Ursachen
Morbus Cushing

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Das Cushing-Syndrom ist durch einen  Hyperkortisolismus (Überproduktion von Cortisol) bedingt. Dies kann bedingt sein durch:

  • Endogenes Cushing-Syndrom ‒ dies lässt sich wiederum unterteilen in:
    • ACTH-abhängig
      • Zentrales Cushing-Syndrom (Morbus Cushing) ‒ meist Mikroadenom des Hypophysenvorderlappens [ca. 65-70 % der Fälle]
      • Ektope ACTH-Sekretion* (Adrenocorticotropes Hormon) ‒ paraneoplastisch; Sekretion von ACTH in Neubildungen, v.a. beim Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) [ca. 15-20 % der Fälle]
      • Ektope CRH-Sekretion* (Corticotropin-releasing Hormon)
      • Alkoholinduziert
    • ACTH-unabhängig [ca. 20 % der Fälle]
      • Adrenales Cushing-Syndrom ‒ vor allem durch Tumoren der Nebennierenrinde bedingt (meist Adenome; selten Karzinome) [ca. 15 % aller endogenen Cushing-Syndrome]
      • Primäre bilaterale NNR-Hyperplasie (Nebennierenrinden-Hyperplasie/Zellvergrößerung):
        • Mikronoduläre Hyperplasie (PPNAD, primary pigmented nodular adrenocortical diesease); kleine, pigmentierte Knötchen der NNR
        • Makronoduläre Dys-/Hyperplasie (AIMAH, ACTH-independent macronodular adrenal hyperplasia); größere, nicht pigmentierte Knoten der NNR
  • Exogenes Cushing-Syndrom (iatrogenes Cushing-Syndrom) ‒ diese Form tritt häufig auf und wird durch die Langzeittherapie mit Glucocorticoiden (meistens Prednisolon) oder Vorstufen deren ausgelöst

*Ca. 15-20 % der Fälle

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung durch Eltern, Großeltern

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Chronischer Alkoholabusus/Alkoholmissbrauch → Hypercortisolismus → alkoholinduziertes Pseudo-Cushing-Syndrom

Krankheitsbedingte Ursachen

Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)

  • Hypophysäre Adenome ‒ gutartige Neubildungen im Bereich der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)
  • Nebennierenadenom ‒ gutartige Neubildung der Nebenniere
  • Nebennierenkarzinom ‒ bösartige Neubildung der Nebenniere
  • Paraneoplastisch beim Bronchialkarzinom (Lungenkrebs), Thymuskarzinoid, Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs), Bronchialadenom (zunächst gutartige Tumoren der Lunge oder Bronchien, die jedoch maligne entarten können)

Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)

  • Hypophysär-hypothalamische Dysfunktion ‒ Funktionsstörungen im Bereich der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)/Hypothalamus (Teil des Zwischenhirns)

Medikamente

  • Langzeiteinnahme von Glucocorticoiden – zählen zu den Corticosteroiden, einer Klasse von Steroidhormonen aus der Nebennierenrinde. Die natürlich vorkommenden Glucocorticoide sind Derivate (Abkömmlinge) des Progesterons (Gelbkörperhormon). Zu diesen zählen Cortisol und Corticosteron, mit einem Anteil von 95 % beziehungsweise 5 %. Des Weiteren gibt es von den Glucocorticoiden abgeleitete, künstliche Corticoide mit glucocorticoider Wirkung
  • Langzeiteinnahme von ACTH (Adrenocorticotropes Hormon; Synonyme: Corticotropin, corticotropes Hormon, Kortikotropin, Adrenokortikotropin) – ein im Hypophysenvorderlappen (Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse) synthetisiertes, die Nebennierenrindenfunktion regulierendes Hormon, das die Produktion von Hormonen anregt, vor allem von Cortisol
     
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