Spondylose – Einleitung

Bei der Spondylose, auch harter Vorfall genannt, handelt es sich um eine degenerative arthrotische Veränderung der Wirbelsäule. Sie betrifft vor allem den zervikalen (zum Hals zählenden) und lumbosakralen (zur Lende und zum Steißbein zählenden) Anteil der Wirbelsäule.

Synonyme und ICD-10: Degenerative Wirbelsäulenbeschwerden; degenerative Wirbelsäulenerkrankung; degeneratives BWS-LWS-Syndrom; degeneratives BWS-Syndrom; degeneratives Facettensyndrom; degeneratives HWS-LWS-Syndrom; degeneratives HWS-Syndrom; degeneratives LWS-Syndrom; degeneratives Lumbalsyndrom; degeneratives Wirbelsäulenleiden; degeneratives Wirbelsäulensyndrom; degeneratives Zervikalsyndrom; degeneratives lumbales Facettensyndrom; Spondylopathie; Spondylosis deformans; ICD-10-GM M47.-: Spondylose.

Formen der Spondylose

  • Zervikale Spondylose
    • Betrifft den Halswirbelbereich.
    • Symptome können Nackensteifheit, Schmerzen und neurologische Ausfälle aufgrund von Druck auf Nervenwurzeln oder das Rückenmark sein.
  • Lumbale Spondylose
    • Betrifft den Lendenwirbelbereich.
    • Typische Symptome sind Rückenschmerzen, die in die Beine ausstrahlen können, sowie mögliche neurologische Ausfälle.
  • Thorakale Spondylose
    • Betrifft den Brustwirbelbereich.
    • Selten im Vergleich zu den zervikalen und lumbalen Formen.
    • Symptome können Schmerzen im mittleren Rücken und Bewegungseinschränkungen sein.

Epidemiologie

Häufigkeitsgipfel: Bei mehr als 80 % der Bevölkerung sind nach dem 70. Lebensjahr spondylotische Veränderungen im Röntgenbild sichtbar, wobei meist kein Zusammenhang besteht zwischen den sichtbaren Veränderungen und der Symptomatik.

Geschlechterverhältnis: Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Degenerative Veränderung: Die Spondylose entwickelt sich schleichend und geht häufig mit Vorschädigungen der Bandscheiben einher. Diese Vorschädigungen greifen auf die umgebenden knöchernen Anteile der Wirbelsäule über, was zur Bildung von osteophytären Randanbauten und Spornbildung an den Wirbelkörpern führt.
  • Symptomatik: Typischerweise treten rezidivierende Schmerzattacken auf, die durch Belastung oder Bewegungen verstärkt werden können. Mit fortschreitender Erkrankung kann es zu einer Versteifung der betroffenen Wirbelsäulenabschnitte kommen, was die Beweglichkeit weiter einschränkt und zu chronischen Schmerzen führen kann.
  • Chronische Schmerzen: Im Verlauf der Erkrankung können chronische Schmerzen auftreten, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Prognose

Die Prognose der Spondylose hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Ausmaß der degenerativen Veränderungen und die individuelle Symptomatik.

  • Sichtbare Veränderungen vs. Symptome: Während spondylotische Veränderungen bei mehr als 80 % der Bevölkerung über 70 Jahren im Röntgenbild sichtbar sind, besteht oft kein direkter Zusammenhang zwischen den sichtbaren Veränderungen und den klinischen Symptomen.
  • Behandlungsmöglichkeiten: Eine adäquate Behandlung, die auf Schmerzmanagement, Physiotherapie und in einigen Fällen chirurgische Eingriffe abzielt, kann die Symptome lindern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Eine vollständige Heilung der degenerativen Veränderungen ist jedoch nicht möglich, und die Erkrankung ist chronisch-progredient, das heißt, sie schreitet im Laufe der Zeit weiter fort.
  • Lebensqualität: Regelmäßige Bewegung, gezielte physiotherapeutische Maßnahmen und das Vermeiden von übermäßiger Belastung können helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Symptomatik zu kontrollieren. Mit einer konsequenten und individuell angepassten Therapie können Betroffene oft ein aktives und erfülltes Leben führen, obwohl die Erkrankung nicht heilbar ist.