Hygienemaßnahmen – Prävention infektiöser Erkrankungen auf Reisen

Mangelnde Hygiene ist weltweit eine der häufigsten Ursachen für infektiöse Erkrankungen bei Reisenden. Insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen stellen unzureichende Trinkwasserqualität, kontaminierte Nahrungsmittel, schlechte sanitäre Bedingungen und mangelnde Händehygiene bedeutende Infektionsquellen dar.

Erkrankungen wie Reisediarrhoe (Durchfall), Typhus, Cholera, Hepatitis A oder parasitäre Infektionen lassen sich in den meisten Fällen durch einfache, konsequent eingehaltene Hygieneregeln vermeiden.

Der Themenkomplex Hygiene-Maßnahmen innerhalb der reisemedizinischen Checklisten fasst alle wesentlichen Strategien zur Infektionsprävention während des Auslandsaufenthaltes zusammen. Der nachfolgende Unterartikel vermittelt praxisnahe, evidenzbasierte Empfehlungen für Reisende in allen Weltregionen.

Hygiene – Nahrungsmittel und Trinkwasser

Im Beitrag Hygiene – Nahrungsmittel und Trinkwasser werden die wichtigsten präventiven Maßnahmen zum Schutz vor durch Lebensmittel und Wasser übertragenen Erkrankungen dargestellt.

Zentrale Empfehlungen sind:

  • Nur frisch zubereitete und ausreichend erhitzte Speisen verzehren (Grundregel: cook it, peel it, or leave it).
  • Verzicht auf rohe oder unzureichend gegarte tierische Produkte (Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier).
  • Obst und Gemüse nur geschält oder gründlich gewaschen verzehren, sofern sauberes Wasser verfügbar ist.
  • Keine Speisen von Straßenständen mit zweifelhafter Hygienequalität konsumieren.
  • Nur industriell abgefülltes Wasser in versiegelten Flaschen trinken.
  • Leitungswasser, Eiswürfel und unpasteurisierte Milchprodukte meiden.
  • Für die Mundhygiene ebenfalls abgefülltes oder abgekochtes Wasser verwenden.
  • Zur Händedesinfektion alkoholhaltige Lösungen (mind. 60 % Ethanol) regelmäßig anwenden, insbesondere vor Mahlzeiten.

Reisemedizinisch besonders relevant ist die Auswahl geeigneter Trinkwasseraufbereitungsverfahren: Filtration, chemische Desinfektion (Chlor, Jod) oder UV-Licht-Geräte können die mikrobiologische Sicherheit verbessern, wenn abgefülltes Wasser nicht verfügbar ist.

Zusätzlich sollten Reisende über die Erkennung typischer Symptome gastrointestinaler (den Magen-Darm-Trakt betreffende) Infektionen (Diarrhoe, Erbrechen, Fieber, Dehydratation (Austrocknung)) informiert sein, um frühzeitig therapeutische Maßnahmen (orale Rehydratation, Elektrolytlösungen, ggf. Antibiotikatherapie) einzuleiten.

Fazit

Der Artikel vermittelt praxisorientierte Empfehlungen zur Reduktion des Infektionsrisikos durch kontaminierte Nahrung oder Wasser und bildet die Grundlage zur Vermeidung von Reisediarrhoe und anderen enteral übertragbaren Infektionen. Ziel ist die Sicherstellung hygienischer Standards auf Reisen durch Aufklärung, Eigenverantwortung und konsequente Umsetzung einfacher Schutzmaßnahmen – entscheidend für den Erhalt der Gesundheit, insbesondere bei Aufenthalten in Ländern mit eingeschränkter Infrastruktur.