Weitere Therapie
Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen)

Neben der Prophylaxe einer Ösophagusvarizenblutung steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund.

Allgemeine Maßnahmen

  • Alkoholkarenz (vollständiger Verzicht auf Alkohol)
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum) – Rauchen fördert die Fibrosierung (Vermehrung von Bindegewebsfasern) der Leber

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Bei akuter Ösophagusvarizenblutung:
    • Überwachung bzw. Beobachtung der Vitalfunktionen (Atmung, Körpertemperatur, Kreislauf)
    • Volumengabe – Ausgleich von Blutverlusten
    • ggf. Intubation (Einführens eines Tubus über Mund oder Nase zur Sicherung der Atemwege) – Cave (Achtung!): Aspirationsgefahr (Gefahr des Einatmens von Mageninhalt)
    • Optimierung der Blutgerinnung

Operative Therapie

Bei unstillbarer Blutung (Versagen der konservativen Therapie) sowie zur Sekundärprophylaxe (Senkung des portalen Druckes) kommen folgende Shunt-Verfahren (Shunt = Gefäßverbindung) in Betracht:

  • TIPSS (transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt-Stent) – angiografisch geschaffene Verbindung zwischen der Pfortader (Vena portae) und der Lebervene, durch die Leber hindurch, wodurch das im portalen System gestaute Blut über den großen Kreislauf abfließen kann; Rezidivblutungsrisiko und Mortalität (Sterblichkeit) werden reduziert.
  • Shuntoperation (Reserveverfahren):
    • Selektiver portosystemischer Shunt (distaler splenorenaler Shunt (Warren-Shunt)) – Verbindung der Milz-Vene mit der Vena renalis (Nierenvene) zur selektiven Entlastung der Ösophagusvarizen unter Beibehaltung der Leberdurchblutung
    • Kompletter portosystemischer Shunt (portocavale End-zu-Seit-Anastomose (PCA)) – kompletter Abfluss der Pfortader in die Vena cava inferior (untere Hohlvene) unter Ausschaltung der Leber zur vollständigen Druckentlastung der Ösophagusvarizen (wird selten durchgeführt)

Die Verfahren eignen sich nicht zur Primärprophylaxe!

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse) – Cave: Keine harten Lebensmittel wie Brötchen oder Brotkrumen. Sie können die Ösophagusvarizen verletzen
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Die Nahrung sollte flüssig bzw. breiig sein:
      • Kartoffelpüree
      • Gemüsepürees
      • Kompottpürees
      • Suppen
      • Joghurts
  • Sofern eine Leberzirrhose (Leberschrumpfung) Ursache der Ösophagusvarizen ist, erhalten Sie von uns auch "Ernährungsempfehlungen bei Leberzirrhose".
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Deutsche Leberhilfe e. V.
    Luxemburgerstr. 150, 50937 Köln
    Telefon.: 0221 / 28 299-80, Fax: 0221/2829981, Internet: www.leberhilfe.org.
    Beratungstelefon: Mo bis Do von 9 bis 16, Fr 9 bis 14 Uhr, Tel.: 02 21 / 28 29 98-0.
     
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Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
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