Wurmerkrankungen (Helminthiasis) – Weitere Therapie

Je nach Wurmart kommen ggf. die folgenden begleitenden Maßnahmen zum Einsatz.

Allgemeine Maßnahmen

  • Beachtung der allgemeinen Hygienemaßnahmen:
    • häufiges Händewaschen (inkl. Fingernägel, insb. nach jedem Toilettengang und vor dem Essen)
    • Fingernägel möglichst kurz schneiden unregelmäßig abgelösten
    • unterbinden von Nägelkauen (Onychophagie/Perionychophagie)
    • Verwendung von Handtüchern und Waschlappen nur personenbezogen
    • Unterwäsche und Bettwäsche täglich wechseln und bei mindestens 60 °C waschen.
  • Analhygiene (im Zeitraum von Wurmabgang und Pruritus ani) ggf. Verwendung von Externa (z. B.Zinksalbe)
    • tägliches Waschen der Analregion, insbesondere morgens nach dem Aufstehen;
    • nach Toilettengang in folgenden Schritten:
      • grobe Säuberung mit unbehandeltem Toilettenpapier (gefärbtes Toilettenpapier enthält Farbstoffe, die möglicherweise zu einer Allergie führen können)
      • sorgfältige Reinigung mit angenehm temperiertem Wasser ohne Verwendung von Seife (über einem Bidet bzw. unter der Dusche; für unterwegs Verwendung von Einmalwaschlappen für Babys) 
      • Trockentupfen/Föhnen
  • Beim Auftreten von Fieber (z. B. bei: Angiostrongylidae, Ascarididae (Spulwürmer), Fasciola hepatica (Leberegel), Paragonimus (Lungenegel), Schistosoma [Schistosomiasis; Bilharziose], Spiruridae, Trichinella (Trichinen)):
    • Bettruhe und körperliche Schonung (auch bei nur geringem Fieber; falls Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit ohne Fieber auftreten, ist ebenfalls Bettruhe und körperliche Schonung erforderlich, denn es könnte infolge der Infektion eine Myokarditis auftreten)
    • Fieber unter 38.5 °C muss nicht unbedingt behandelt werden!
      (Ausnahmen: Kinder, die zu Fieberkrämpfen neigen; alte, geschwächte Menschen; Patienten mit einem geschwächten Immunsystem)
    • Bei Fieber ab 39 °C können Wadenwickel helfen, die Temperatur zu senken, was oft zu einer Verbesserung des Befindens führt.
    • Nach dem Fieber noch einen fieberfreien Tag Schonung, ggf. auch länger (überwiegend Bettruhe und im Haus bleiben).
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Alkoholrestriktion (Verzicht auf Alkohol)

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Diphyllobothrium latum – Vitamin B12-Substitution

Operative Therapie

  • Anisakis simplex operative Entfernung von Granulomen im Abdomen (Bauchraum)
  • Dracunculus medinensis mechanisches Entfernen des Wurms, ggf. chirurgisch
  • Echinokokkus [Echinokokkose] chirurgische Intervention

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen während der Erkrankung:
    • Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme! Da es im Verlauf einer fieberhaften Erkrankung zu starken Flüssigkeitsverlusten kommt, sollte die Flüssigkeitsaufnahme nach folgender Faustregel erfolgen: bei jedem Grad Körpertemperatur über 37 °C zusätzlich 0,5-1 Liter pro °C. Am besten geeignet sind Tees.
    • Bei Erbrechen: Solange das Erbrechen anhält, sollte auf den Verzehr jeglicher Nahrung verzichtet werden. Der Flüssigkeitsverlust sollte allerdings unbedingt ausgeglichen werden. Dazu empfiehlt es sich, Flüssigkeiten wie z. B. Kräutertees (Fenchel-, Ingwer-, Kamille-, Pfefferminz- und Kümmeltee) oder Wasser zunächst in kleineren Mengen, eventuell löffelweise zuzuführen. Wenn das Erbrechen aufgehört hat, werden zuerst kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel wie Zwieback, Toast und Salzstangen gut vertragen. Die Mahlzeiten sollten klein sein und über den Tag verteilt gegessen werden. Auf Genussmittel ist während des Erbrechens und auch noch eine Woche danach zu verzichten.
    • Bei Durchfall: Im Rahmen der Durchfallerkrankung hat sich eine "Tee-Zwieback-Diät" (Dauer: drei Tage, ggf. länger; soweit keine anderen Erkrankungen dagegen sprechen) bewährt.
    • Nach der akuten Magen-Darm-Erkrankung empfiehlt sich eine leichte Vollkost. Im Rahmen dieser Ernährung sollte auf folgende Lebensmittel und Zubereitungsverfahren verzichtet werden, da sie erfahrungsgemäß häufig Beschwerden verursachen:
      • voluminöse und fettreiche Mahlzeiten
      • Hülsenfrüchte und Gemüse wie Weißkohl, Grünkohl, Paprika, Sauerkraut, Lauch, Zwiebeln, Wirsing, Pilze
      • rohes Stein- und Kernobst
      • frisches Brot, Vollkornbrot
      • hartgekochte Eier
      • kohlensäurehaltige Getränke
      • frittierte, panierte, geräucherte, sehr stark gewürzte oder sehr süße Lebensmittel
      • zu kalte bzw. zu heiße Lebensmittel
    • Ernährung reich an:
      • Vitaminen (Vitamin C) – Auf Grund des Fiebers kann es zu einem Mangel an Vitamin C kommen. Zudem ist Vitamin C wichtig für das Immunsystem. Vitamin C-reiche Lebensmittel sind Gemüse wie Spinat und Obst (Apfelsinen, Erdbeeren, Kiwis, Johannisbeeren), die zudem während einer Infektion gut vertragen werden.
  • Nach der Genesung ggf. Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
    • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de