Symptome – Beschwerden
Magersucht (Anorexia nervosa)

Folgende Symptome und Beschwerden können gemeinsam mit einer Anorexia nervosa (Magersucht) auftreten:

Leitsymptome

  • Angst, Gewicht zuzunehmen
  • Exzessive Gewichtskontrollen mehrmals täglich
  • Sehr stark gesteigerte körperliche Aktivität
  • Meiden hochkalorischer Nahrung bis hin zum fast völligen Verzicht auf Lebensmittel
  • Langsames Essen
  • "Purging“-Verhalten (d. h. selbst-induziertes Erbrechen oder Missbrauch von Laxantien (Abführmittel), Diuretika (Entwässerungsmittel) oder Klistieren)
  • Exzessive körperliche Betätigung (z. B. Joggen, Sit-ups, Liegestützen)
  • Körperschemastörung – das bedeutet, dass die Betroffenen ihren Körper trotz der zum Teil extremen Abmagerung als zu dick wahrnehmen
  • Amenorrhoe – Ausbleiben der Regelblutung

Begleitsymptome

  • Akrozyanose – Blaufärbung der Körperendglieder wie den Fingern
  • Alopecia (Haarausfall)
  • Anämie (Blutarmut)
  • Ausbleiben der Brustentwicklung bei jungen Mädchen
  • Bradykardie – zu langsamer Herzschlag: < 60 Schläge pro Minute
  • Depression
  • Erhöhte Leberfunktionswerte wie Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT)
  • Erhöhte Nierenfunktionswerte wie Harnstoff und Kreatinin
  • Essattacken – treten bei bis zu 50 % der Patienten auf
  • Extreme Konzentration auf Schule, Studium, Diät, oder sportliche Leistung
  • Herzrhythmusstörungen
  • Hypercortisonämie – erhöhte Blutcortisonwerte
  • Hypoglykämie (Unterzuckerung)
  • Hyponatriämie (Natriummangel)
  • Hypotonie – zu niedriger Blutdruck
  • Kälteintoleranz
  • Lanugo-Behaarung – flaumartige Behaarung, vor allem auf dem Rücken
  • Launenhaftigkeit
  • Leukopenie – Mangel an weißen Blutkörperchen, die für die Immunabwehr zuständig sind
  • Libidoverlust
  • Obstipation (Verstopfung)
  • Osteopenie (Minderung der Knochendichte)
  • Periphere Ödeme – Wassereinlagerungen im Gewebe
  • Psychische Zwänge
  • Schlafstörungen
  • Sialose – Vergrößerung der Speicheldrüsen
  • Sozialer Rückzug
  • Ständiges Wiegen
  • Trockene schuppige Haut
  • Unruhe
  • Verzögerte Magen-Darm-Passage
  • Vorzeitig beendetes Knochenwachstum
  • Zahnkaries (Zahnfäule)

Bei folgenden Symptomen sollte laut S3-Leitlinie "Diagnostik und Behandlung der Essstörungen" eine Anorexia nervosa abgeklärt werden [1]:

  • Verändertes Essverhalten
  • Niedriges Körpergewicht
  • Gewichtssorgen bei Unter- oder Normalgewicht
  • Hinweise einer Mangelernährung
  • Gastrointestinale Symptome
  • Wachstumsstörung bei Kindern
  • Zyklusstörungen/Amenorrhoe

Einteilung des Untergewichts nach Body-Mass-Index (BMI) [1]

BMI in kg/m3

Einteilung

< 13,0

hochgradiges Untergewicht Grad II

13,0-15,99

hochgradiges Untergewicht Grad I

16,0-16,99

mäßiggradiges Untergewicht

17,0-18,49

leichtgradiges Untergewicht

18,5-24,99

Normalgewicht

Warnzeichen (red flags) 

  • Familiäre Häufung psychischer Erkrankungen,
  • Depressive Symptomatik
  • Erhöhte Ängstlichkeit,    

Weitere Hinweise

  • Bei Patienten mit Anorexia nervosa muss festgestellt werden, ob diese Leistungssport (Frauen: insbesondere figurbetonte Sportarten wie Gymnastik, Tanzen oder Turnen) ausüben. In diesen Fällen ist es erforderlich, dass die Patienten auf Sport verzichten.

Literatur

  1. S3-Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Essstörungen. (AWMF-Registernummer: 051 - 026), Mai 2018 Langfassung

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Essstörungen. (AWMF-Registernummer: 051 - 026), Mai 2018 Langfassung
     
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