Symptome – Beschwerden
Metabolisches Syndrom

Hautmanifestationen

Einige Hautmanifestationen können Hinweise für ein beginnendes metabolisches Syndrom liefern und dadurch eine frühzeitige Diagnose und Therapie ermöglichen:

  • Acanthosis nigricans (schmutzigbraune bis -graue Hautveränderungen, meist beidseitig symmetrisch in Achselhöhlen, Gelenkbeugen sowie im Nacken- und Geschlechtsbereich) und multiple weiche Fibrome → Hinweis auf Insulinresistenz (verminderte oder aufgehobene Wirkung des Hormons Insulin) und pathologische Glukosetoleranz (milde Form der Blutzuckererhöhung mit Nüchternwerten von 100-120 mg/dl)
  • Xanthome und Xanthelasmen → Hinweis auf Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung)
  • Mykosen (Pilzerkrankungen: Candida-Infektionen; Tinea) und Pruritus (Juckreiz) (- 40 % der Diabetiker) → Hinweis auf Diabetes mellitus Typ 2
  • Akne und Hirsutismus ( vermehrte Terminalbehaarung (Langhaare) der Frau, gemäß dem männlichen Verteilungsmuster) → Hinweis auf polyzystisches Ovarsyndrom (PCO-Syndrom; Symptomenkomplex, der durch eine hormonelle Funktionsstörung der Ovarien (Eierstöcke) gekennzeichnet ist)

Adipositas

  • Androide Körperfettverteilung – männliche Fettverteilung, das Fett befindet sich überwiegend am Bauch und somit ist die Waist-to-Hip-Ratio (Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang) ≥ 94 cm beim Mann; ≥ 80 cm bei der Frau
  • BMI (Body-Mass-Index) > 25
  • Frühzeitige Probleme des Bewegungsapparates – wie beispielsweise Gon- und Coxarthrose (Knie- und Hüftgelenksarthrose), degenerative Wirbelsäulenbeschwerden
  • Hinweise auf eine Schlafapnoe – Atemaussetzer in der Nacht, die zu Tagesmüdigkeit führen, da nachts kein erholsamer Schlaf möglich ist·
  • Neigung zu Varikosis (Krampfadern), Thrombosen (Bildung von Blutpfröpfen in den Gefäßen), Thrombophlebitiden (Entzündung von oberflächlichen Venen) und Ödemen (Wassereinlagerungen im Gewebe)·
  • Schwitzen nach den Mahlzeiten

Arterielle Hypertonie

  • Leichte Ermüdbarkeit
  • Palpitationen (Herzstolpern)
  • Zentralnervöse Symptome
    • Kopfschmerzen – treten vor allem morgens auf; häufig im Bereich des Hinterkopfes; bessern sich nach dem Aufstehen
    • Schwindel
    • Vorübergehende Sehstörungen
    • Synkopen – kurzzeitige Bewusstlosigkeit
    • Transitorische ischämische Attacke (TIA) – neurologische Ausfälle wie Lähmungen oder Sensibilitätsstörungen, die sich im Gegensatz zum Apoplex (Schlaganfall) innerhalb von 24 Stunden wieder zurückbilden
  • Nervosität
  • Ohrensausen
  • Visusverschlechterung (abnehmende Sehschärfe) – Symptom der hypertensiven Retinopathie (Netzhautveränderungen durch längeren Bluthochdruck)
  • Epistaxis (Nasenbluten) – tritt vor allem bei hypertensiven Krisen auf
  • Schweißausbrüche
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Erektile Dysfunktion (Erektionsstörungen)
  • Zeichen der Herzinsuffizienz (Herzschwäche) oder koronaren Herzkrankheit (KHK; Verengung der das Herz versorgenden Arterien)
    • Belastungsdyspnoe (Atemnot bei Belastung)
    • Angina pectoris (plötzliche Brustenge)
    • Nykturie (nächtliches Wasserlassen)

