Weitere Therapie
Zwerchfellbruch (Hiatushernie)

Oft geht eine Hiatushernie (Zwerchfellbruch) mit Pyrosis (Sodbrennen) oder einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (Synonyme: GERD, Gastro-oesophageal reflux disease; Gastroesophageal Reflux Disease (GERD); Gastroösophageale Refluxkrankheit (Refluxkrankheit); Gastroösophagealer Reflux; Reflux-Ösophagitis; Refluxkrankheit; Refluxösophagitis; peptische Ösophagitis) einher. Berücksichtigen Sie deshalb die folgenden Empfehlungen:

Allgemeine Maßnahmen

  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag); Refluxbeschwerden werden insbesondere durch säurehaltige Weißweine und hochprozentige Getränke ausgelöst, ggf. auch Alkoholrestriktion (Verzicht auf Alkohol)
  • Begrenzter Koffeinkonsum (max. 240 mg Koffein pro Tag; das entspricht 2 bis 3 Tassen Kaffee soweit Sie Kaffee vertragen bzw. bevorzugen Sie bei Kaffee säurearme oder koffeinfreie Sorten – bzw. 4 bis 6 Tassen grünen/schwarzen Tee dieser ist im Regelfall besser verträglich) [Bohnenkaffee (auch koffeinfreier) bes. leerem Magen vermeiden]
  • Vermeiden CO2-haltiger Getränke
  • Kauen Sie Kaugummis ohne Pfefferminz und ohne Zucker 30 Minuten nach einer Mahlzeit – dieses kann das Risiko für Sodbrennen senken. Der Grund dafür ist, dass das Kaugummi kauen durch das Herunterschlucken des sich bildenden Speichels die Magensäure aus der Speiseröhre zu waschen scheint.
  • Normalgewicht anstreben!
    • Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
  • Vermeidung psychosozialer Belastungen:
    • Stress
  • Hinweise zum Schlafen:
    • Vermeiden Sie, sich direkt nach dem Essen hinzulegen. Im Liegen fließt der Mageninhalt leichter in die Speiseröhre zurück.
    • Schlafen Sie ggf. mit etwas erhöhtem Kopfteil (Kissen, Keil unter Matratze legen oder besser unter das Kopfende des Bettes Steine oder Klötze von 10-15 cm Höhe legen)
    • Werden Sie zum „Linksschläfer“ und schlafen Sie bevorzugt auf der linken Körperseite. Bei Linkslage befindet sich Ihr Magen und sein Inhalt – bezogen auf den Boden – tiefer als die Speiseröhre. Der saure Magensaft fließt dann aufgrund der Schwerkraft seltener in die Speiseröhre (Reflux) und löst somit seltener Sodbrennen aus.
    • Stramm sitzende Pyjamas können den Druck auf den Magen erhöhen und damit das Risiko für Sodbrennen.

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Bei Säuglingen: Nahrungsmittelandickung, diese vermindert allerdings nur sichtbare Regurgitationen (Rückfluss von Speisebrei aus dem Magen über die Speiseröhre in den Mund) und Refluxsteighöhe. Die nachfolgenden Empfehlungen betreffen Kinder/Erwachsene.
    • Anstelle von gebratenem/frittiertem Essen gekochtes Essen vorziehen. 
    • Vermeiden von sehr kalten Speisen und Getränken, weil diese die Bewegungen der Speiseröhre verringern.
    • Voluminöse Mahlzeiten meiden, besser 4-6 kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt verzehren.
    • Späte Mahlzeiten meiden. Zwischen der letzten Mahlzeit am Abend und dem zu Bett gehen sollten wenigstens 3 Stunden liegen.
    • Generell 2-3 Stunden nach jeglicher Mahlzeit nicht hinlegen.
    • Folgende Lebensmittel sind zu meiden:
      • fettreiche Lebensmittel (fette Fleischwaren, Schweineschmalz, Mayonnaise; frittierte Lebensmittel)
      • Zitrusfrüchte; säurereiches Obst, saure Säfte
      • Fruchtsäfte, z. B. Zitrussäfte und Orangensaft, sowie Tomatensaft (enthalten viele Fruchtsäuren)
      • Süßigkeiten (insb. Schokolade)
      • hypertone (stark kohlenhydrathaltige) Getränke wie Limonaden, Cola-Getränke, Kakao
      • stark kohlensäurehaltige Mineralwasser
      • Pfefferminztee und Pfefferminzlutschtabletten
      • Essiggemüse, Tomatenketchup
      • Knoblauch und Zwiebeln
      • scharfe Gewürze
    • Ernährung reich an:
      • Mineralstoffen (Calcium, Magnesium)
      • Spurenelementen (Mangan, Kupfer)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Sportmedizin

  • Bei einer Zwerchfellhernie ist es wichtig, sportliche Aktivitäten und Übungen sorgfältig auszuwählen, um zusätzliche Belastungen oder Schäden zu vermeiden.
    • Leichte bis moderate Aerobic-Übungen: Gehen, leichtes Joggen oder Schwimmen können gut sein, solange sie nicht zu intensiv sind. Diese Übungen fördern die Herz-Kreislauf-Gesundheit, ohne den Bauchbereich zu sehr zu belasten.
    • Yoga und Pilates: Diese Aktivitäten können helfen, Flexibilität und Kernstärke aufzubauen, ohne zu viel Druck auf das Zwerchfell auszuüben. Achte darauf, extreme oder tiefe Bauchübungen zu vermeiden.
    • Streckübungen: Sanftes Dehnen kann helfen, die Muskeln zu entspannen und die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Der Patient sollte vor dem zu Bett gehen anstrengende körperliche Aktivität wie Fahrrad-Ergometertraining meiden.
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin stehen exklusiv unseren Partnern zur Verfügung.

Psychotherapie

  • Ggf. Stressmanagement
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

     
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