Einleitung
Asperger-Syndrom

Das Asperger-Syndrom (AS) – umgangssprachlich Asperger-Krankheit genannt – (ICD-10-GM F84.5: Asperger-Syndrom) bezeichnet das "Sich absondern" einer Person von der Außenwelt. Die Betroffenen kapseln sich in eine eigene Gedanken- und Vorstellungswelt.

Das Asperger-Syndrom zeichnet sich durch "Störungen in der sozialen Interaktion", "Störungen der Kommunikation" und "repetitive, stereotype Verhaltensweisen und Spezialinteressen" aus.

Geschlechterverhältnis: Jungen zu Mädchen 8 : 1.

Häufigkeitsgipfel: Das Asperger-Syndrom tritt meist im Schulalter auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) für eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) liegt bei 0,9-1,1 % [1]. Dabei wird davon ausgegangen, das auf drei diagnostizierte Patienten zwei Patienten kommen, deren Störung bislang nicht diagnostiziert wurde. 

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) des Asperger-Syndroms beträgt ca. 20-30 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr.

Verlauf und Prognose: Bei den "milderen“ Ausprägungen innerhalb des autistischen Spektrums handelt es sich in der Regel um das Asperger-Syndrom (AS). Asperger-Patienten zeigen drei autistische Kernsymptome: "Störung der sozialen Interaktion", "Störung der Kommunikation" und "Eingeschränkte Interessen und repetitive Verhaltensmuster". Jeder zweite Betroffene mit AS leidet unter komorbiden Angststörungen oder Depressionen. 

Komorbiditäten (Begleiterkrankungen): Bis zu 70 % der Patienten mit AS leiden unter Komorbiditäten, insbesondere Angststörungen oder Depressionen.
Bei Erwachsenen ohne Intelligenzminderung mit der Diagnose Autismus-Spektrum-Störung ist die Prävalenzrate von Persönlichkeitsstörungen sehr hoch, aber auch affektive Störungen, Angststörungen, ADHS, Tic-Störungen, psychotische sowie weitere Störungen liegen häufig komorbid vor. Weitere mögliche Komorbiditäten sind bipolare Störung, Epilepsie (Krampfanfälle), Essstörung, generalisierte Angststörung (GAS), Insomnie (Schlafstörungen), Mutismus (lat. mutitas „Stummheit“, mutus „stumm“; psychogenes Schweigen), Psychose, selbstverletzendes Verhalten, soziale Phobie, Tourette-Syndrom (Synonym: Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, GTS; eine neurologisch-psychiatrische Erkrankung, die durch das Auftreten von Tics charakterisiert ist), Zwangsstörung und Substanzmissbrauch.

Literatur

  1. Fombonne E, Quirke S, Hagen A (2011): Epidemiology of pervasive developmental disorders. In: D. G. Amaral, G. Dawson und D. H. Geschwind (Hg.): Autism Spectrum Disorders. New York: Oxford University Press, S. 90-111.

Leitlinien

  1. Interdisziplinäre S3-Leitlinie: Autismus-Spektrum-Störungen im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter Teil 1: Diagnostik . (AWMF-Registernummer: 028-018), April 2016 Langfassung

     
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