Anurie und Oligurie – Einleitung

Bei der Anurie (Synonyme: Mangel an Harnsekretion; Mangelhafte Harnausscheidung; Oligo-Anurie; Oligurie; Verminderte Harnsekretion; Verminderte Urinsekretion; ICD-10-GM R34: Anurie und Oligurie) handelt es sich um die fehlende Urinausscheidung (maximal 100 ml/24 h).
Die Oligurie beschreibt die verminderte Urinmenge mit einer Tageshöchstmenge von 500 ml.

Normalerweise liegt die Urinausscheidung zwischen 500 und 3.000 ml (Durchschnitt: 1,500 ml) am Tag.

Man unterscheidet folgende Ursachen der Anurie:

  • Prärenales akutes Nierenversagen (ANV) – hierbei liegt die Ursache vor der Niere; häufigste Form des ANV mit bis zu 70 %
  • Renales ANV – hier liegt die Ursache in der Niere selbst (bis 20 %)
  • Postrenales ANV – hier liegt die Ursache hinter der Niere

Eine zu geringe Urinausscheidung kann aber auch Hinweis auf eine zur geringen Flüssigkeitsaufnahme sein, wie dies häufig bei älteren Menschen aufgrund des nachlassenden Durstgefühls zu beobachten ist.

Eine Anurie bzw. Oligurie kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Differentialdiagnosen").  

Verlauf und Prognose: Die Abnahme der Urinausscheidung kann sowohl vorübergehend als auch anhaltend sein. Verlauf und Prognose sind abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung.