Einleitung
Schluckauf (Singultus)

Als Singultus – umgangssprachlich Schluckauf genannt – (lat. schluchzen, schlucksen, röcheln; ICD-10-GM R06.6: Singultus) bezeichnet man die unwillkürlichen Kontraktionen des Zwerchfells und der Atemhilfsmuskulatur bei gleichzeitigem Verschluss der Stimmritze. Dabei kommt es zum typischen "hicksenden" Laut bei der Inspiration (Einatmung).

Im Regelfall liegt ein idiopathischer Schluckauf vor, d. h. es ist keine Ursache dafür nachweisbar.

Von einem chronischen Singultus spricht man, wenn dieser mehr als 48 Stunden andauert.

Eine pathologische (krankhafte) Ursache des Schluckaufs sind in ca. zwei Drittel der Fälle Störungen/Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes (Magen-Darm-Trakt; z. B. Hiatushernie (Zwerchfellbruch), Aszites (Bauchwassersucht)).

Der Schluckauf kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Differentialdiagnosen").

Geschlechterverhältnis: überwiegend männlich (93 Prozent) [1]

Häufigkeitsgipfel: Durchschnittsalter 60 Jahre [1]

Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen): 632 Fälle pro einer Million Entlassungen aus dem Krankenhaus (USA) [1]

Verlauf und Prognose: Der akute Schluckauf wird zwar als lästig empfunden, verschwindet aber im Regelfall genauso schnell, wie er gekommen ist, d. h. dass keine Therapie notwendig ist.
Anders verhält es sich, wenn der Schluckauf als persistierender Singultus („unstillbarer Schluckauf“) auftritt. Im Regelfall werden dann Medikamente wie beispielsweise Baclofen (Arzneistoff aus der Gruppe der Muskelrelaxantien/Muskelentspannungsmitteln) mit oder ohne Gabapentin
 (Arzneistoff aus der Gruppe der Antikonvulsiva/Krampflöser) eingesetzt. Falls gastroösophageale Ursachen – z. B. gastroösophagealer Reflux (Refluxkrankheit) – vorliegen, kommen Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, PPI; Säureblocker) oder Prokinetika (Medikamente, welche die Peristaltik des Magen-Darm-Traktes erhöhen) zum Einsatz.
In besonders schweren Fällen kann es erforderlich werden, temporär (vorübergehend) den Nervus phrenicus (Zwerchfellnerv) zu blockieren. Dieses geschieht mittels eines Lokalanästhetikums (örtliche Betäubung).

Beachte: Der persistierende Singultus bedarf stets der ärztlichen Abklärung!

Literatur

  1. Seifi A et al.: Study of demographics and etiological trends in hiccup hospitalizations in the United States during 2005–2018, A cross-sectional study ScienceDirect 30 Nov. 2022 https://doi.org/10.1016/j.ajem.2022.11.032

     
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