Prävention
Malaria

Zur Prävention der Malaria muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren (hier: Expositionsprophylaxe) geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Nicht ausreichender Schutz vor Mückenstichen in Malaria-Gebieten

Weitere Risikofaktoren

  • Flughafen-Malaria (Synonyme: Aircraft- oder Airport-Malaria) ‒ Infektion im Flugzeug oder am Flughafen durch importierte Mücken
  • Baggage-Malaria ‒ Infektion durch Mücken aus dem Fluggepäck
  • Sehr selten kann die Übertragung durch Blutkonserven oder durch gemeinsam benutzte Injektionssysteme erfolgen; auch Nadelstichverletzungen können als Übertragung vorkommen
  • Eine diaplazentare Infektion (Infektion "durch die Plazenta hindurch" bzw. "über die Plazenta hinweg") von der Mutter auf das ungeborene Kind kann vorkommen

Präventionsmaßnahmen (Schutzmaßnahmen)

Folgende Maßnahmen sollten zur Individualprophylaxe durchgeführt werden:

  • Ausführliche ärztliche Beratung vor Reiseantritt
  • Durchführung einer Expositionsprophylaxe, d. h. Mückenschutz v. a. in der Dämmerung und in der Nacht:
    • Aufenthalt in moskitosicheren Räumen (Klimaanlage, Fliegengitter) während der Dämmerung/Nacht
    • Schlafen unter Moskitonetzen (imprägniert mit insektenabtötenden Substanzen)
    • Tragen entsprechender (ggf. imprägnierter) Kleidung (langärmlige Blusen und Hemden, lange Hosen, Socken)
    • Verwendung von Repellents (relativer Schutz!)
  • Durchführung einer Chemoprophylaxe in Malariagebiete mit hohem Übertragungspotenzial. In Gebieten mit niedrigem oder mittlerem Malariarisiko sollte ein Reservemedikament (s. u. "Chemoprophylaxe der Malaria“) mitgeführt werden. Dieses sollte bei malariaverdächtigen Symptomen und nicht erreichbarer ärztlicher Hilfe eingenommen werden (Stand-by).
    Hinweis: Generell ist eine Malariaprophylaxe über 1.500 m nicht mehr notwendig. Je nach Temperatur und Niederschlag kann allerdings auch bei günstigen Umweltbedingungen über 2.000 m eine Übertragung stattfinden.
  • In Malaria-Endemiegebieten sollte man sich während der Dämmerungs- und Nachtzeit möglichst nicht im Freien aufhalten.
  • Schwangeren sollte grundsätzlich angeraten werden, Reisen in Malaria-Endemiegebiete auf die Zeit nach der Schwangerschaft zu verschieben.
  • Bei Kindern sollte die Malariaprophylaxe primär in einer konsequenten Expositionsprophylaxe bestehen (Moskitonetze über Betten und Spielflächen). Die Chemoprophylaxe ist möglich, es sollten jedoch die geringeren Dosierung laut Angaben der Hersteller beachtet werden.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Malaria tertiana: Duffy-negative Merkmalsträger sind resistent gegen Plasmodium-vivax-Parasiten, da der veränderte Rezeptor den Kontakt mit der Wirtszelle verhindert. Der Duffy-Faktor ist ein Antigen und zugleich ein Rezeptor für Plasmodium vivax.
    Beachte: Inzwischen sind Plasmodien aus Madagaskar und Kambodscha nachgewiesen worden, bei denen das Gen für das "Duffy-binding-protein" doppelt vorliegt, das den Parasiten die Zellinvasion erleichtern könnte. Der Verlust des Duffy-Schutzes könnte jedoch auch andere Gründe haben. So ist auch eine weitere Genmutation möglicherweise dafür verantwortlich.
  • Infektion mit Plasmodium falciparum (Malaria tropica): Überlebensvorteil bei Blutgruppe 0 [1]
  • Malaria tropica: Träger der in Ostafrika auftretenden Blutgruppe Dantu erkranken zu 40 % seltener. Dieser Blutgruppeneigenschaft beruht auf einer Veränderung im Protein Glykophorin, die vom Malariaerreger Plasmodium falciparum als Anker für den Eintritt in die Erythrozyten dient [2].

Literatur

  1. Rowe JA et al.: Blood group O protects against severe Plasmodium falciparum malaria through the mechanism of reduced rosetting. Proc Natl Acad Sci U S A. 2007;104(44):17471‐17476. doi:10.1073/pnas.0705390104
  2. Leffler EM et al.: Resistance to malaria through structural variation of red blood cell invasion receptors. Science 18 May 2017: eaam6393 doi: 10.1126/science.aam6393
     
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