist einer der häufigsten Sportschäden und gehört in die Gruppe der Insertionstendopathien (ebenso wie der Golferellenbogen und der Tennisarm). Vor allem Leichtathleten (78 %; Sprinter und Springer (Vorfußläufer)), aber auch Sportler anderer Lauf- und Sprungsportarten, sind anfällig für eine Achillodynie. Nicht selten führt das Schmerzsyndrom zum ungewollten Ende der sportlichen Karriere. Unter den Freizeitsportlern sind vor allem Langstreckenläufer (Fersenläufer) von einer Achillodynie betroffen.

Eine Achillodynie kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Differentialdiagnosen").

Folgende Formen der Achillodynie werden unterschieden:

  • Primäre Achillodynie – idiopathisch (die Ursache ist nicht bekannt) 
    • in der Regel aufgrund von Überlastung bei sportlichen Aktivitäten
  • Sekundäre Achillodynie – es kommt zu einer Mehrbelastung der Achillessehne aufgrund von:
    • anatomischen Gegebenheiten
    • Entzündungen im Bereich der Gleit-/Schleimbeutel
    • vorangegangenen Frakturen am oberen Sprunggelenk (OSG) oder im Bereich der Tibia (Schienbein)
    • Verkalkungen
  • Pseudo-Achillodynie – Krankheitsbilder, die im achillesnahen Bereich ihren Ausgang nehmen

Geschlechterverhältnis: Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Häufigkeitsgipfel: Bei Freizeitsportlern tritt die Erkrankung vorwiegend um das 40. Lebensjahr auf, bei Leistungssportler um das 24. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 30 Jahren.
Im Mittel sind die Sportler bei Auftreten der ersten Symptome zwölf Jahre aktiv. Von Beginn der Symptomatik bis zur Diagnosestellung vergehen meist zwei Jahre. 

Man schätzt, dass ca. 10 % aller Jogger von Zeit zu Zeit unter einer Achillodynie leiden. In fast der Hälfte der Fälle tritt das Schmerzsyndrom beidseitig auf.

Unter Berücksichtigung der Fußform tritt die Achillodynie wie folgt gehäuft auf: Normalfuß 23 %, Senkfuß 34 % und hochgesprengter Fuß 42 %.

Tendinopathien (nicht-entzündliche Sehnenerkrankung) der Achillessehne machen ca. 20-25 % aller Achillessehnenprobleme aus.

Verlauf und Prognose: Im frühen Stadium der Achillodynie treten die Schmerzen meist nur nach einer längeren ungewohnten Belastung auf und klingen bei Schonung innerhalb weniger Tage wieder ab. Wenn der Betroffene die Schmerzen ignoriert und unbeirrt weiter trainiert, verläuft die Erkrankung progredient (fortschreitend). Die Schmerzen treten dann schon während einer mäßigen Belastung oder direkt im Anschluss auf. Es kommt zu degenerativen Prozessen der Achillessehne und folglich zu strukturellen Veränderungen selbiger. Der Betroffene kann letztlich sogar im Ruhezustand unter Schmerzen leiden.
In ca. 70-80 % der Fälle ist eine konservative Behandlung erfolgreich. Jedoch muss der Betroffene viel Geduld haben. Die Heilungsdauer einer Achillodynie beträgt zwischen drei und sechs Monaten. In seltenen Fällen wird eine Operation erforderlich. Die Achillodynie kann spontan heilen.


     
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