Lungenhochdruck (Pulmonale Hypertonie) – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) hinweisen:
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) und werden oft zuerst bemerkt:
- Belastungsdyspnoe: Tritt bei 98 % der Patienten auf, häufig bereits bei geringer körperlicher Aktivität
- Dyspnoe beim Bücken (Bendopnea): Wird von vielen Patienten bemerkt
- Schwäche, chronische Müdigkeit, Abgeschlagenheit: Diese Symptome treten bei etwa 73 % der Patienten auf und sind oft sehr belastend.
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Thoraxschmerz (Brustschmerzen): Tritt bei etwa 47 % der Patienten auf
- Fastsynkope: Gefühl der drohenden Ohnmacht; bei etwa 41 % der Betroffenen
- Synkope (kurze Bewusstlosigkeit): Belastungsinduzierte Ohnmachtsanfälle; bei 36 % der Patienten
- Periphere Ödeme (Beinödeme): Treten bei etwa 33 % der Patienten auf
- Palpitationen (Herzklopfen): Wird von etwa 33 % der Betroffenen verspürt
- Halsvenenstauung: Ein Zeichen für gestörten Blutfluss zum Herzen, häufig bei fortgeschrittener Erkrankung
- Raynaud-Phänomen: Bei 10 % der Patienten treten Durchblutungsstörungen an den Händen oder Füßen auf, oft durch Vasospasmen bedingt.
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Allgemeine Müdigkeit und Schwäche
Prozentuale Angaben nach [1]
Zu Beginn der Erkrankung können die Symptome nur sehr diskret ausgeprägt sein.
Hinweis auf systemische Assoziationen (Zusammenhänge mit Systemerkrankungen)
Kutane Teleangiektasien (erweiterte kleine Hautgefäße) können ein sehr früher, teils jahrzehntelang vorausgehender klinischer Marker einer assoziierten pulmonalen Hypertonie (Lungenhochdruck) sein, insbesondere im Rahmen einer limitiert-kutanen systemischen Sklerose (umschriebene Form der Sklerodermie; CREST-Syndrom), häufig gemeinsam mit Raynaud-Syndrom (anfallsartige Durchblutungsstörung der Finger) und Refluxsymptomatik (Sodbrennen) [2].
Man kann die pulmonale Hypertonie gemäß der WHO in die folgenden Stadien einteilen:
| Stadium |
Symptomatik |
| I | Asymptomatische pulmonale Hypertonie |
| II | Leichte pulmonale Hypertonie ‒ Dyspnoe (Atemnot) bei verstärkter körperlicher Arbeit |
| III | Mittelschwere pulmonale Hypertonie ‒ Dyspnoe bei leichter körperlicher Arbeit Sauerstoffsättigung (SpO2) bei ca. 60 % |
| IV | Schwere pulmonale Hypertonie ‒ Ruhedyspnoe; körperliche Aktivität ist hochgradig eingeschränkt Sauerstoffsättigung (SpO2) bei ca. 50 % |
Literatur
- Rich S, Dantzker DR, Ayres SM et al.: Primary pulmonary hypertension. Ann Int Med 1987;107:216-223
- Ullrich FTH, Thaler MB, Schulze-Koops H. Telangiectasias as a forerunner of pulmonary hypertension. Dtsch Arztebl Int. 2025;122:507. doi: https://doi.org/10.3238/arztebl.m2025.0118