Chronische lymphatische Leukämie (CLL) – Einleitung

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist eine bösartige Neubildung des blutbildenden Systems (Hämoblastose). Sie ist die häufigste Form der Leukämie und tritt vorwiegend im höheren Lebensalter auf. CLL zählt zu den benignen (gutartigen) Formen der Leukämie.

Synonyme und ICD-10: Blastenschub einer lymphatischen Leukämie; CLL [Chronische lymphatische Leukämie]; CLL [Chronische lymphatische Leukämie] in kompletter Remission; Chronische lymphatische Leukämie; Chronische lymphatische Leukämie in kompletter Remission; Chronische lymphoide Leukämie; Chronische lymphozytäre Leukämie; Chronische lymphozytäre Leukämie in kompletter Remission; Lymphadenose; Lymphadenose in kompletter Remission; Richter-Syndrom; ICD-10-GM C91.1-: Chronische lymphatische Leukämie vom B-Zell-Typ [CLL])

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) wird zu den Non-Hodgkin-Lymphomen gezählt. Sie beruht in 95 % der Fälle auf eine maligne Transformation eines B-Zell-Klons und gilt als leukämisch verlaufendes B-Zell-Lymphom. 

Formen der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) 

Es werden zwei Subtypen bei der CLL unterschieden:

  • Reifere und genetisch stabilere Form mit besserer Prognose
  • Unreifere und genetisch instabilere Form mit schlechterer Prognose

Sonderformen

Zu den Sonderformen der CLL gehören:

  • Prolymphozytische Leukämie (PLL)
  • Richter-Syndrom: Transformation der CLL in ein aggressives großzelliges Lymphom.

Die CLL ist die häufigste Form der Leukämie und tritt vorwiegend im höheren Lebensalter auf.
Sie zählt zu den benignen (gutartigen) Formen der Leukämie.

Sonderformen der chronischen lymphatischen Leukämie s. u. Klassifikation.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen beträgt 2 : 1.

Häufigkeitsgipfel: Das Maximum des Auftretens der CLL liegt zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr. Das mediane Alter bei Stellung der Diagnose liegt für Männer bei 70 Jahren und für Frauen bei 72 Jahren.

Prävalenz (Krankheitshäufigkeit): Die Prävalenz ist für Kaukasier (hellhäutige Menschen) höher als für Schwarze. In Japan kommt die CLL selten vor.

Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt ca. 5 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr (in Deutschland). Die Inzidenz beträgt im 5. Lebensjahrzehnt ca. 5 Erkrankungen und im 8. Lebensjahrzehnt ca. 30 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr.

Verlauf und Prognose

Die Aussage, dass die CLL die häufigste Form der Leukämie ist und vorwiegend im höheren Lebensalter auftritt, sowie die Einordnung als benigne (gutartige) Form der Leukämie, wird im Abschnitt Allgemeine Informationen aufgenommen.

Chronische lymphatische Leukämie (CLL)

Allgemeine Informationen

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist eine bösartige Neubildung des blutbildenden Systems (Hämoblastose). Sie ist die häufigste Form der Leukämie und tritt vorwiegend im höheren Lebensalter auf. CLL zählt zu den benignen (gutartigen) Formen der Leukämie.

Synonyme und ICD-10

  • Blastenschub einer lymphatischen Leukämie
  • CLL [Chronische lymphatische Leukämie]
  • Chronische lymphatische Leukämie in kompletter Remission
  • Chronische lymphoide Leukämie
  • Chronische lymphozytäre Leukämie
  • Lymphadenose
  • Richter-Syndrom
  • ICD-10-GM C91.1-: Chronische lymphatische Leukämie vom B-Zell-Typ [CLL]

Formen der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL)

  • Reifere und genetisch stabilere Form: Diese Form hat eine bessere Prognose.
  • Unreifere und genetisch instabilere Form: Diese Form hat eine schlechtere Prognose.