Dyslipoproteinämie

  • Xanthome der Haut und Sehnen – erhabene kleine weißliche Fettablagerungen
  • Eruptive Xanthome – aufbrechende Xanthome
  • Planare Xanthome der Handinnenflächen/Kniekehlen – im Hautniveau liegende Xanthome
  • Xanthelasmen – symmetrische gelblich-weiße Hautveränderungen an den Augenlidern und am inneren Augenwinkel
  • Arcus lipoides corneae – Fettablagerungen im Auge; vor dem 50. Lebensjahr bei Männern / 60. Lebensjahr bei Frauen auftretend, sprechen sie für eine Dyslipoproteinämie
  • Akute Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
  • Angina pectoris – "Brustenge"; plötzlich auftretender Schmerz in der Herzgegend
  • Neurologische Symptome der Minderperfusion (unzureichende Blutversorgung)
  • Steatosis hepatis (Fettleber)
  • Stenosen (Verengungen) der peripheren Arterien und der Halsarterien
  • Claudicatio intermittens – sogenannte Schaufensterkrankheit; durch Verengungen der Beinarterien werden die Beine unzureichend mit Sauerstoff versorgt

Diabetes mellitus Typ 2

  • Polyurie – Vermehrtes Wasserlassen
  • Polydipsie – vermehrter Durst
  • Gewichtsabnahme
  • Müdigkeit
  • Pruritus (Juckreiz)
  • Sehstörungen
  • Erektile Dysfunktion (Erektionsstörungen)
  • Verzögerte Wundheilung
  • Bauchschmerzen
  • Lethargie
  • Parästhesien (Missempfindungen) in den Beinen
  • Schmerzen in den Beinen
  • Hautinfektionen wie beispielsweise Furunkulose (bakterielle Infektion mehrerer Haarbälge gleichzeitig) oder Candidamykose (Pilzinfektion mit dem Pilz Candida albicans)
  • Balanitis (Eichelentzündung)
  • Rezidivierende (wiederkehrende) therapieresistente Infekte wie beispielsweise Harnwegsentzündungen (Entzündungen von Blase und/oder Harnröhre)

Hyperurikämie (Gicht)

Symptome des akuten Gichtanfalls

Der erste Anfall erfolgt vorwiegend nachts. Die Arthritis urica (Harnsäuregicht) ist meist monoartikulär (betrifft nur ein Gelenk). In den folgenden Nächten kann es zu Rezidiven kommen. Des Weiteren ist es möglich, dass mehrere Gelenke nacheinander befallen werden.
Die Arthritis urica ist im Regelfall der Indikator der Gichterkrankungen (Prävalenz in einer Allgemeinpraxis: 1,5 %).

Gelenk

  • Podagra – heftige Gelenkschmerzen im Großzehengrundgelenk; andere häufig betroffene Gelenke sind das Knie- und das Sprunggelenk
  • Gerötet
  • Überwärmt
  • Stark geschwollen
  • Starke Schmerzen – zumeist abrupt auftretend
  • Starke Berührungsschmerzen
  • eingeschränkte Funktion

Es treten hiermit die typischen Merkmale einer Inflammation (Entzündung) auf: Rubor (Rötung), Calor (Überwärmung), Tumor (Schwellung), dolor (Schmerz) und Functio laesa (gestörte Funktion des Gewebes, Körperteils oder Organs).

Allgemeine Entzündungszeichen

  • Fieber (selten) – eher nur Frösteln, leichtes Fieber
  • Kopfschmerzen (selten)
  • Erbrechen (selten)
  • Tachykardie (zu schneller Herzschlag: > 100 Schläge pro Minute) (selten)

Normalerweise klingt die Symptomatik nach 7-10 Tagen auch ohne Therapie ab und hinterlässt oft Schuppung und Hautjucken über dem betroffenen Gelenk.

Bei Frauen über 65 Jahren sind häufig auch die Fingermittel- und -endgelenke betroffen, seltener tritt hier ein akuter Gichtanfall im Bereich der unteren Extremitäten auf.

Symptome der chronischen Gicht

  • Tophi (Gichtknoten aus Harnsäurekristallen) – Lokalisation: Gelenke und Weichteile: Prädilektionsstellen (Körperregionen, an denen die Erkrankung bevorzugt auftritt): Ohrknorpel, Augenlider, Nasenflügel, Schleimbeutel, Streckseiten der Ellenbogengelenke
  • Harnsäurekristallablagerungen in Gelenken
  • Gelenkdeformationen
  • Häufige Schmerzanfälle
  • Nephrolithiasis (Nierensteine)
  • Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)
  • Bursitis (Schleimbeutelentzündung)
  • Schwellung der Parotis (Ohrspeicheldrüse)
     
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