Tennisellenbogen/Golferellenbogen (Epicondylitis humeri) – Medizingerätediagnostik

Die Diagnose einer Epicondylitis humeri (Tennisellenbogen/Golferellenbogen) wird aufgrund der klinischen Symptome und der körperlichen Untersuchung gestellt. Bildgebende Verfahren (bildgebende Untersuchungen) haben nur ausschließenden Charakter.

Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und der obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Sonographie (Ultraschalluntersuchung) des betroffenen Gelenks – zur Darstellung einer Schwellung am Muskelansatz; Verlaufsuntersuchung zur Beurteilung des Therapieerfolgs. Durch Ortsauflösung und dynamische Manöver ist die Sonographie die optimale Erstbildgebung. Ergänzend kann die Sonographie zur Beurteilung von Sehnenstruktur und Vaskularisation sinnvoll sein.
  • Konventionelle Röntgenaufnahme – kann zur Beurteilung knöcherner Strukturen insbesondere bei Erstvorstellung oder bei persistierenden Beschwerden über sechs Monate hinaus indiziert sein.
  • Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie) des betroffenen Gelenks – Indikationen:
    • Verdacht auf Ruptur (Riss)
    • Darstellung der Schwellung am Muskelansatz bzw. bei chronischer Epicondylopathia humeri (> 6 Monate)
    • unklare Ultraschallbefunde
      MRT wird zur Beurteilung des Sehnenzustandes insbesondere bei chronischem Verlauf empfohlen. Hochauflösende Sequenzen sollten idealerweise an einem 1,5- oder 3-Tesla-Gerät unter Streckung und Supination (Auswärtsdrehung) des Ellenbogens durchgeführt werden. Hierdurch können sowohl die Seitenbänder als auch der Sehnenursprung bestmöglich dargestellt und indirekte Hinweise auf Instabilitäten detektiert werden. Eine Kontrastmittelgabe ist normalerweise nicht erforderlich.
      Hinweis: Falls möglich, sollte das MRT unter Streckung und Supination des Ellbogengelenks durchgeführt werden.
  • Elektromyographie (EMG)/NLG (Messung der Nervenleitgeschwindigkeit) – bei Verdacht auf eine fortgeleitete oder periphere neurogene Läsion (Nervenschädigung)
  • Arthroskopische Diagnostik (Gelenkspiegelung) – in Einzelfällen zur intraoperativen Stabilitätsprüfung bei unklarer Gelenkinstabilität

Weitere Hinweise

  • In ca. 25 % der Fälle lassen sich Kalzifikationen (Verkalkungen) nachweisen, die jedoch nicht mit der Schmerzsymptomatik korrelieren.

Bildgebende Verfahren bei Epicondylitis humeri (Tennisellenbogen/Golferellenbogen)

Methode Indikationen Besonderheiten
Sonographie (Ultraschalluntersuchung) Erste Bildgebung bei unklaren Befunden, Verlaufskontrolle, Beurteilung Sehnenstruktur/Vaskularisation Dynamische Untersuchung möglich, hohe Ortsauflösung, kostengünstig
Röntgenaufnahme Beurteilung knöcherner Strukturen, insbesondere bei Erstvorstellung oder Beschwerden > 6 Monate Darstellung von Kalzifikationen (Verkalkungen), Ausschluss knöcherner Pathologien
Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie) Verdacht auf Ruptur (Riss), chronische Verläufe (> 6 Monate), unklare Sonographiebefunde Durchführung idealerweise mit 1,5–3 Tesla, in Streckung und Supination (Auswärtsdrehung); hohe Detaildarstellung von Sehnen/Bändern; Kontrastmittel in der Regel nicht erforderlich
Elektromyographie (EMG)/Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) Verdacht auf neurogene Läsion (Nervenschädigung) oder Differenzialdiagnosen Abgrenzung peripherer Nervenbeteiligung
Arthroskopie (Gelenkspiegelung) In Einzelfällen bei unklarer Gelenkinstabilität Intraoperative Stabilitätsprüfung, invasives Verfahren

 Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Epicondylopathia radialis humeri. (AWMF-Registernummer: 187 - 052), Februar 2024 in Überarbeitung