Einleitung
Insektenstiche

Insektenstiche (Iktus, (lat. ictus Schlag;  Thesaurus-Synonyme: Bienenstich; Biss durch Arthropoden; Biss durch giftiges Insekt; Biss durch Tausendfüßler; Paralyse durch Zeckenbiss; Stich durch Arthropoden; Stich durch giftiges Insekt; Toxische Wirkung eines giftigen Insektenbisses; Toxische Wirkung eines giftigen Insektenstiches; Vergiftung durch Arthropodenbiss; Vergiftung durch Arthropodenstich; Vergiftung durch giftiges Insekt; Wespenstich; ICD-10-GM T63.4: Gift sonstiger Anthropoden) können beim Menschen zu unangenehmen, häufiger sogar gefährlichen Symptomen führen.
Sie werden durch das Speichelsekret des Insektes oder durch dessen Giftstachel verursacht.

Man kann allergische von toxischen Beschwerden unterscheiden.
Ebenso lassen sich lokale von systemischen Reaktionen (Allgemeinreaktionen) unterscheiden.

Bei bis zu 75 % der Bevölkerung tritt nach einem Insektenstich (meist Stechmücke Culicidae) eine allergisch ausgelöste Quaddel (Reaktion vom Soforttyp) auf. Bei bis zu 50 % kommt es zu einer Papel (Reaktion vom Spättyp).

Stiche von Honigbienen (Apis mellifera) und bestimmter Faltenwespen (Vespula vulgaris, Vespula germanica) zählen zu den häufigsten Auslösern klinisch relevanter Reaktionen (in Mitteleuropa). Stiche von Feldwespen, Hummeln, Hornissen, Ameisen, Mücken oder Bremsen führen in der Regel zu einer deutlich milderen Reaktion.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) für örtliche allergische Symptome liegt bei bis zu 26 % (in Deutschland).
Anaphylaktische Reaktionen (IgE-vermittelte Reaktion; Soforttypallergie/Anaphylaxie auf Honigbienen-/Wespengift) treten bei bis zu 3,5 % der gestochenen erwachsenen Patienten und bei 0,4-0,8 % der Kinder auf. Die Allergene sind speziesspezifisch, jedoch sind Kreuzreaktionen möglich! Die häufigsten Auslöser für schwere anaphylaktische Reaktionen bei Erwachsenen sind Wespenstiche (in Deutschland). Selten treten solche Reaktionen auf Stiche von Ameisen und Mücken auf. Eine anaphylaktische Reaktion kann plötzlich auftreten. Allergische Reaktionen treten 10 Minuten bis 5 Stunden nach dem Stich auf, in den meisten Fällen aber innerhalb der ersten Stunde.

Verlauf und Prognose: Das Gift von Wespen und Bienen (Hymenopterengifte) verursacht Schmerzen und im späteren Verlauf Pruritus (Juckreiz). Auch eine Schwellung gehört zu den typischen Symptomen. Bei ca. 2,4-26,4 % der Patienten treten wegen einer Insektengiftallergie verstärkte Lokalreaktionen im Bereich der Stichstelle mit einem Durchmesser von mehr als 10 cm auf [1]. Sie kann einige Tage andauern.

Lebensgefährlich ist das Gift von Wespen, Bienen, Hummeln und Hornissen nicht. Um eine solche Wirkung zu erzielen, wären mehrere Hundert Stiche erforderlich.

Trotzdem können Stichreaktionen im schlimmsten Fall letal (tödlich) verlaufen. Grund dafür ist die anaphylaktische (systemische) Reaktion des Körpers. Bei Erwachsenen sind Insektenstiche die häufigsten Auslöser schwerer Anaphylaxien (schwerste Form einer allergischen Reaktion, die schnell lebensbedrohlich werden kann), im Kindesalter sind sie nach den Nahrungsmitteln die zweithäufigste Ursache.
In Deutschland sterben jährlich ca. 20 Menschen, fast ausschließlich Erwachsene, durch den Stich einer Biene, Wespe oder auch Hornisse. Zwei Drittel derer sind männlich.

Literatur

  1. Przybilla B et al.: Diagnose und Therapie der Bienen- und Wespengiftallergie. Allergo J 2011; 20:318-339

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Diagnose und Therapie der Bienen- und Wespengiftallergie. (AWMF-Registernummer: 061-020), Juni 2011 Langfassung

     
Wir helfen Ihnen in jeder Lebenslage
Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
DocMedicus Suche

 
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
ArztOnline.jpg
 
DocMedicus                          
Gesundheitsportal

Unsere Partner DocMedicus Verlag