Labordiagnostik
Anaphylaktischer Schock

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Blutgasanalyse (BGA) – bei Kreislaufinstabilität/Schock; Bestimmung von:
    • Venös: pH-Wert, BE. (Lactat) [Lactat ↑ = Sauerstoffmangel durch Hemmung der aeroben Glykolyse]

Laborparameter 2. Ordnung ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • IgE, gesamt allergenspezifisches IgE, Anti-IgA
  • Tryptase (Mastzelltryptase) – bei Verdacht auf anaphylaktischen Schock [Werte 20-200 μg/l; Abfall auf den Normwert innerhalb von 24-48 Stunden]
  • Urinstatus (Schnelltest auf: pH-Wert, Leukozyten, Nitrit, Eiweiß, Glucose, Keton, Urobilinogen, Bilirubin, Blut), Sediment, ggf. Urinkultur (Erregernachweis und Resistogramm, das heißt Austestung geeigneter Antibiotika auf Sensibilität/Resistenz) 
  • Elektrolyte – Calcium, Chlorid, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphat
  • Nüchternglucose (Nüchternblutzucker)
  • Blutkultur bzw. Blutkulturen (unverzüglich) – bei Verdacht auf septischen Schock
  • Leberparameter – Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) und Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT, GGT), alkalische Phosphatase, Bilirubin
  • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin, ggf. Cystatin C bzw. Kreatinin-Clearance
  • Gerinnungsparameter – PTT, Quick
  • Toxikologische Untersuchungen – bei Verdacht auf Intoxikationen
  • Schilddrüsenparameter – TSH

Weitere Hinweise

  • Fleischallergie-Diagnostik: Bei Verdacht auf eine alpha-Gal-vermittelte Fleischallergie: Test auf Gesamtextrakt (Rind-, Schweine- und Lammfleisch) und Allergenkomponente (alpha-Gal). Bei Galactose-alpha-1-3-Galactose (alpha-Gal) handelt es sich um ein Disaccharid, das im Fleisch von Rind, Schwein, Lamm und Wild (Muskelfleisch und Innereien) bzw. deren Zellen vorkommt.
    Auftreten einer anaphylaktischen Reaktion ca. 4 bis 6 Stunden nach Kontakt mit dem Allergen [1, 2].
    Man geht davon aus dass die Sensibilisierung auf alpha-Gal primär über Zecken erfolgt; ein Zeckenstich in der Anamnese unterstützt damit die Diagnose alpha-gal-Syndrom [1, 2].

Literatur

  1. Fischer J et al.: Clinical spectrum of α-Gal syndrome: from immediate-type to delayed immediate-type reactions to mammalian innards and meat. Allergo J Int. 2016;25:55-62
  2. Commins SP et al.: Delayed anaphylaxis to alpha-gal, an oligosaccharide in mammalian meat. Allergol Int. 2016 Jan;65(1):16-20.

     
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