Schwitzen (Hyperhidrose) – Weitere Therapie

Die Therapie einer Hyperhidrose (Schwitzen) erfolgt in Abhängigkeit von der Ursache.

Allgemeine Maßnahmen

  • Beachtung der allgemeinen Hygienemaßnahmen! 
  • Häufiges Wechseln der Kleidung (Ersatzkleidung dabei haben)
  • Locker anliegende Kleidung tragen. Die Anziehsachen sollten nicht eng an der Haut anliegen.
  • Verwendung von Deodorantien (Deos), die Aluminumchlorid oder Aluminimchlorid-Hexahydrat enthalten. Sie helfen bei leichten Fällen von Hyperhidrose.
  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm 

Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)

  • Iontophorese (Iontopherese; Leitungswasseriontophorese, LWI) – Dabei werden die betroffenen Körperstellen (Handflächen und/oder Fußsohlen) in zwei mit Leitungswasser gefüllte Wannen gehalten. Mit Elektroden wird ein leichter Gleichstrom oder gepulster Gleichstrom (im 10-kHz-Bereich) für 10-15 Minuten durch das Wasser geleitet, um die Schweißproduktion der Drüsen zu senken.
    Indikation: palmare und plantare Hyperhidrose (Hohlhandseite und Fußsohle))
    Die Prozedur muss anfangs täglich wiederholt werden (6 bis 10 Behandlungen). Eine Langzeitbehandlung erfolgt in ein bis vier Wochenintervallen. Die Therapie kann zu Hause durchgeführt werden.
    Die Therapie ist wirksam zur Behandlung von Schweißhänden (Hyperhidrosis palmaris) und Schweißfüßen (Hyperhidrosis plantaris).
  • Fraktionierte Radiofrequenz-Microneedling (FRM): Hitze, wie sie durch das FRM entsteht, kann Schweißdrüsen irreversibel zerstören.
    Indikation: axilläre Osmidrose (Bromhidrose)/übermäßiges Schwitzen und unangenehme Geruchsbildung
    Mögliche Nebenwirkungen: transienten Dysästhesien oder Parästhesien/vorübergehende Empfindungsstörungen oder Taubheitsgefühle
    Der Vergleich der Methode mit der chirurgischen Entfernung der Schweißdrüsen zeigte keine signifikanten Unterschiede in der Effizienz der beiden Therapien. Fazit: Die FRM könnte für leichte und mittelschwere Fälle einer axillären Osmidrose eine gute Alternative darstellen [1].
  • Mikrowellenthermotherapie (MTT): Temperaturen von 70 °C werden erreicht, was eine Nekrose der Schweißdrüsen bewirkt. Besonders geeignet zur Behandlung der Hyperhidrosis axillaris (häufigste Form des lokalisierten Schwitzens).
    Zwei Behandlungssitzung im Abstand von drei Monaten werden empfohlen. 

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • HyperhidroseHilfe.de – Forum zur Selbsthilfe gegen Hyperhidrose
    Internet: www.hyperhidrosehilfe.de

Literatur

  1. in L, Huo R, Bi J, Meng Z, Cao Y: Fractional microneedling radiofrequency treatment for axillary osmidrosis: A minimally invasive procedure. J Cosmet Dermatol. 2019 Feb;18(1):115-120.