Schlüsselbeinbruch (Klavikulafraktur) – Labordiagnostik

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild – präoperativ (vor der Operation) erforderlich (Anämie (Blutarmut), Infektion (Infektionskrankheit), Blutungsrisiko (Blutungsgefahr)); Thrombozyten zur Einschätzung der perioperativen (im Umfeld der Operation) Blutungsneigung (Blutungsbereitschaft).
  • Gerinnungsparameter – PT/INR, aPTT – obligatorisch v. a. bei älteren Patienten und bei Einnahme antikoagulatorischer Therapie (blutverdünnende Behandlung); notwendig zur präoperativen Planung.
  • Nierenparameter – Kreatinin, Harnstoff – wichtig für Narkoserisiko (Narkoserisiko), Medikamentendosierung (Dosierung der Medikamente) und Kontrastmittelverträglichkeit (Verträglichkeit von Röntgenkontrastmitteln); eGFR-Berechnung empfohlen.
  • Elektrolyte – Natrium, Kalium, Calcium – essenziell für perioperative Sicherheit; Kaliumstörungen beeinflussen kardiale Erregbarkeit (Erregbarkeit des Herzens); Calcium relevant bei Verdacht auf Hypercalcämie-assoziierte Muskelstörung (Muskelstörung bei erhöhtem Calciumspiegel im Blut) oder Osteoporose (Knochenschwund).
  • Leberparameter – Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH), Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT, GGT), alkalische Phosphatase, Bilirubin – wichtig für Narkoserisiko und Arzneimittelmetabolismus (Abbau von Medikamenten im Körper); Gamma-GT relevant bei Verdacht auf chronischen Alkoholabusus (chronischen Alkoholmissbrauch).
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) – Hinweis auf Infektion oder inflammatorische Aktivität (Entzündungsaktivität); präoperativ obligat.
  • Blutkulturen – nur bei Fieber oder klinischen Infektzeichen (Hinweisen auf eine Infektion); kein Routineparameter.
  • Urinstatus – empfohlen bei älteren Patienten oder Verdacht auf Harnwegsinfekt (Blasenentzündung); präoperative Infektionssanierung (Behandlung einer bestehenden Infektion vor der Operation) kann notwendig sein.
  • Blutzucker – Nüchternglucose, ggf. HbA1c – relevant, da Diabetes (Zuckerkrankheit) Heilungsverlauf (Verlauf der Heilung) und Infektionsrisiko (Gefahr für Infektionen) beeinflusst; HbA1c zur Erkennung unerkannt entgleister Stoffwechselzustände (schwerer Stoffwechselstörungen).
  • Blutgruppe und Antikörpersuchtest – immer bei geplanter Operation erforderlich.

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (Erkrankungsvorgeschichte), der körperlichen Untersuchung (ärztlichen Untersuchung) und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung (zur Abklärung anderer möglicher Ursachen)

  • Vitamin-D-Status (25-OH-Vitamin D) – indiziert bei Niedrigenergietrauma (Sturz aus geringer Höhe), Osteoporoseverdacht (Verdacht auf Knochenschwund), älteren Patienten; relevant für Frakturheilung (Heilung des Knochenbruchs).
  • TSH – indiziert bei Verdacht auf Schilddrüsendysfunktion (Fehlfunktion der Schilddrüse), Tachykardie (Herzrasen), Stoffwechselentgleisung (schwere Stoffwechselstörung) oder anamnestischer Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion in der Vorgeschichte).
  • PTH (Parathormon) – bei Hypercalcämie (erhöhtem Calciumspiegel im Blut); Ausschluss eines primären Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse) mit erhöhtem Frakturrisiko.
  • HbA1c – perioperative Risikoabschätzung (Risikoeinschätzung im Zusammenhang mit der Operation) bei bekanntem oder unklarem Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).
  • Gerinnungsdiagnostik erweitert – Fibrinogen, D-Dimere – bei Verdacht auf Thrombophilie (erhöhte Neigung zu Thrombosen), Trauma (Verletzung), Immobilisation (Bewegungseinschränkung) oder klinischer V. a. venöse Thromboembolie (Verschluss einer Vene durch ein Blutgerinnsel).
  • Albumin, Gesamteiweiß – indiziert bei älteren Patienten; niedrige Werte als Marker für Mangelernährung (Unterernährung) und erhöhtes perioperatives Risiko.
  • γ-GT/MCV-Monitoring – bei Verdacht auf Alkoholabusus (Alkoholmissbrauch); relevant wegen verzögerter Frakturheilung (verlangsamter Knochenbruchheilung) und erhöhtem Infektionsrisiko.
  • Knochenstoffwechselparameter – AP, Osteocalcin – indiziert bei Verdacht auf Osteoporose (Knochenschwund); AP-Isoenzyme zur Differenzierung hepatobiliärer Ursachen (Unterscheidung von Leber- und Gallenwegserkrankungen).