Sonderformen

Zu den Sonderformen der CLL gehören:

  • Prolymphozytische Leukämie (PLL)
  • Richter-Syndrom: Transformation der CLL in ein aggressives großzelliges Lymphom.

Sonderformen der chronischen lymphatischen Leukämie s. u. Klassifikation.

Epidemiologie

  • Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen beträgt 2 : 1.
  • Häufigkeitsgipfel: Das Maximum des Auftretens der CLL liegt zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr. Das mediane Alter bei Diagnose liegt für Männer bei 70 Jahren und für Frauen bei 72 Jahren.
  • Prävalenz: Höher bei Kaukasiern als bei Schwarzen. In Japan selten.
  • Inzidenz: Ca. 5 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr in Deutschland. Im 5. Lebensjahrzehnt ca. 5 Erkrankungen und im 8. Lebensjahrzehnt ca. 30 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr.

Verlauf und Prognose

Verlauf

Die CLL ist charakterisiert durch eine maligne Transformation eines B-Zell-Klons, was zu einer Dysfunktion der B-Zellen führt. Die Erkrankung entwickelt sich schleichend und zeigt einen variablen Verlauf:

  • Frühe Phase: Häufig bakterielle Infektionen und ein erhöhtes Risiko für Thrombosen aufgrund einer initialen Zunahme der Thrombozytenzahl. Mit Fortschreiten der Erkrankung nimmt die Thrombozytenzahl (Blutplättchen) ab, was zu Blutungen führen kann.
  • Indolenter Verlauf: Bei den meisten Patienten verläuft die CLL schmerzlos und langsam. Symptome wie Splenomegalie (Milzvergrößerung) und Lymphknotenhyperplasie (Lymphknotenvergrößerung) treten erst spät oder gar nicht auf. Die Lebenserwartung ist bei diesen Patienten kaum vermindert.
  • Aggressiver Verlauf: Etwa 20 % der Patienten entwickeln eine schnell fortschreitende Krankheitsdynamik, die zu einer verkürzten Lebenserwartung führt.

Die Erkrankung verläuft oft in Schüben. Ein Schub kann durch verschiedene Faktoren wie Infektionen oder Stress ausgelöst werden. Während eines Schubes kommt es zu einer deutlichen Verschlechterung der Symptome.

Prognose

  • Langfristige Nachsorge: Nach Abschluss der Therapie steht die langfristige Nachsorge im Vordergrund, um frühzeitig ein Rezidiv (Wiederauftreten der Erkrankung) zu erkennen. Rezidive treten meistens in den ersten ein bis zwei Jahren nach Therapieende auf.
  • Infektionen: Ca. 50 % der Patienten sterben an Infektionen, da die B-Zellen nicht mehr richtig funktionieren und das Immunsystem geschwächt ist.
  • 5-Jahres-Überlebensrate: Liegt bei circa 50 %.
  • Heilung: Eine dauerhafte Heilung ist selten. Die Therapie zielt darauf ab, die Krankheit zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern.

Leitlinien

  1. Hallek M et al.: Guidelines for the diagnosis and treatment of chronic lymphocytic leukemia: a report from the International Workshop on Chronic Lymphocytic Leukemia updating the National Cancer Institute-Working Group 1996 guidelines. Blood. 2008 Jun 15;111(12):5446-56. doi: 10.1182/blood-2007-06-093906.
  2. Onkopedia Leitlinie: Chronische Lymphatische Leukämie (CLL). Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO). November 2014/Januar 2017 aktualisiert
  3. S3-Leitlinie: Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patienten mit einer chronischen lymphatischen Leukämie. (AWMF-Registernummer: 018-032OL), März 2018 Kurzversion Langversion
  4. Patientenleitlinie: Chronische lymphatische Leukämie (CLL); Ratgeber für Patientinnen und Patienten. Juli 2018. Leitlinienprogramm Onkologie