Medikamentöse Therapie
Eierstock- und Eileiterentzündung (Adnexitis)

Therapieziele

  • Verbesserung der Symptomatik
  • Eliminierung der Erreger
  • Vermeidung von Komplikationen

Therapieempfehlungen

Die Therapie der akuten Adnexitis beinhaltet die Gabe von Antibiotika und „Antiphlogistischen Analgetika“ (NSAID = nonsteroidal antiinflammatory drugs, NSAR = nonsteroidale Antirheumatika).

Die Therapie der chronischen Adnexitis kann bei stärkeren Beschwerden schwierig sein, weil Antibiotika und Analgetika bzw. Antiphlogistika häufig nicht oder nur ungenügend zur Beschwerdelinderung führen. Sind diese auf starke Adhäsionen (Verwachsungen) zurückzuführen ist gelegentlich eine Operation notwendig.

Bei der akuten Adnexitis ist eine lokale Kältetherapie additiv wirksam. Bei der chronischen Adnexitis ist eine lokale Wärmetherapie wirksam.
Siehe auch unter "Weitere Therapie".

Therapiedurchführung

Die Antibiotikatherapie bei akuter Adnexitis kann unterschiedlich sein und ist beeinflusst von:

  • der regionalen Resistenz der Erreger
  • der regionalen Erregersituation
  • der Schwere der Erkrankung:
    • orale Therapie bei leichten und mittelschweren Erkrankungen
      • Stadium I: Entzündungen der Adnexe (Anhangsgebilde der Gebärmutter, bestehend aus Eierstock und Eileiter) und evtl. des Beckenperitoneums (Beckenbauchfell)
    • intravenöse/intramuskuläre (in die Vene/Muskel hinein) Therapie bei schweren Erkrankungen:
      • Stadium II: Entzündliche Konglomerattumoren (Verklebung oder Verwachsung verschiedener Organe oder Organteile), Abszesse (umkapselte Eiteransammlung), klinisch oder sonographisch (per Ultraschall)
      • Stadium III: Ruptur (lat. ruptura ,Zerreißung, Durchbruch́; von rumpere ,reißeń, engl. rupture) eines Tuboovarialabszess/Abszessbildung zwischen Tuba uterina (Eileiter) und Ovar/Eierstock)
    • Weitere Indikationen für eine parenterale Therapie sind:
      • chirurgischer Notfall kann nicht ausgeschlossen werden
      • kein Ansprechen auf die orale Therapie bzw. Unverträglichkeit der Therapie
      • Schwangerschaft
  • Antibiotika sollten ein breites Erregerspektrum abdecken (u.a. Chlamydien, Gonokokken, Streptokokken, Staphylokokken, Mykoplasmen, Anaerobier, Escherichia coli, Hämophylus influenzae); bei Infektion mit Mycoplasma genitalium: Therapie mit Moxifloxacin
  • Parenterale Therapiedauer sollte bis 24 h nach Symptombesserung durchgeführt werden, gefolgt von einer oralen Therapie.
  • Die Therapiedauer wird allgemein für 10-14 Tage empfohlen (eine optimale Dauer ist nicht bekannt).

Des Weiteren werden nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR; non steroidal anti inflammatory drugs, NSAID) eingesetzt: Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Diclofenac. Bei hohem gastrointestinalem (Magen-Darm-) Risiko ist die Kombination mit einem Protonenpumpenhemmer (Säureblocker) bzw. der Einsatz selektiver COX-2-Hemmer angezeigt.

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für das Immunsystem sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (A, C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
  • Spurenelemente (Chrom, Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Zink)
  • Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA))
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Beta-Carotin, Flavonoide (Citrusfrüchte), Lycopin (Tomaten), Proanthocyanidine (Cranberrys), Polyphenole)
  • Weitere Vitalstoffe (Probiotische Kulturen: Laktobazillen, Bifidobakterien)

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

Leitlinien

  1. Ross J et al.: 2017 European guideline for the management of pelvic inflammatory disease. Int J STD AIDS. 2018 Feb;29(2):108-114. doi: 10.1177/0956462417744099.

     
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