Medizingerätediagnostik
Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes mellitus)

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Die Ultraschalldiagnostik in der Schwangerschaft sollte routinemäßig durchgeführt werden (s. a. unter "Weitere Hinweise")
    [u. a. Bestimmung ob eine Überschreiten der 75. Perzentile des fetalen Abdominalumfangs/Bauchumfangs (AU) vorliegt (= morphologisches Substrat einer exzessiven fetalen ("kindlichen") Insulinausschüttung]
    • I. Trimenon (Schwangerschaftsdrittel): bei Gestationsdiabetes (GDM) in der Anamnese bzw. frühe Diagnose vor der 14. Schwangerschaftswoche (SSW) und zusätzlichen Risikofaktoren → frühe detaillierte sonographische Organdiagnostik und Echokardiographie (Zeitraum:  11 + 0-13 + 6 SSW; Anforderungen: DEGUM-Stufe II)
    • II. Trimenon: GDM mit einer Diagnose vor der 22. Schwangerschaftswoche und zusätzlichen Risikofaktoren → differenzierte weiterführende Organdiagnostik mit Echokardiographie des Feten (Zeitraum: 19-22. SSW)
    • III. Trimenon: Biometrie in zwei bis dreiwöchigen Abständen; bei auffälligen Wachstumsverhalten (Intrauterine Wachstumsretardierung (IUGR: intrauterine growth retardation); Makrosomie: Gewicht des Kindes während Schwangerschaft oder Geburt über der 95. Perzentile des jeweiligen Stadiums) → kürzere Intervalle
      Vor der Entbindung: Gewichtsschätzung und Beurteilung des Verhältnisses Abdomen und Kopf (fetale Makrosomie ist ein Risikofaktor für eine Schulterdystokie/inkorrekte Einstellung der kindlichen Schultern in das Becken der Mutter, die den weiteren Verlauf der Geburt verzögert)
  • Bei Schwangeren, die früher einen Gestationsdiabetes durchgemacht haben, sollte auf die Notwendigkeit der Durchführung der sonographischen Untersuchung der fetalen Nackentransparenz (NT) in der 11.-14. Schwangerschaftswoche hingewiesen werden
  • Bei Gestationsdiabetes mit
    • Ernährungstherapie: wöchentliche CTG-Kontrollen (Cardiotokographie) ab der 36. SSW
    •  Insulintherapie sind CTG-Kontrollen ab der 32. SSW indiziert.

Weitere Hinweise

  • Eine australische Cochrane-Gruppe kommt zum Thema "Überschreiten der 75. Perzentile des fetalen Abdominalumfangs (AU)" zu folgendem Ergebnis:
    Eine zusätzliche fetale Biometrie ("kindliche Vermessung im Ultraschall") im Vergleich zu Blutzucker-Selbstkontrollen (SMBG) allein hatte keinen statistisch signifikanten Effekt auf relevante mütterliche, fetale und neonatale Endpunkte [1].

Literatur

  1. Rao U et al.: Fetal biometry for guiding the medical management of women with gestational diabetes mellitus for improving maternal and perinatal health. Cochrane Systematic Review - Intervention Version published: 03 September 2019 https://doi.org/10.1002/14651858.CD012544.pub2

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Fetale Überwachung in der Schwangerschaft (Indikation und Methodik zur fetalen Zustandsdiagnostik im low-risk Kollektiv). (AWMF-Registernummer: 015 - 089), Februar 2023 Kurzfassung Langfassung
     
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