Einleitung
Vorhofflattern

Das Vorhofflattern (Synonyme: Atrial flutter (AFlut); Aurikuläres Flattern; ICD-10-GM I48.3: Vorhofflattern, typisch; ICD-10-GM I48.4: Vorhofflattern, atypisch) ist eine Herzrhythmusstörung, die zur Gruppe der Reizbildungsstörungen gehört.  Sie ist die häufigste atriale Makro-Reentry-Tachykardie (s. u. Ursachen).

Vorhofflattern gehört zu den supraventrikulären Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen, die in den Herzvorhöfen entstehen) – zu ihnen zählen neben dem Vorhofflattern die supraventrikuläre Tachykardie (SVT) und das Vorhofflimmern (VHF).

Es kann paroxysmal (vorübergehend, anfallsweise) oder permanent (andauernd) auftreten.

Im EKG (Elektrokardiogramm) weist Vorhofflattern bei regelmäßiger AV-Überleitung (meist 2:1) einen schmalen Kammerkomplex (QRS-Breite ≤ 120 ms) auf und wird daher als Schmalkomplextachykardie bezeichnet. Vorhofflattern mit variabler AV-Überleitung („variablem Block“) stellt unregelmäßige Schmalkomplextachykardien dar.

Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen beträgt 2,5 : 1 [1]

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei den über 80-Jährigen bei 0,6 %.

Die altersabhängige Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) steigt von 5 Erkrankungen pro 100.000  Einwohner pro Jahr (< 50 Jahre) bis zu etwa  600 pro 100.000 bei über 80-Jährigen.

Verlauf und Prognose: Die Prognose ist abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung. Die häufigsten Ursachen für Vorhofflattern sind organische Herzerkrankungen wie koronare Herzkrankheit (KHK; die Herzkranzgefäße betreffend), Myokardinfarkt (Herzinfarkt) und Erkrankungen der Herzklappen. Aber auch bei Herzgesunden kann Vorhofflattern auftreten.
Unbehandelt führt Vorhofflattern zu Herzrasen in Form einer Tachykardie (beschleunigter Puls auf 120-170 Schläge/Minute).
Vorhofflattern wird vorrangig mittels der
elektrischen Kardioversion (Elektroschock/elektrischer Impuls zur Wiederherstellung eines regelmäßigen Herzrhythmus) behandelt. Eine Pharmakotherapie (medikamentöse Therapie) des Vorhofflatterns mit Antiarrhythmika (Arzneistoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) wird nur bei nicht verfügbarer Kardioversion bzw. als Versuch bei rezidivierendem Vorhofflattern durchgeführt.
Meist tritt Vorhofflattern rezidivierend (wiederkehrend) auf. Dieses lässt sich effektiv behandeln durch eine Radiofrequenzablation (Ablationstherapie; Methode zur dauerhaften Beseitigung des Vorhofflatterns unter Einsatz eines Herzkatheters. Dabei wird die Erregungsleitungsbahn, die zu den Rhythmusstörungen führt, koaguliert). Die Erfolgsquoten liegen bei diesem Eingriff bei ca. 97 %.

Literatur

  1. Granada J, Uribe W, Chyou PH, Maassen K, Vierkant R, Smith PN, Hayes J, Eaker E, Vidaillet H: Incidence and predictors of atrial flutter in the general population. J Am Coll Cardiol. 2000 Dec;36(7):2242-6.

     
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