Einleitung
Q-Fieber

Beim Q-Fieber (Synonyme: Australisches Q-Fieber; Balkanfieber; Balkangrippe; Derrick-Burnet-Krankheit; Euboea-Fieber; Infektion durch Coxiella burnetii; Infektion durch Rickettsia burnetii; Kretafieber; Kretapneumonie; Mossmann-Krankheit; Olympkrankheit; Query-Fieber; Schlachthausfieber; Schlachthaus-Fieber; Siebentagefieber; Südostgrippe; Wüstenfieber; ICD-10-GM A78: Q-Fieber) handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die durch das gramnegative Bakterium Coxiella burnetii, aus der Familie der Rickettsiaceae, ausgelöst wird.

Die Erkrankung zählt zu den bakteriellen Zoonosen (Tierseuchen).

Erregerreservoir stellen vor allem Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch Katzen, Hunde, Kaninchen, Wildtiere sowie Vögel dar. Häufig ist Coxiella burnetii auch in Fliegen, Zecken, Läusen und ähnlichem zu finden.

Vorkommen: Die Infektion tritt weltweit auf, außer in der Antarktis und in Neuseeland.

Die Kontagiosität (Ansteckungskraft bzw. Übertragungsfähigkeit des Erregers) ist sehr hoch; für eine aerogene Infektion beim Menschen sind weniger als 10 Erreger notwendig.
Coxiella burnetii zeigt eine hohe Resistenz (Widerstandsfähigkeit) gegen Austrocknung sowie gegen physikalische und chemische Einflüsse.

Die Übertragung des Erregers (Infektionsweg) erfolgt aerogen, also durch das Einatmen von infektiösem Staub (auch über eine Entfernung von bis zu zwei Kilometern), kann jedoch auch durch direkten Kontakt zu dem infizierten Tier erfolgen. Neugeborene Tiere sind hochinfektiös.
Eine Übertragung durch Nahrungsmittel wie Rohmilchprodukte ist prinzipiell möglich.

Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Ja, aber selten.

Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) beträgt 2-29 Tage (durchschnittlich 3 Wochen). Allerdings ist die Inkubationszeit abhängig von der aufgenommenen Erregermenge und vom Infektionsweg.

Man kann eine akute Infektion von einer chronischen (selten) unterscheiden.

Geschlechterverhältnis: Männer sind geringfügig häufiger betroffen als Frauen.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt ca. 0,1-0,5 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr. Stärker betroffen sind Regionen, in denen Viehzucht mit Rindern, Schafen oder Ziegen betrieben wird.

Die Erkrankung hinterlässt eine lang anhaltende Immunität, sie kann jedoch unter Umständen reaktiviert werden, wenn die Erreger in Makrophagen (Fresszellen) überleben.

Verlauf und Prognose: Die Erkrankung nimmt in ca. 50 % der Fälle einen grippeähnlichen, milden Verlauf und heilt nach 1-2 Wochen spontan (von selbst) aus. Es kann aber auch zu Komplikationen wie Pneumonie (Lungenentzündung) oder selten auch einer Hepatitis (Leberentzündung) kommen.
Infektionen während der Gravidität (Schwangerschaft) können zum Abort (Fehlgeburt) bzw. zu einer Frühgeburt führen.
Unbehandelt beträgt die Gesamt-Letalität (Sterblichkeit bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten) < 2 %.
Die chronische Form (tritt bei ca. 1 % der Fälle auf) äußert sich meist als Endokarditis (Herzinnenhautentzündung). Die Coxiellen-Endokarditis verläuft in 4 % der Fälle innerhalb von 3 Jahren tödlich.

Eine Schutzimpfung gegen das Q-Fieber steht in Deutschland bislang nicht zur Verfügung.

In Deutschland ist der direkte oder indirekte Erregernachweis nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) meldepflichtig, wenn dieser auf eine akute Infektion hinweist.


     
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