Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Angststörung hinweisen (die Symptomatik muss primäre Manifestation der Angst sein):
- Angstzustände ohne eine reale Bedrohung
- Auftreten vor allem von körperlichen Symptomen wie:
- Kopfschmerzen
- Sehstörungen/Schwindel
- Angina pectoris ("Brustenge"; plötzlich auftretender Schmerz in der Herzgegend), Herzklopfen, Palpitationen (Herzstolpern)
- Schwitzen (ggf. inkl. Nachtschweiß/nächtliches Schwitzen), Zittern
- Anorexie (Appetitlosigkeit), Übelkeit/Erbrechen, Durchfall
- Auftreten von psychischen Symptomen wie:
- Nervosität
- Reizbarkeit
- Ruhelosigkeit
- Chronische Müdigkeit
- Ungewöhnliche Angstzustände in Dauer, Intensität und Häufigkeit
Bei längerem Bestehen der Angstzustände können folgende Symptome auftreten:
- Abhängigkeiten, vor allem von Alkohol oder Medikamenten (Schlafmitteln)
- Angst vor der Angst
- Ausüben von gefährlichen Hobbies, Unternehmungen zur Überkompensation
- Einschränkung der Lebensqualität
- Kontrollverlust
- Sozialer Rückzug
Cave (Achtung)!
- Bei Kleinkindern sind isolierte Ängste in den meisten Fällen harmlos. Falls Depressionssymptome hinzukommen, deutet dieses auf ein schlechtes Entwicklungsumfeld. Es besteht in diesen Fällen die Gefahr von Entwicklungsstörungen und schweren psychosozialen Behinderungen [1].
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine generalisierte Angststörung (GAS) hinweisen:
Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen in Bezug auf alltägliche Ereignisse und Probleme über ≥ 6 Monate:
Psychische Symptome
- Angst vor Kontrollverlust
- Angst zu sterben
- Derealisation
- Schwindel
Vegetative Symptome
- erhöhte Herzfrequenz
- Schwitzen
- Tremor (Zittern)
- Xerostomie (Mundtrockenheit)
Symptome der Anspannung
- Globusgefühl (Kloßgefühl)
- Muskelverspannung
- Ruhelosigkeit
Thorakale oder abdominelle Symptome (Symptome im Brustkorb- und Bauchbereich)
- Atembeschwerden, Beklemmungsgefühl
- Thoraxschmerz (Brustschmerzen)
- abdominale Missempfindungen
Weitere unspezifische Symptome
- Insomnie (Schlafstörungen, insbesondere Einschlafstörungen)
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Reizbarkeit
- übertriebene Schreckreaktionen
Achtung! Bei Patienten mit einer generalisierten Angststörung (GAS) besteht eine Komorbidität (Begleiterkrankung) mit Depressionen in 40-67 % der Fälle.
Literatur
- Von Klitzing, Kai et al. Depressive comorbidity in preschool anxiety disorder. Journal of Child Psychology and Psychiatry 2014; online : 14. März 2014, DOI: 10.1111/jcpp.12222