Polyzystisches-Ovar-Syndrom (PCO-Syndrom) – Operative Therapie

Keilexcision beider Ovarien (chirurgische Entnahme eines Keils aus beiden Eierstöcken) (obsolet): Lange Zeit galt die von Stein und Leventhal beschriebene Keilexcision der Ovarien als Goldstandard zur Behandlung der Anovulation beim PCO-Syndrom. Die postoperative Schwangerschaftsrate lag bei etwa 60 %. In den sechziger und siebziger Jahren wurde dieses Operationsverfahren verlassen wegen:

  • der postoperativen Spätfolgen: tubare Adhäsionen (Verwachsungen im Bereich der Eileiter) mit folgender Subfertilität (eingeschränkte Fruchtbarkeit)
  • besseren Ergebnissen durch Ovulationsauslösung (Eisprungauslösung) durch Pharmaka (z. B. Clomifen, Gonadotropine)

Laparoskopisches Ovarielles Drilling (LOD): Durch die Möglichkeit der minimal invasiven pelviskopische Operationsverfahren (Bauchspiegelung) entstand eine Alternative zur Gonadotropintherapie bei Frauen, die Clomifen resistent waren das sog. laparoskopische Ovarielle Drilling (Laparoscopic Ovarien Drilling, LOD). Es handelt sich um eine pelviskopische Oberflächenbehandlung des Ovars (Eierstock). Es werden je nach Größe 4-6 wenige Millimeter tiefe Koagulationen oder Stichelungen mit einem Durchmesser von 3-5 mm an beiden Ovarien gesetzt durch:

  • Elektrokoagulation
  • CO2-Laser
  • Argonlaser
  • Yag-Laser

Folge ist ein Androgen- und LH-Abfall. Das Testosteron sinkt langfristig um etwa 50 %. Es treten bis zu 90 % spontane Ovulationen (Eisprünge), selbst bei Clomifen-resistenten Patientinnen, auf mit einem Effekt bis zu fünf Jahren. Ovarielle Adhäsionen (Verwachsungen im Bereich der Eierstöcke) wurden bis zu 20 % beschrieben

Literatur

  1. Flyckt RL, Goldberg JM: Laparoscopic ovarian drilling for clomiphene-resistant polycystic ovary syndrome, Semin Reprod Med 29 (2011) 138-146
  2. Strowitzki T, von Wolff M: Polyzystisches Ovar-Syndrom – neue therapeutische Ansätze, Frauenarzt 47 (2006) 522-525