Medikamentöse Therapie
Myome der Gebärmutter (Uterus myomatosus, Leiomyome)

Therapieziel

  • Verbesserung der Symptomatik durch medikamentöse Kontrolle der Blutungsstörungen (Hypermenorrhoe, Menometrorrhagie) oder präoperative Verkleinerung der Myome.

Therapieempfehlungen

  • Bei starker Blutung: Notfallbehandlung, d. h. ggf. Gabe von Erythrozytenkonzentraten; bei intrakavitärem (" innerhalb der Gebärmutterhöhle") Befund (intrakavitäres Myom oder Myoma in statu nascendi): Befundabtragung mittels operativer Hysteroskopie (Gebärmuttersspiegelung)
  • Anämie (Blutarmut): orale oder intravenöse Eisensubstitution
  • Zur hormonellen Blutungsregulation: Östrogen-Gestagen-Einphasenpräparate, Gestagen-Präparate, Intrauterinpessar mit Gestagen (Levonorgestrel) und Relugolix (oraler Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)-Rezeptor-Antagonist) zur medikamentösen Kontrolle der Blutungsstörungen
  • Tranexamsäure (anämisierende Hypermenorrhoe/starke Regelblutung die zu einer Anämie führt)
  • Ulipristal (Ulipristalacetat (UPA); Progesteronrezeptor-Modulator) zur präoperativen ("vor der Operation") Verkleinerung der Myome
  • Siehe auch unter "Weitere Therapie".

Beachte: Der Sicherheitsausschuss der EMA überprüft Ulipristalacetat-haltige Mittel, die zur Therapie bei Gebärmuttermyomen angewandt werden. Er empfiehlt die Einnahme von 5 mg Ulipristalacetat (UPA) zur Behandlung bei Uterusmyomen für den Zeitraum des laufenden Risikobewertung einzustellen (23. März 2020). Die EMA empfiehlt, die Genehmigung für das Inverkehrbringen von Ulipristalacetat für Uterusmyome zu widerrufen (4. September 2020) [1]
CAVE: Risiko Leberschäden: Ulipristalacetat 5 mg soll nur noch angewendet werden zur Intervalltherapie mittlerer bis starker Symptome durch Gebärmuttermyome bei Frauen, die die Menopause noch nicht erreicht haben und bei denen eine Embolisation von Gebärmuttermyomen und ein chirurgischer Eingriff nicht geeignet oder fehlgeschlagen sind [2].

Literatur

  1. Information des BfArM zu Esmya® (Ulipristalacetat): Risikobewertungsverfahren wegen Leberschäden. AkdÄ Drug Safety Mail | 46–2017
  2. Rote-Hand-Brief zu Esmya® 5 mg Tabletten (Ulipristalacetat): Anwendungseinschränkungen, Warnhinweise bezüglich schwerer Leberschäden sowie Empfehlungen zu Überwachung der Leberfunktion 19.02.2021 

     
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