Weitere Therapie
Anaphylaktischer Schock

Allgemeine Maßnahmen

  • Sofort Notruf absetzen! (Rufnummer 112)  auch wenn ein Adrenalin-Autoinjektor (AAI) eingesetzt wurde, da das Risiko einer Spätreaktion besteht, wenn auch sehr gering ist.
  • Allergenexposition, d. h. Kontakt mit allergieauslösenden Stoffen (Allergene), denen der Körper ausgesetzt ist, stoppen!
  • Bewusstsein und Atmung überprüfen: Stellen Sie zunächst sicher, dass der Patient bei Bewusstsein ist und atmen kann. Wenn der Patient bei Bewusstsein ist, aber Atembeschwerden hat, sollten Sie ihn ermutigen, ruhig zu atmen und zu versuchen, sich zu entspannen.
  • Lagerung in Rückenlage: Wenn keine Verletzungen oder andere medizinische Gründe dagegensprechen, sollte der Patient flach auf den Rücken gelegt werden. Diese Position hilft, den Blutfluss zu den lebenswichtigen Organen zu maximieren. Bei Bewusstsein, aber mit Atemnot, kann eine leicht erhöhte Position helfen, das Atmen zu erleichtern.
  • Beine anheben: Wenn möglich, heben Sie die Beine des Patienten an, um den Rückfluss des Blutes zum Herzen zu fördern. Dies kann helfen, den Blutdruck zu stabilisieren, was besonders wichtig ist, da Anaphylaxie zu einem plötzlichen Blutdruckabfall führen kann.
  • Freie Atemwege sicherstellen: Stellen Sie sicher, dass nichts die Atemwege des Patienten blockiert. Entfernen Sie enge Kleidung um den Hals oder die Brust, um die Atmung nicht zu behindern.
  • Keine orale Zufuhr: Geben Sie dem Patienten nichts zu essen oder zu trinken, insbesondere wenn er Schwierigkeiten beim Schlucken oder Bewusstseinsverlust zeigt, da dies das Risiko einer Erstickung erhöht.
  • Symptomorientierte Lagerung des Patienten:
    • Dyspnoe (Atemnot): Oberkörper hochlagern (halbsitzend)
    • Kreislaufdysregulation (Hypovolämie: Verminderung der zirkulierenden Blutmenge): Flachlagerung mit erhöhten Beinen (Trendelenburg-Lagerung)
    • Bewusstseinseintrübung: stabile Seitenlage (zur Freihaltung der Atemwege: Zurückfallen der Zunge und möglichem Erbrechen vorzubeugen)
  • Legen eines venösen Zugangs (mind. 18 G), um eine drohende Hypovolämie (Verminderung der zirkulierenden Blutmenge) zu behandeln: Bei Anaphylaxie [1]:
    • Erwachsene: 5-10 min zügig 500-1.000 ml Flüssigkeit (ggf. mehr)
    • Kinder: 20 ml/kg KG
  • Gabe von reinem Sauerstoff mit hoher Flussgeschwindigkeit [1].
  • Bei Bestehen gravierender Beschwerden über das Maß lokal begrenzter Hautsymptome hinaus (ab Schweregrad II), sollte primär die intramuskuläre Adrenalin-Gabe erfolgen.
  • Sicherung der Atemwege (endotracheale Intubation/Einführen eines Tubus (Hohlsonde) über Mund oder Nase zwischen den Stimmlippen des Kehlkopfes hindurch in die Luftröhre)

Schulungsmaßnahmen

  • Notfallschulung: Die Anaphylaxie-Schulung ist eine der wichtigsten Präventivmaßnahmen nach einer Anaphylaxie.
    Dabei insbesondere Schulung im Umgang mit dem Adrenalin-Pen. Hinweis an Risikopatienten, dass sie immer zwei davon bei sich haben* und im Zweifel nicht mit der Injektion zögern sollten!
    Hinweis: Einsatz des Adrenalin-Autoinjektor (AAI) schon bei ersten Anzeichen einer anaphylaktischen Reaktion oder bei täglichen Atembeschwerden oder Bewusstseinsstörung. Auch in Zweifelsfällen den AAI verwenden.
    Weiteres siehe oben unter "Allgemeine Maßnahmen".
    *10 % der anaphylaktischen Reaktion bedürfen einer Behandlung mit mehr als einer Epinephrin(Adreanlin)-Dosis.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind, Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem, Neurodermitis oder Heuschnupfen
    Postfach 1141, 35721 Herborn
    Telefon: 02772-92870, Fax: 02772-92879, E-Mail: koordination@aak.de, Internet: www.aak.de
  • DAAB – Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V.
    Fliethstraße 114, 41061 Mönchengladbach
    Telefon: 02161-814940, Telefax: 02161-8149430, E-Mail: info@daab.de, Internet: www.daab.de
     
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