Mundtrockenheit (Xerostomie) – Folgeerkrankungen

Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch Xerostomie (Mundtrockenheit) mit bedingt sein können:

Atmungssystem (J00-J99)

  • Pharyngitis (Rachenentzündung) – trockene Schleimhäute begünstigen Entzündungen im Rachenraum

Augen und Augenanhangsgebilde (H00-H59)

  • Keratokonjunktivitis sicca (trockene Augen mit Brennen und Rötung) – oft im Rahmen des Sicca-Syndroms
  • Xerophthalmie (Austrocknung der Binde- und Hornhaut) – tritt bei stark vermindertem Tränenfluss auf

Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00–K67; K90-K93)

  • Gingivitis (Zahnfleischentzündung) – durch eingeschränkte Reinigungsfunktion des Speichels
  • Karies (Zahnfäule) – mangelnde Speichelproduktion reduziert die Schutzwirkung gegen Bakterien
  • Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) – kann zu Zahnlockerung führen
  • Dysphagie (Schluckbeschwerden) – trockene Schleimhäute erschweren das Schlucken
  • Refluxösophagitis (Sodbrennen durch zurückfließende Magensäure) – Speichelmangel vermindert die Neutralisation
  • Dyspepsie (Verdauungsbeschwerden) – z. B. Völlegefühl, Aufstoßen, Druck im Oberbauch
  • Obstipation (Verstopfung) – seltener, v. a. im Rahmen systemischer Erkrankungen mit verminderter Sekretproduktion

Haut und Hautanhangsgebilde (L00-L99)

  • Rhagaden (Einrisse an Lippen und Mundwinkeln) – trockene Schleimhäute begünstigen die Bildung schmerzhafter Einrisse
  • Cheilitis angularis (Mundwinkelentzündung) – oft durch bakterielle oder Pilzinfektion bei trockenen Lippen

Psyche – Nervensystem (F00–F99; G00-G99)

  • Insomnie (Schlafstörungen) – nächtliche Mundtrockenheit kann zu häufigem Erwachen führen
  • Konzentrationsstörungen – als Folge von gestörter Nachtruhe und ständigem Mundtrockenheitsgefühl

Autoimmunerkrankungen (M30-M36)

  • Sjögren-Syndrom (chronische Autoimmunerkrankung mit Trockenheit von Augen, Mund und anderen Schleimhäuten) – wichtigste systemische Ursache für Xerostomie und deren Komplikationen

Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, anderenorts nicht klassifiziert (R00-R99)

  • Dysgeusie (veränderter oder gestörter Geschmackssinn) – Speichelmangel beeinträchtigt die Wahrnehmung
  • Halitosis (Mundgeruch) – trockene Mundhöhle fördert Bakterienwachstum
  • Sprechstörungen – v. a. bei längerer Sprechdauer durch fehlende Befeuchtung der Artikulationsorgane