Bilharziose – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Bilharziose (Schistosomiasis) hinweisen:

Akute Schistosomiasis (Katayama-Syndrom)

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die akute Phase der Schistosomiasis und werden oft zuerst bemerkt:

  • Pruritus (Juckreiz): Starkes Jucken an der Stelle, an der die Schistosomenlarven in die Haut eingedrungen sind. Dieser Juckreiz tritt unmittelbar nach dem Kontakt mit kontaminiertem Wasser auf und gilt als ein Leitsymptom der frühen Infektion.
  • Flohstichartige Dermatitis: Kleine, flohstichartige Hautläsionen, die um die Eindringstellen der Parasiten auftreten. Dies ist ein charakteristisches Hautsymptom in der Frühphase der Bilharziose.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der akuten Phase der Schistosomiasis:

  • Fieber und Schüttelfrost: Hohes Fieber, oft begleitet von Schüttelfrost, ist typisch für die akute Phase (Katayama-Fieber). Es betrifft etwa 50-70 % der Patienten.
  • Cephalgie (Kopfschmerzen): Kopfschmerzen treten häufig in Verbindung mit Fieber auf und betreffen etwa 50-70 % der Patienten.
  • Husten: Ein trockener Husten tritt bei etwa 20-30 % der Betroffenen auf, insbesondere wenn die Lungen durch wandernde Schistosomenlarven betroffen sind.
  • Generalisierte Urtikaria (Nesselsucht): Ein juckender Hautausschlag, der den gesamten Körper betreffen kann, ist ebenfalls typisch für diese Phase.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Ödeme (Wassereinlagerungen): Besonders bei fortgeschrittener Immunantwort gegen die Schistosomen können Schwellungen im Körper auftreten.
  • Abdominalschmerzen: Schmerzen im Bauchbereich, die auf eine frühe Beteiligung des Darms hindeuten
  • Müdigkeit: Allgemeine Erschöpfung und Müdigkeit treten häufig aufgrund der systemischen Entzündungsreaktion auf.

Chronische Schistosomiasis

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die chronische Phase der Schistosomiasis und werden oft zuerst bemerkt:

  • Hämaturie (Blut im Urin): Blut im Urin ist ein Leitsymptom bei urogenitaler Schistosomiasis (Schistosoma haematobium). Es betrifft insbesondere die Harnwege und tritt bei vielen Patienten in der chronischen Phase auf.
  • Intermittierende blutige Diarrhoe: Blutiger Durchfall, der in Intervallen auftritt, ist ein Leitsymptom der intestinalen Schistosomiasis (Schistosoma mansoni, Schistosoma japonicum). Dies ist ein häufiges Anzeichen für Darm- und Leberbeteiligung.
  • Abdominalschmerzen (Bauchschmerzen): Insbesondere bei Beteiligung des Darms oder der Leber; sind charakteristisch für die fortgeschrittene Schistosomiasis

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der chronischen Phase der Schistosomiasis:

  • Dysurie (Schmerzen beim Wasserlassen): Schmerzen beim Wasserlassen, oft begleitet von Hämaturie, treten bei chronischer urogenitaler Schistosomiasis auf.
  • Obstruktive Uropathie: Eine Harnabflusstörung durch granulomatöse Wucherungen in den Harnwegen ist ein häufiges Symptom der chronischen Phase.
  • Granulomatöse Wucherungen: Granulome bilden sich vor allem an der Leber, der Harnblase und im Mastdarm. Diese Wucherungen verursachen Komplikationen wie Harnabflussstörungen oder Darmprobleme.
  • Anämie (Blutarmut): Bedingt durch chronische Blutverluste (Hämaturie, Darmblutungen) und die systemische Entzündungsreaktion tritt häufig eine Blutarmut auf.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Rektale Blutungen: Blutungen aus dem Mastdarm sind ein Hinweis auf schwere Darmschäden durch granulomatöse Entzündungen.
  • Harnwegsinfektionen (HWI): Wiederkehrende Harnwegsinfektionen, verursacht durch die Schistosomen, sind ein typisches Begleitsymptom der urogenitalen Schistosomiasis.
  • Lymphadenopathie: Vergrößerte Lymphknoten, insbesondere in der Nähe der betroffenen Organe (Leber, Darm, Harnwege), können durch die Immunantwort auf die Schistosomen verursacht werden.
  • Müdigkeit: Chronische Müdigkeit tritt häufig bei fortgeschrittener Bilharziose auf, insbesondere bei Anämie oder chronischem Entzündungsstress.
  • Myalgie (Muskelschmerzen) und Arthralgie (Gelenkschmerzen): Diese treten oft in Verbindung mit der systemischen Entzündungsreaktion auf.
  • Bronchitis: Bei fortgeschrittener Schistosomiasis kann eine Entzündung der Bronchien auftreten, insbesondere wenn die Lungen durch wandernde Larven betroffen sind.

Komplikationen (fortgeschrittene Phase)

  • Granulomatöse Wucherungen: Diese treten vor allem an der Leber, der Harnblase und im Mastdarm auf und können zu Organversagen führen.
  • Leberfibrose: Chronische Schistosomiasis kann zu einer Leberfibrose führen, die schließlich zu portaler Hypertension (erhöhter Blutdruck in der Pfortader) und Leberversagen führt.
  • Nierenversagen: Schwere Nierenschäden durch chronische Infektion der Harnwege können zu Nierenversagen führen.
  • Pulmonale Hypertonie: Durch Schädigungen in den Lungengefäßen kann es zu einer pulmonalen Hypertonie (erhöhter Blutdruck in den Lungenarterien) kommen.