FSME-Impfung

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)-Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts nur für Risikogebiete in Deutschland bzw. Zeckenexposition in FSME-Risikogebieten außerhalb Deutschlands. Der FSME-Impfstoff ist ein Totimpfstoff.

Die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) wird durch Flaviviren ausgelöst und durch Zecken übertragen.

Zu den FSME-Risikogebieten gehören in Deutschland:

  • Baden-Württemberg*
  • Bayern*: (außer einigen Landkreisen [LK] in Schwaben und im westlichen Teil Oberbayerns); LK Dillingen a. d. Donau, LK Fürstenfeldbruck, LK Garmisch-Partenkirchen, LK Landsberg am Lech, LK Kaufbeuren, LK München, LK Günzburg, LK Augsburg, LK Weilheim-Schongau und der LK Starnberg; SK München
  • Brandenburg: LK Oberspreewald-Lausitz, LK Oder-Spree, LK Spree-Neiße und SK Frankfurt (Oder) 
  • Hessen: LK Bergstraße, Stadtkreis (SK) Darmstadt, LK Darmstadt-Dieburg, LK Groß-Gerau, LK Main-Kinzig-Kreis, LK Marburg-Biedenkopf, LK Odenwaldkreis, SK Offenbach, LK Offenbach, LK Fulda
  • Niedersachsen: LK Emsland
  • Nordrhein-Westfalen: SK Solingen
  • Rheinland-Pfalz: LK Birkenfeld
  • Saarland: LK Saar-Pfalz-Kreis
  • Sachsen: SK Dresden, LK Bautzen, LK Erzgebirgskreis, LK Görlitz, LK Meißen, LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, LK Vogtlandkreis, LK Zwickau, LK Mittelsachen, SK Chemnitz,
  • Sachsen-Anhalt: LK Anhalt-Bitterfeld, LK Mittelsachsen
  • Thüringen: SK Gera, LK Greiz, LK Altenburger Land, LK Hildburghausen, LK Ilm-Kreis, SK Jena, LK Saale-Holzland-Kreis, LK Saale-Orla-Kreis, LK Saalfeld-Rudolstadt, LK Schmalkalden-Meiningen, LK Sonneberg, SK Suhl, LK Weimarer-Land

*ca. 89 % der Fälle in Deutschland

RKI – FSME-Risikogebiete in Deutschland

Krankheitsfälle treten vor allem zwischen April und November auf, das Maximum liegt in den Monaten Juni und Juli.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • I: Personen, die in FSME-Risikogebieten Zecken exponiert sind.
  • B: Personen, die durch FSME beruflich gefährdet sind (exponiertes Laborpersonal sowie in Risikogebieten, z.B. Forstarbeiter und Exponierte in der Landwirtschaft).
  • R: Zeckenexposition in FSME-Risikogebieten außerhalb Deutschlands.

Legende

  • I: Indikationsimpfungen für Risikogruppen bei individuell (nicht beruflich) erhöhtem Expositions-, Erkrankungs- oder Komplikationsrisiko sowie zum Schutz Dritter
  • B: Impfungen aufgrund eines erhöhten beruflichen Risikos, z. B. nach Gefährdungsbeurteilung gemäß Arbeitsschutzgesetz/Biostoffverordnung/ Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) und/oder zum Schutz Dritter im Rahmen der beruflichen Tätigkeit
  • R: Impfungen aufgrund von Reisen

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Personen mit akuten, behandlungsbedürftigen Krankheiten
  • Kinder < 3 Jahre sollten nur nach sorgfältigster Indikationsstellung geimpft werden
  • Allergie gegen Impfstoffbestandteile (z. B. Hühnereiweißallergie, siehe Zusätze des Herstellers)

Durchführung

  • Geimpft wird mit einem Impfstoff aus inaktivierten FSME-Viren (Totimpfstoff). 
  • Personen ab dem 16. Lebensjahr erhalten zur Grundimmunisierung drei Dosen intramuskulär verabreicht. Die ersten beiden Impfungen erfolgen im Abstand von 1 bis 3 Monaten, die dritte – je nach FSME-Impfstoff – nach 5 oder 9 bis 12 Monaten.
  • Die erste Auffrischimpfung (für Personen im Alter von > 16 bis ≤ 50 Jahre) erfolgt drei Jahre nach der letzten Impfung; alle weiteren Auffrischimpfungen werden 5 Jahre nach der letzten Impfung durchgeführt. Für Personen, die älter als 50 Jahre sind, werden die Auffrischimpfungen jeweils nach 3 Jahren durchgeführt.

Weitere Hinweise

  • Die FSME-Impfung sollte nicht zusammen mit der Gelbfieberimpfung verabreicht werden (beide Erreger gehören der Gruppe der Flaviviren an).

Wirksamkeit

  • Zuverlässige Wirksamkeit (> 94,7 % vor schwerer FSME; 97,1 % gegen milde Verläufe) [1]
  • Der Impfschutz besteht circa ab 2 Wochen nach der 2. Teilimpfung bis 3-5 Jahre nach der vollständigen Immunisierung 

Mögliche Nebenwirkungen/ Impfreaktionen

Bei bis zu zehn Prozent kann es zu folgenden Impfreaktionen kommen:

  • Lokalreaktionen
  • Fieber – da Fieberreaktionen von > 38 °C bei 1- bis 2-jährigen Kindern im Rahmen der Impfung bei 15 % beobachtet wurden (gegenüber 5 % bei 3- bis 11-jährigen Kindern), wird vor der Impfung von Kindern unter 3 Jahren eine besonders sorgfältige Indikationsstellung gemeinsam mit den Eltern empfohlen (STIKO)
  • Cephalgie (Kopfschmerzen)
  • Arthralgie (Gelenkschmerzen)
  • Gliederschmerzen
  • Allergische Reaktionen auf Hühnereiweiß

Bei circa 0,1 % kann es zu meningitischen Beschwerden kommen – Symptome, wie sie bei einer Meningitis (Hirnhautentzündung) vorkommen können. Dazu zählen vor allem Kopfschmerzen.

Impfstatus – Kontrolle des Impftiters

Impfung Laborparameter Wert Bewertung
FSME FSME-IgG-ELISA > 18,0 Ausreichender Impfschutz anzunehmen

Literatur

  1. Santonja I et al.: Tick-borne encephalitis in vaccinated patients: a retrospective case-control study and analysis of vaccination field effectiveness in Austria from 2000 to 2018. J Infect Dis 2022; https://doi.org/10.1093/infdis/jiac075

     
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