Darf ich in der Schwangerschaft ein Bad nehmen?

Baden schafft für die Schwangere einen Moment der Entspannung und ist mit wenigen Ausnahmen absolut empfehlenswert.

Warmes Wasser entspannt den Körper und die Muskeln. Insbesondere die Rückenmuskulatur wird gut durchblutet. Die Beweglichkeit der Gelenke wird gefördert. Außerdem wirkt es, wie auch außerhalb der Schwangerschaft, beruhigend und tut der Seele gut.

Folgende Vorsichtsmaßnahmen sind in der Schwangerschaft zu beachten:

  • Das Wasser darf nicht zu heiß sein! Die Temperatur sollte 37 °C nicht überschreiten. Optimal ist eine Wassertemperatur von 34-35 °C (Badethermometer benutzen).
  • Die Dauer sollte 10-20 Minuten möglichst nicht überschreiten, denn zu heißes Wasser und zu lange Badezeit können:
    • zu erheblichen Kreislaufproblemen führen, da die ohnehin in der Schwangerschaft erweiterten Blutgefäße noch weiter werden. Deshalb kann der Blutdruck abfallen. Schwindel und Schwarzwerden vor den Augen sind Warnhinweise. Unsicherheit bis zur Ohnmacht sind möglich. Deshalb sollte die Schwangere auch nicht allein baden. Zudem ist eine Hilfe beim Aussteigen aus der Wanne zu empfehlen.
    • die Körpertemperatur erhöhen, verbunden mit der potentiellen Gefahr, vorzeitige Wehen auszulösen (nicht unwidersprochen, nicht geklärt).
    • evtl. in der Frühschwangerschaft Fehlbildungen induzieren (nicht unwidersprochen, nicht geklärt).
  • Wenn die Schwangere an Krampfadern (Varizen) leidet, können sich diese verstärken und zunehmend Beschwerden machen. Eine Gefahr für eine Thrombose besteht allerdings nicht.
  • Auf ätherische Öle und Badeschaum sollte während der Schwangerschaft verzichtet werden, da sie zu Hautirritationen führen können. Empfehlenswert ist eine gute Hautpflege mit rückfettenden Substanzen.
  • Badeöle mit Zimt, Nelken oder Kampfer können bei falscher Dosierung vorzeitige Wehen auslösen (Öle können die Substanzen hoch konzentriert enthalten – die Dosis macht das Gift!).

Ein Bad ist kontraindiziert (verboten) bei Blutungen und vorzeitigen Wehen!

  • Bei Blutungen muss die Ursache geklärt werden.
  • Bei vorzeitiger Wehentätigkeit, die zur Frühgeburt führen kann, wird diese durch die bessere Durchblutung der Gebärmutter verstärkt.

Wie unterscheidet man Senkwehen und Vorwehen bzw. Übungswehen von den die Geburt anzeigenden Geburtswehen, sog. Eröffnungswehen?
Eine alte Hebammenregel besagt: Übungswehen und Senkwehen schwächen sich durch die Entspannung des warmen Wassers ab. Geburtswehen nehmen zu.
Übrigens: Die oft gefürchtete Furcht, dass Wasser beim Baden und Schwimmen durch die Scheide das Kind durch eine Infektion gefährden könnte, ist unbegründet. Das Kind wird durch die Fruchtblase geschützt. Außerdem ist der Muttermund bei einer normalen Schwangerschaft geschlossen. Zusätzlich liegen die Scheidenwände aneinander und verhindern das Eindringen von Wasser. Ist das Wasser mit Bakterien oder Pilzen kontaminiert, besteht allerdings die Gefahr einer Infektion der Mutter, die im Allgemeinen nur das äußere Genitale und die Scheide betrifft, für das Kind jedoch meist unproblematisch ist.

Schwimmen in der Schwangerschaft

Schwimmen in der Schwangerschaft, egal ob im Schwimmbad, Badesee oder Meer, ist empfehlenswert und gesund. Wird es moderat durchgeführt, ist mit keinerlei Kreislaufbelastungen zu rechnen. Es entlastet die Gelenke, stärkt den Stoffwechsel und wirkt gut gegen die häufig mit der Schwangerschaft verbundene Obstipation (Verstopfung). Der Babybauch bei fortgeschrittener Schwangerschaft ist durch den Auftrieb nicht mehr zu fühlen und die gestresste Rückenmuskulatur wird entlastet.

Whirlpool in der Schwangerschaft

Der Whirlpool in öffentlichen Bädern sollte gemieden werden, da die Gefahr bakterieller Infektionen und Pilzinfektionen erhöht ist.