Mundtrockenheit (Xerostomie) – Einleitung
Xerostomie (ICD-10-GM R68.2: Mundtrockenheit, nicht näher bezeichnet) bezeichnet das Symptom der Mundtrockenheit. Des Weiteren wird Xerostomie und Hyposalivation (Sekretion zu geringer Speichelmengen) oder Oligosialie (< 3,5 ml Speichel/ in 5 Minuten) meist als subjektiv empfundene Mundschleimhauttrockenheit in Kombination mit einer starken Reduktion des Ruhespeichelflusses (Gesamtruhespeichelfließrate: < 0,1 ml/min; stimulierte Gesamtspeichelfließrate: < 0,5 ml/min) definiert.
Normalerweise produzieren die Speicheldrüsen – gesteuert durch das vegetative Nervensystem – täglich zwischen 500 und 1.500 ml Speichel. In Ruhe wird deutlich weniger Speichel gebildet (Ruhespeichel) als bei Stimulation durch einen Reiz (stimulierter Speichel). Speichel schützt und reinigt die Mundhöhle.
Der Speichel besteht zu 99 % aus Wasser. Neben zahlreichen Proteinen, Elektrolyten und Verdauungsenzymen wie der alpha-Amylase konnten auch immunologische Substanzen nachgewiesen werden. Zu den immunologischen Substanzen zählen u. a. Lactoferrin, Lysozym, Peroxidasen und sekretorisches Immunglobulin A (sIgA).
Mundtrockenheit kann physiologisch in Stresssituationen, bei Mundatmung oder als Alterserscheinung auftreten. Sie kann jedoch auch Symptom einer Erkrankung oder Nebenwirkung von Medikamenten (häufig) bzw. Therapien sein.
Eine Xerostomie kann Symptom vieler Erkrankungen sein (wie unter "Differentialdiagnosen").
Häufigkeitsgipfel: Das Symptom tritt vorwiegend im höheren Lebensalter auf, da ältere Menschen häufig Medikamente einnehmen müssen, die zur Mundtrockenheit führen können. Des Weiteren trinken sie aufgrund des nachlassenden Durstgefühls weniger und die Speichelproduktion lässt altersbedingt nach.
Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 25 % der Bevölkerung, darunter vor allem Frauen.
Bei den über 65-Jährigen ist fast jeder Zweite betroffen.
Verlauf und Prognose: In der Mehrheit der Fälle ist Mundtrockenheit von kurzer Dauer und verschwindet durch einfache Maßnahmen wie viel Trinken wieder. Treten zusätzlich Beschwerden wie Schmerzen beim Kauen, Schlucken oder Sprechen auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.