Altersabhängige Makuladegeneration – Einleitung

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) (Synonyme: Age-Related Eye Disease; Age-related marcular degeneration; Feuchte Makuladegeneration; Macular degeneration; Makuladegeneration; Makuladrusen; Trockene Makuladegeneration; ICD-10-GM H35.3-: Degeneration der Makula und des hinteren Poles) ist eine degenerative Erkrankung der Makula lutea (gelber Fleck der Retina (Netzhaut)). Die Makula ist die Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhautmitte. Die Funktion der Makula ist zum Beispiel für Tätigkeiten wie Lesen, Autofahren und Fernsehen erforderlich.

Die Makuladegeneration ist in Deutschland und anderen Industrieländern die häufigste Ursache für die Verminderung der Sehleistung jenseits des 50. Lebensjahres geworden.

Inzwischen ist bekannt, dass frühe Stadien der altersabhängigen Makuladegeneration auch bereits bei 34- bis 44-Jährigen erkennbar sind [1].

Die AMD lässt sich in eine Frühform, eine intermediäre Form sowie zwei Spätformen einteilen:

  • „Trockene“ Form der AMD Hierbei bilden sich im Frühstadium am Augenhintergrund sogenannte Drusen (gelbliche, teils konfluierende subretinale ("unterhalb der Netzhaut (Retina) gelegende") Lipidablagerungen). Im Spätstadium kommt es zu flächigen Degenerationen, durch die die Photorezeptoren (lichtempfindliche Sinneszellen) zugrunde gehen; Häufigkeit 85-95 % der Fälle
  • „Feuchte“ oder „exsudative“ AMD (Synonym: neovaskuläre AMD, nAMD) Im Vordergrund steht das Wachstum von Gefäßmembranen aus der Aderhaut (Choroidea) in die darüber liegende makuläre Netzhaut (= choroidale Neovaskularisation). Infolgedessen kommt es zu makulären Blutungen und zur Bildung eines Ödems (Wasseransammlung) im Bereich der Makula. Dadurch kommt es ebenfalls zum Untergang von Photorezeptoren.

Beachte: Nicht selten kommen auch Mischformen der beiden Spätstadium im selben Auge vor.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend im höheren Lebensalter, bevorzugt ab dem 65. Lebensjahr auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) für späte Stadien der AMD liegt bei 1 % in der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen und bei 5 % in der Altersgruppe der 75- bis 84-Jährigen. Jährlich werden in Deutschland 300.000 neue Fälle von Makuladegeneration diagnostiziert; aktuell sind ca. 7.000.000 Menschen von der AMD betroffen.
Dunkelhäutige Menschen erkranken signifikant seltener als Hellhäutige.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Frühe und intermediäre Formen: In den frühen Stadien bilden sich am Augenhintergrund sogenannte Drusen (gelbliche, teils konfluierende subretinale Lipidablagerungen). Diese frühen Veränderungen sind häufig symptomlos und können bereits bei 34- bis 44-Jährigen erkannt werden.
  • Trockene Form der AMD: Diese Form macht 85-95 % der Fälle aus. Im Spätstadium kommt es zu flächigen Degenerationen der Makula, wodurch die Photorezeptoren zugrunde gehen. Diese Form schreitet langsamer voran.
  • Feuchte (exsudative) Form der AMD: Diese Form ist seltener, aber wesentlich aggressiver. Es kommt zum Wachstum von Gefäßmembranen aus der Aderhaut (Choroidea) in die darüber liegende makuläre Netzhaut (im Bereich der Makula; höchste Dichte an Sehzellen), was zu makulären Blutungen und zur Bildung eines Ödems (Schwellung) führt. Die feuchte Form kann sehr rasch voranschreiten und führt schneller zu einer schweren Beeinträchtigung der Sehkraft.

Prognose

  • Trockene AMD: Der Verlauf ist langsamer und der Sehverlust tritt allmählich ein. Tätigkeiten wie Lesen und Autofahren werden im fortgeschrittenen Stadium schwierig, aber die Fähigkeit, sich in einem Raum zu orientieren, bleibt erhalten.
  • Feuchte AMD: Diese Form schreitet schneller voran und kann innerhalb kurzer Zeit zu erheblichen Sehverlusten führen. Eine frühzeitige Behandlung kann den Verlauf verlangsamen und die Sehkraft erhalten.
  • Allgemein: Der Verlauf der AMD ist progredient (fortschreitend) und führt im Endstadium dazu, dass Tätigkeiten wie Lesen und Autofahren nicht mehr möglich sind. Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) steigt mit dem Alter, wobei 1 % der 65- bis 74-Jährigen und 5 % der 75- bis 84-Jährigen betroffen sind.

Wichtige Hinweise

  • Diagnose und Behandlung: Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, insbesondere bei der feuchten Form der AMD, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Sehkraft zu erhalten.
  • Prävention: Regelmäßige Augenuntersuchungen und eine gesunde Lebensweise können dazu beitragen, das Risiko der Entwicklung und des Fortschreitens der AMD zu reduzieren.

Literatur

  1. Korb CA et al.: Prevalence of age-related macular degeneration in a large European cohort: Results from the population-based Gutenberg Health Study. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol; 2014

Leitlinien

  1. Leitlinie der BVA und DGV: Altersabhängige Makuladegeneration AMD. Oktober 2015. Leitlinie 21