Bei der Malaria handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die vorwiegend in tropischen und subtropischen Regionen vorkommt.
Afrika ist mit mehr als 90 % der Fälle am häufigsten betroffen.
Es erkranken jedes Jahr schätzungsweise bis zu 500.000.000 Menschen weltweit. Jährlich sterben mehr als zwei Millionen Menschen an der Malaria.
Die in Deutschland gemeldeten Erkrankten infizieren sich überwiegend in Afrika, seltener in Indien oder Papua-Neuguinea (importierte Fälle).
Vor Antritt der Reise in ein Malaria-Endemiegebiet (vor allem Afrika, Gebiete in Ozeanien und Südamerika) sollte eine Beratung mit einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt erfolgen.
Eine Schutzimpfung gegen Malaria gibt es nicht.
Die folgenden Personengruppen sollten eine Malariaprophylaxe durchführen:
- Reisende, die Malaria-Endemiegebiete aufsuchen wollen
Wirkstoffe
Wirkstoffe | Dosierung | Dauer | Besonderheiten |
Atovaquon/Proguanil | 250/100 mg/d (Erwachsene) 62,5/25 mg/d (11-20 kg KG) 125/50 mg (21-30 kg KG) 187,5/75 mg (31-40 kg KG) |
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Kontraindikation (Gegenanzeige) bei schwerer Niereninsuffizienz (Nierenschwäche/chronisches Nierenversagen) Bei schwerer Leberinsuffizienz (unzureichende Funktionsfähigkeit der Leber) keine Daten |
Proguanil | 200 mg/d 3 mg/kg KG/d (Kinder) |
In Kombination mit Chloroquin* | |
Chloroquin | 300 mg/Woche 450 mg/Woche (> 75 kg KG) 5 mg/kg KG/Woche (Kinder) |
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Dosisanpassung bei Nieren-/Leberinsuffizienz |
Chloroquin/Proguanil | s.o. |
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Kann nicht mehr empfohlen werden Selten Einsatz bei Schwangeren, Kindern < 5 kg KG |
Doxycyclin | 100 mg/d 1,5-2 mg/kg KG/d (Kinder > 8 Jahre) |
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Kontraindikation bei schweren Leberfunktionsstörungen Zur alleinigen Anwendung nicht geeignet Zur Malariaprophylaxe in Deutschland nicht zugelassen |
Mefloquin | 250 mg/Woche 5 mg/kg KG/Woche (Kinder > 5 kg KG) |
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Dosisanpassung bei Leberinsuffizienz |
Primaquin | 30 mg/d 0,5 mg/kg KG/d (Kinder) |
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*Bei besonderen Personengruppen wie Schwangeren, Kindern, Auslandsarbeiter, Individualreisende, Reisende mit Vorerkrankungen, Wechselwirkungen mit Malariamedikamenten
Die genaue Form der Chemoprophylaxe entscheidet sich nach Reiseziel, Reisedauer und Reisestil.
Bei Schwangeren sollte eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen.
Zusätzlich zur Chemoprophylaxe sollten die folgenden Regeln beachtet werden (Expositionsprophylaxe):
- Aufenthalt in moskitosicheren Räumen (Klimaanlage, Fliegengitter) während der Dämmerung/Nacht
- Schlafen unter Moskitonetzen (imprägniert mit insektenabtötenden Substanzen)
- Tragen entsprechender (ggf. imprägnierter) Kleidung (langärmlige Blusen und Hemden, lange Hosen, Socken)
- Verwendung von Repellents (relativer Schutz!)
Literatur
- Robert Koch Institut (RKI): Malaria - RKI-Ratgeber für Ärzte. Robert Koch-Institut 23. April 2015
- Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin: Empfehlungen zur Prophylaxe und Therapie der Malaria der DTG 2016. http://dtg.org/malaria.html