Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Die Übertragung des gramnegativen Bakteriums C. burnetii (Coxiella burnetii), aus der Familie der Rickettsiaceae, erfolgt durch infektiösen Staub (auch über lange Strecken), kann jedoch auch durch direkten Kontakt zu dem infizierten Tier erfolgen. Neugeborene Tiere sind besonders infektiös.

C. burnetii vermehrt sich nur intrazellulär ("innerhalb der Zellen (gelegen)") in eukaryotischen Zellen (Zellen, die einen echten Kern und eine reiche Kompartimentierung haben). 

Der Erreger tritt in zwei antigenen Formen auf:

• kleinzelluläre Variante (engl. small cell variant, SCV) stellt die extrazelluläre Form dar. Sie ist in der Umwelt sehr stabil, hoch infektiös und aerogen ("auf dem Luftweg") übertragbar.
• großzelluläre Variante (engl. large cell variants, LCV) stellt die intrazelluläre Phase des Bakteriums dar. In dieser Form persistieren die Coxiellen in den Phagolysosomen (Verschmelzung eines Lysosoms mit einem Phagosom, das zellfremdes Material enthält) der menschlichen Makrophagen (Fresszellen). In Staub, Heu oder Wolle können die Erreger jahrelang überleben. 

Eine Übertragung durch Nahrungsmittel wie Rohmilchprodukte ist prinzipiell möglich.
Horizontale sowie vertikale Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich, wird jedoch nur selten beschrieben.

Ätiologie (Ursachen)

Verhaltensbedingte Ursachen

• Enger Kontakt mit Tieren, vor allem
  
  • Schlachter
  • Tierhalter
  • Personen in der Verarbeitung von Tierfellen
  • Personen, die in der Veterinärmedizin tätig sind
• Laborpersonal

Krankheitsbedingte Ursachen

Blut, blutbildende Organe – Immunsystem (D50-D90)

• Immunsuppression, nicht näher bezeichnet ‒ kann zur Reaktivierung der Infektion führen

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (O00-O99)

• Schwangerschaft ‒ kann zur Reaktivierung der Infektion führen