Metrorrhagie – Labordiagnostik

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild – Erfassung von Anämien (Blutarmut)
  • Ferritin – bei Verdacht auf Eisenmangelanämie (Blutarmut durch Eisenmangel)
  • HCG-Bestimmung (Humanes Chorion-Gonadotropin) – zum Ausschluss einer Gravidität (Schwangerschaft)
  • 17-Beta-Östradiol (weibliches Geschlechtshormon)
  • Progesteron (weibliches Geschlechtshormon)
  • FSH (Follikel-stimulierendes Hormon)
  • Entnahme eines Pap-Abstrichs (Krebsabstrich vom Gebärmutterhals)

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit)
  • TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) – Ausschluss einer Schilddrüsenfunktionsstörung (Erkrankung der Schilddrüse)
  • Prolaktin – zur Abklärung hormoneller Ursachen (Milchhormon)
  • Testosteron (männliches Geschlechtshormon), DHEAS (Nebennierenhormon) – bei Verdacht auf polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS; Hormonstörung der Eierstöcke)
  • Gerinnungsdiagnostik – Quick/INR, aPTT, Thrombozyten, von-Willebrand-Faktor (Blutgerinnungstests)
  • Tumormarker – bei klinischem Verdacht auf Krebserkrankung:
    • CA-125 und HE4 – bei Verdacht auf Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) oder Endometriumkarzinom (Gebärmutterkrebs)
    • ggf. weitere Marker (CEA, CA 19-9) abhängig von der klinischen Konstellation
  • Mikrobiologische Diagnostik (Abstriche aus Vagina/Zervix) – bei Verdacht auf Infektion

Red Flags (Warnzeichen) bei Metrorrhagie

  • Auftreten von Blutungen nach der Menopause (Wechseljahre)
  • Persistierende oder wiederkehrende Blutungen trotz Behandlung
  • Kombination mit tastbarer Raumforderung im kleinen Becken oder vergrößerter Gebärmutter
  • Abfall des Hämoglobins (roter Blutfarbstoff) oder schwere Anämie (Blutarmut) ohne erkennbaren Grund
  • Begleitende allgemeine Symptome wie Fieber, Gewichtsverlust oder Nachtschweiß
  • Verdacht auf bösartigen Befund (Krebs) in Bildgebung oder Zytologie (Gewebeuntersuchung)