Halswirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom) – Labordiagnostik

Das HWS-Syndrom (Halswirbelsäulen-Syndrom) ist in erster Linie eine klinische Diagnose, die auf Anamnese (medizinische Vorgeschichte), körperlicher Untersuchung und bildgebender Diagnostik (z. B. Röntgen, Magnetresonanztomographie) basiert. Eine Laboruntersuchung ist bei typischem Verlauf ohne Verdacht auf entzündliche, infektiöse oder systemische Ursachen nicht erforderlich.

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (medizinische Vorgeschichte), der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) – bei Verdacht auf entzündliche oder infektiöse Genese (z. B. Spondylodiszitis (Wirbelkörper- und Bandscheibenentzündung), Meningitis (Hirnhautentzündung))
  • Blutkulturen (Blutuntersuchung auf Bakterien im Blut) – bei Verdacht auf bakterielle Infektion mit systemischer Beteiligung
  • Rheumadiagnostik – Rheumafaktor (RF), CCP-AK (cyclische Citrullinpeptid-Antikörper), ANA (antinukleäre Antikörper), ggf. HLA-B27 – bei Verdacht auf rheumatologische oder autoimmunbedingte Ursachen
  • Schilddrüsenparameter – TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon), fT3 (freies Trijodthyronin), fT4 (freies Thyroxin) – bei Verdacht auf endokrine Ursachen muskuloskelettaler Beschwerden
  • Vitamin D (25-Hydroxy-Cholecalciferol) – bei Verdacht auf osteopathische Ursachen oder Mangelzustände
  • Calcium, Phosphat, Parathormon (PTH, Nebenschilddrüsenhormon) – bei Verdacht auf Störungen des Knochenstoffwechsels
  • Tumormarker (z. B. CEA (Carcinoembryonales Antigen), CA 19-9, PSA (Prostata-spezifisches Antigen)) – nur bei klinischem Verdacht auf Tumor mit ossärer (knochenbezogener) oder spinaler (wirbelsäulenbezogener) Metastasierung
  • Alkalische Phosphatase (AP)-Isoenzyme, Ostase, Calcium im Urin, PTHrP (Parathormon-related Protein), CEA (Carcinoembryonales Antigen), PSA (Prostata-spezifisches Antigen) – bei Verdacht auf Knochenmetastasen bzw. tumorinduzierte Hypercalcämie (erhöhter Calciumspiegel im Blut durch Tumorerkrankung)